1947 reist Olivier Schrauwens Großvater Arsène in eine afrikanische Kolonie. Dort plant sein Cousin die Stadt von morgen, eine moderne Utopie inmitten der Wildnis. Arsène ist überwältigt von der geheimnisvollen neuen Umgebung; gleichzeitig quälen ihn Dschungelfieber, Trinksucht und die Liebe zu Marieke, der Frau seines Cousins. Eine betäubende Welle aus surrealen Albträumen und hemmungslosen Sexfantasien bricht über ihn herein. Ist dieses bizarre Land noch Realität oder längst unberechenbare Wahnvorstellung? Olivier Schrauwens neues Buch ist eine rauschhafte Reise in das Bewusstsein seines Großvaters. In der Tradition von Joseph Conrad erforscht er die Abgründe einer ihm verwandten Seele und setzt sie um als halluzinatorisches Formenspiel.
Olivier Schrauwen Reihenfolge der Bücher





- 2016
- 2011
Ein Labyrinth von Handlungssträngen, absurd, surreal und dabei von rätselhafter Schönheit: Wie schon in seinem preisgekrönten Debüt „Mein Junge“ lotet der Belgier Olivier Schrauwen auch in seinem neuen Buch lustvoll, raffiniert und äußerst unterhaltsam das Feld zwischen Realität und Fantasie aus. „Der Mann, der seinen Bart wachsen ließ“ verblüfft durch seine ästhetische Vielfalt: Neben Verweisen auf klassische Zeitungscomics, Referenzen auf Malewitsch oder Chagall greift Olivier Schrauwen auch Elemente der Art Brut auf, deren zuweilen krude Direktheit den eindrucksvollen Erzählungen weitere Tiefe verschaffen.
- 2008
Voller Stolz nimmt der Vater den eigentümlich kleinwüchsigen Filius mit auf einen Ausflug, zeigt ihm die Reize der Architektur von Brügge, spielt Golf mit ihm und präsentiert ihn seinen Freunden die ihr Unbehagen gegenüber dem so klein geratenen Nachwuchs nur schwer verbergen können. Als dieser dann im Bett liegt und schläft, bedauert der Vater sich selbst: Wenn sein Sohn doch nur nicht so klein und hässlich wäre - er würde ihn aufrichtig lieben können. Es ist nicht nur die Spannung, die in dieser nur gespielten, aber umso demonstrativer zur Schau gestellten Vaterliebe mitschwingt, die das erste Album des Belgiers Olivier Schrauwen so einzigartig macht. Um seine vielschichtigen Vater-Sohn-Episoden zu illustrieren, hat Olivier Schrauwen einen an Winsor McCay („Little Nemo“) erinnernden Zeichenstil gewählt. Auch seine Farbgebung erinnert an den Zeitungsdruck des frühen 20. Jahrhunderts