Alfred Kolleritsch Bücher
Alfred Kolleritschs Werk befasst sich mit der Erforschung der menschlichen Existenz und der Komplexität zwischenmenschlicher Beziehungen. Sein Stil zeichnet sich durch tiefgründige psychologische Einsichten und poetische Präzision aus. Der Autor beschäftigt sich häufig mit Themen wie Identität, Erinnerung und der Suche nach Sinn in der modernen Welt. Durch seine Prosa und Poesie bietet er den Lesern anregende Reflexionen über das Wesen des Lebens und menschliches Verstehen.






Kolleritsch erzählt die Geschichte einer Familie, in der der Vater, ein Lehrer, seinen Sohn Gottfried fotografieren lässt, um ihm eine Identität zu geben. Dieser erste Versuch führt bei Gottfried zu einem vorübergehenden Verlust der Sprache und zur Konfrontation mit dem familiären Trauma, das zwischen Ohnmacht und Auflehnung schwankt. Um Gottfried eine lebbare Identität zu ermöglichen, bestimmt der Vater für ihn den Beruf eines Gutsverwalters, was ihn jedoch tiefer in die Verhaltensmuster des Vaters verstrickt. Die Dynamik wiederholt sich zwischen Gottfried und seinem Sohn Josef. Als Gottfried erkrankt, verwandelt sich sein Leben in Schreckbilder. Die Suche nach der „grünen Seite“ des Lebens, einem Symbol für Hoffnung auf eine andere Zukunft, durchzieht den Roman. Kolleritsch verwendet keinen psychologischen Ansatz, sondern strukturiert die Familiengeschichte gedanklich. Immer wiederkehrende Bilder versperren den Weg in die Zukunft. Der Ausweg aus der Ohnmacht liegt in der Erkenntnis, dass ein permanenter Kampf gegen jede Form von Identifikation notwendig ist. Das Glück, die „grüne Seite“, ist flüchtig und steht für die Übereinstimmung mit der Natur, das Leben jenseits von Fragen und Bedrohungen, dem wir nicht entkommen können. Romantische Sehnsüchte und Skepsis gegenüber Vergleichen und Metaphern prägen die Erzählung.
German
Manuskripte 31-32/71
Zeitschrift für Literatur und Kunst
Manuskripte 28'70
Zeitschrift für Literatur Kunst Kritik



