Ich wollte die Schuld meines Vaters aufdecken - heute weiß ich, dass ich ihn lieben kann, wer immer er auch war. Als ein Journalist mehr als fünfzig Jahre später den Vorwurf erneut erhebt, ist Roma Ligocka gerade in David, einen Diplomaten aus Israel, glücklich verliebt. Ohne ihn ins Vertrauen zu ziehen, macht sie sich auf, die Unschuld des Vaters zu beweisen. Sie ist wütend und beschämt, aber auch bereit zu kämpfen, und das gibt ihr Kraft. Mehr als ein Jahr dauert es, bis sie Gewissheit hat - Gewissheit darüber, ob David weiterhin zu ihr hält und wer ihr Vater wirklich war.
Roma Ligocka Reihenfolge der Bücher
Diese polnische Künstlerin, die als Kostümdesignerin, Schriftstellerin und Malerin tätig ist, schöpft tief aus ihren traumatischen Kriegserfahrungen. Ihr Werk spiegelt oft die Strapazen und Leiden wider, die sie während der deutschen Besatzung Polens erlebte, als ihre Familie der Verfolgung durch die Nazis ausgesetzt war. Obwohl ihr Leben von persönlichen Dramen und einem Kampf gegen Sucht geprägt war, hat sie sich erholt und schafft weiterhin Kunst, die den Abdruck ihrer einzigartigen Lebensreise trägt. Ihr künstlerischer Ausdruck ist tief von ihrer persönlichen Geschichte geprägt und thematisiert Identitätssuche und die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit.






- 2005
- 2003
Roma Ligocka erzählt in kurzen, vielfältigen Geschichten von den kleinen Wundern und Verletzungen des Lebens. Sie verbindet persönliche Erlebnisse als Frau, Jüdin und Künstlerin mit Erinnerungen an die Vergangenheit und aktuellen Erfahrungen, und zieht den Leser mit ihrer emotionalen Tiefe und Scharfsinnigkeit in den Bann.
- 2001
Sie hat einen Blick für die kleinen Wunder des Lebens: Eine Frau teilt bei einem Unwetter überraschend mit ihr den Schirm; eine §andere schenkt ihr, ehe sie in die U-Bahn steigt, eine Rose. Roma §Ligocka ist diese Frau, und sie erzählt auch von den Verletzungen des Alltags und den Katastrophen ihres Volkes: Im München unserer Tage wird sie auf einer Rolltreppe in einem Befehlston angeherrscht, der sie an unselige Zeiten erinnert. Ein anderes Mal sucht sie in Polen mit Hilfe zweier Mädchen auf einer Blumenwiese den vergessenen Grabstein ihres Urgroßvaters. Dann berichtet sie von ihrem Vetter Salomon, den Jahre vor dem Krieg pöbelnde Gleichaltrige ertrinken ließen.§In kurzen, ganz unterschiedlichen Geschichten vermittelt die mit ihrem literarischen Debüt so erfolgreiche Malerin das bunte Kaleidoskop eines bewegten Lebens: als Frau, als Jüdin, als Künstlerin, als Fremde in der großen Stadt. Ob zum Nachdenken anregend oder witzig, ob tief in die Vergangenheit ausgreifend oder aktuell, imm er ist es die Ligocka, die den Leser mit ihrer unnachahmlichen Mischung aus Verstandesschärfe und emotionaler Anteilnahme in den Bann schlägt.§
- 2000
In Krakau wird 1938 ein kleines Mädchen geboren, während in Deutschland die Synagogen brennen. Sie ist noch kein Jahr alt, als ihre Eltern den Judenstern tragen müssen. Die erste Realität, die sie kennenlernt, ist die Realität des Grauens - für sie die Normalität: Ihre Welt besteht aus Schreien, Schüssen und Toten. Mit den Augen eines Kindes beschreibt Roma Ligocka, wie aus einer Kindheit, die behütet und wohlhabend hätte sein sollen, ein Alptraum wird. Kurz vor der Liquidierung des Krakauer Ghettos kann sie mit ihrer Mutter fliehen. Der rote Mantel des Mädchens rettet ihnen das Leben, weil „die kleine Erdbeere“ eine polnische Familie so rührt, dass sie den beiden Unterschlupf gewährt. Mit falschen Papieren und blond gefärbten Haaren überlebt die kleine Roma die Nazi-Zeit. Im stalinistischen Polen kommt sie mit vielen bedeutenden Literaten und Künstlern in Kontakt, auch aus dem polnischen Widerstand. Geprägt durch dieses künstlerische Milieu emigriert sie nach Deutschland. Viele Jahre später sieht sie in Spielbergs Film Schindlers Liste die berühmte Szene mit dem kleinen Mädchen im roten Mantel. Da bricht die Erinnerung durch und sie erkennt sich wieder: Sie ist dieses Mädchen. Die außergewöhnliche Geschichte einer sensiblen und begabten Frau zwischen den Schatten einer traumatischen Kindheit und einem farbigen Künstlerleben.