Marie-Luise Angerer Reihenfolge der Bücher






- 2022
- 2020
Feministisches Spekulieren
Genealogien, Narrationen, Zeitlichkeiten
Es ist eines der zentralen feministischen Anliegen, die realitätskonstituierende Wirkmacht von Narrationen für die Vorstellung von Geschichte und Gegenwart ernst zu nehmen. Während ab den 1960er-Jahren Science-Fiction-Autor*innen das Spekulative zum Imaginieren und Fabulieren von Post-race und Post-Gender-Welten nutzten, zeichnet sich seit einiger Zeit eine Veränderung in der feministischen Bezugnahme auf das Spekulative ab. Autor*innen wie Donna J. Haraway, Saidiya Hartman und Anna L. Tsing schlagen das Fabulative und Spekulative für eine andere Sicht auf das Jetzt und Hier vor, um sich der Komplexität von Klimawandel, Anthropozän und Dekolonisierung anzunehmen. Statt eine geschlossene Erzählung über etwas zu erzeugen, zeichnen sich die verschiedenen Unternehmungen feministischen Spekulierens durch besondere Modi der Situierung, Relationalität, Verantwortung und Offenheit aus. Der Band verfolgt eine Theorie- und Diskursgeschichte feministischer Genealogien, die ein besonderes Augenmerk auf Fragen der spekulativen Narrationen und Zeitlichkeiten legen. Dabei werden Autor*innen wie Luce Irigaray, Ursula K. Le Guin oder Hélène Cixous wieder- und neugelesen sowie Fragen nach dem kritischen Potenzial des Möglichen und Spekulativen für die Gegenwart aufgeworfen. Geschichte(n) ...wiedererzählen...neu erfinden Genealogien ...neu verbinden...(anders) situieren Zeitlichkeiten ...in ihrer Chronologie hinterfragen...durcheinanderbringen
- 2017
The way we conceive the human today is particularly affected by the shifts in media technology during the 20th century. Affect emerges as the new liminal concept that renders the body compatible in novel ways with the technology and politics of media. By ways of a relational reorganization the organic end technological life is condensed in a new, intense way to an ecology of affects.
- 2017
Affektökologie
Intensive Milieus und zufällige Begegnungen
Das Denken des Humanen wird in besonderer Weise von den medientechnologischen Verschiebungen des 20. Jahrhunderts berührt. Affekt wird hier zu einem neuen Schwellenbegriff, der den Körper medientechnisch und politisch auf neue Weise anschlussfähig macht. In einer relationalen Neu-Organisation verdichtet sich das organische und technische Leben auf neue, intensive Weise zu einer Ökologie des Affektiven.
- 2017
Der Tastsinn fordert Kultur- und Medientheorie heraus. Er pendelt in der Philosophie sowie in seiner wissenschaftlichen Erforschung zwischen zwei Polen: Zum einen wurde er routinemäßig erkenntnistheoretisch zugunsten der Fernsinne abgewertet. Im Tasten droht das Sinnliche die Erkenntnis zu überrumpeln, dem Subjekt nur vermischte Eindrücke zuzuspielen. Zum anderen lässt sich die Geschichte einer abendländischen „Haptometaphysik“ (Jacques Derrida) nachzeichnen, in der dem Tastsinn eine privilegierte Stellung im Zugang zur Wahrheit zukommt. Die Berührung fungiert hier als letzte Instanz der Gewissheit. In wissenshistorischen, kunstwissenschaftlichen und medientheoretischen Zugängen lotet das Buch die ästhetischen und erkenntnisbezogenen Potenziale des Tastsinns aus. Zwei Bildstrecken (Markus Burgstaller und Nico J. Weber) erproben darüber hinaus, wie es um die Kontaktfreudigkeit von Bildern bestellt ist.
- 2015
Affekte
- 337 Seiten
- 12 Lesestunden
Affekte sind entscheidend für gesellschaftspolitische Veränderungen und prägen unsere sozialen Werte sowie Kultur, Sozialität und Politik. Sie hinterfragen bestehende Machtstrukturen und gewinnen an Bedeutung, insbesondere wenn affektgesteuerte Bürger auf abweisende Institutionen wie Finanz- oder Militärapparat treffen. Affekte sind überindividuell und entstehen in zwischenmenschlichen Interaktionen, die Teilhabe am Kommenden einfordern. Diese Erkenntnisse führten zur Ausