Die sich wandelnde Einstellung zum Ersten Weltkrieg lässt sich auch an der Lyrik-Produktion der Zeit ablesen. Beginnend mit dem Kapitel »Zu lange war schon Frieden« über »Kriegsmaschinen«, »Front«, »Apokalypse und Weltgericht«, »Genug!«, »›Vaterland‹ – ›Menschheit‹« und »Schuld und Trauer« bieten die Herausgeber ein Kaleidoskop aus Texten von u. a. Dehmel, Ehrenstein, Hasenclever, Hesse, Kerr, Lasker-Schüler, Piscator, Seidel oder Toller. Jede Dichterin und jeder Dichter wird am Ende des Bandes in einem kurzen Text vorgestellt. Auf diese Weise ergibt sich eine im Schulunterricht gut einsetzbare, aber auch für ein breites Publikum interessante kleine Anthologie.
Thomas Anz Reihenfolge der Bücher






- 2014
- 2009
Literatur als Spiel
Evolutionsbiologische, ästhetische und pädagogische Konzepte
- 736 Seiten
- 26 Lesestunden
„Tiere spielen genau so wie Menschen“, konstatierte Johan Huizinga in seinem berühmten Buch „Homo Ludens“ und erklärte das Spiel zur anthropologischen Basis der Kultur. Gleichzeitig konzipierte Wittgenstein den Begriff des „Sprachspiels“. Solche Wissenschaftstraditionen weiterentwickelnd, gehen 43 Aufsätze sprachlichen, literarischen, ästhetischen und pädagogischen Aspekten des Spiels nach – mit Beispielen von der Antike bis zu Computerspielen der Gegenwart. Der Band vermittelt wichtige Grundlagen und vielfältige Anregungen zu einer Kulturtheorie des Spiels.
- 2009
Die Germanistik ist gegenwärtig mit einer Vielzahl von anthropologischen Fragen befasst, die Sprache und Literatur in Grenzbereichen zwischen menschlicher Natur und Kultur positionieren. Der Deutsche Germanistentag 2007 in Marburg hat diese Fragen aufgegriffen. Antworten auf sie enthält dieses Buch - mit Beiträgen aus dem Rahmenprogramm von Georg Braungart, Heinrich Detering, Karl Eibl, Michael Hagner, Ludwig Jäger, Peter von Matt und Gerhard Neumann.
- 2008
Die Literatur, eine Heimat
- 236 Seiten
- 9 Lesestunden
Marcel Reich-Ranicki hat das Gespräch über Literatur aus dem Kreis der Intellektuellen herausgeführt und ihr einen Platz in der Alltagskultur verschafft. Für seine Verdienste wurde er vielfach ausgezeichnet. In diesem Band sind erstmals die wichtigsten Laudationes auf ihn sowie seine Dankreden versammelt, die den Kritiker in neuem Licht zeigen. Reich-Ranicki fand seine Heimat in der deutschen Literatur, stilisierte sie jedoch nicht zu einer lebensfernen Welt. Er setzte sich dafür ein, das Gespräch über Autoren und ihre Werke einem breiteren Publikum zugänglich zu machen, was ihm unter anderem den Goethe-Preis und die Ehrendoktorwürden der Universitäten Tel Aviv, München und Berlin einbrachte. Die Laudationes stammen von Persönlichkeiten wie Joschka Fischer und Michael Naumann sowie von Germanisten wie Peter von Matt und Peter Wapnewski. In seinen Dankreden berichtet er erhellend über Thomas Mann, Jürgen Habermas und auch über sich selbst. Diese einzigartige Sammlung, herausgegeben von Thomas Anz, dem besten Kenner von Reich-Ranickis Werk, bietet unterhaltsame Anekdoten und inspirierende Anmerkungen, die von seiner Leidenschaft für die Literatur zeugen und pointierte Einblicke in die deutsche Literatur-, Kultur- und Zeitgeschichte gewähren.
- 2007
Literaturkritik. Geschichte, Theorie, Praxis
- 271 Seiten
- 10 Lesestunden
Geschichte -Theorie - Praxis „Schlagt ihn tot den Hund! Es ist ein Rezensent“, schrieb der junge Goethe in einem bösen Gedicht. „Wer nicht schreiben kann, rezensiert“, erklärte Ludwig Börne verächtlich. Und Peter Handke portraitierte seinen Feind Reich-Ranicki in einem Roman als mordlustige Dogge. Phantasien vom „Tod eines Kritikers“, mit denen Martin Walser unlängst für Diskussionen sorgte, begleiten die Literaturkritik, seit es sie gibt. Und bis heute vergeht kaum ein Jahr, in dem nicht ihre Krise beschworen wird. Die Literaturkritik hat dies alles überlebt. Was man über ihre unterschätzte Bedeutung für die Literaturgeschichte seit der Aufklärung und für das literarische Leben der Gegenwart wissen und im Umgang mit ihr beachten sollte, steht in diesem Buch. Es richtet sich nicht nur an Literaturwissenschaftler, sondern an alle Leser von Literaturkritiken - und auch an jene, die sie schreiben.
- 2004
Marcel Reich-Ranicki
Sein Leben
Über ein halbes Jahrhundert prägte Marcel Reich-Ranicki als erfolgreichster, wirkungsvollster und umstrittenster Kritiker die deutsche Literaturlandschaft. Geboren 1920 in Polen, verbrachte er den Großteil seiner Kindheit und Jugend in Berlin, bis er 1938 von den Nationalsozialisten nach Warschau deportiert wurde. Im Ghetto lernte er seine spätere Frau Teofila kennen, gemeinsam gelingt es ihnen, 1943 zu fliehen und sich zu verstecken. Nach Kriegsende war er für den polnischen Geheimdienst und das polnische Konsulat in London tätig, wurde aber 1950 entlassen und aus der kommunistischen Partei ausgeschlossen. 1958 kehrte er nach Deutschland zurück, zunächst nach Hamburg, dann nach Frankfurt am Main, wo er bis zu seinem Tod im Jahr 2013 lebte. In diesem Leben gibt es, das zeigt die Biografie von Thomas Anz, einen „doppelten Boden“, hinter dem viel zu entdecken ist: über den Zusammenhang seiner starken Mutterbindung mit seiner obsessiven Liebe zur deutschen Literatur, über das Scheitern seiner Karriere im polnischen Geheimdienst, über die verborgenen Motive beim Schreiben seiner Autobiografie oder über die Kriterien seiner Kritik. Thomas Anz, Nachlassverwalter Marcel Reich-Ranickis, stellt die bewegte und bewegende Lebensgeschichte des berühmten Literaturkritikers dar, bezieht die letzten Lebensjahre mit ein, berücksichtigt jüngere Forschungen und greift auf bisher unbekannte Dokumente aus dem Nachlass zurück.
- 2002
Elf junge Autorinnen und Autoren der Universität Marburg präsentieren spannende literarische Texte.
- 2002
Literatur des Expressionismus
- 258 Seiten
- 10 Lesestunden
Dieses Buch informiert über typische Themen und Motive der expressionistischen Literatur und Kunst. Der Autor hebt insbesondere die Spannungen zwischen zivilisatorischen Modernisierungsprozessen und ästhetischer Moderne mit ihren poetologischen Konsequenzen hervor. Der Band berücksichtigt die Entwicklung der jüngsten Forschung, so z. B. die Postmoderne-Diskussionen der achtziger Jahre und die Debatten der neunziger Jahre über das Verhältnis von ästhetischer Moderne und totalitären Systemen.
- 1999
Es gibt kaum einen bedeutenden Autor der literarischen Moderne, der sich nicht mit der Psychoanalyse auseinandergesetzt hat. Die Literaturgeschichte des 20. Jahrhunderts ist ohne die Rezeptionsgeschichte der Psychoanalyse kaum angemessen zu begreifen. Ob Arthur Schnitzler, Hugo von Hofmannsthal oder Karl Kraus, Rainer Maria Rilke, Lou Andreas Salomé, Thomas Mann, Hermann Hesse, Franz Kafka oder Robert Musil, Alfred Döblin oder Elias Canetti, sie alle haben sich, mit mehr oder weniger kritischer Distanz, von der Psychoanalyse prägen lassen. Psychoanalyse und literarische Moderne reagieren gleichzeitig und in wechselseitiger Abhängigkeit auf gravierende Identitätsprobleme des modernen Subjekts angesichts heterogener, zunehmend schwer zu integrierender Ansprüche in ausdifferenzierten Gesellschaften. Psychoanalyse und Literatur kooperieren und konkurrieren dabei miteinander. Die mitunter hochdramatische Beziehung zwischen ihnen ist durch starke Rivalitäten, Prioritätsansprüche, aber auch gegenseitige Wertschätzung gekennzeichnet.
- 1998
Worin besteht das Wohlgefallen am Schönen, die Faszination des Schrecklichen, die Sucht nach Spannung oder die Lachlust?

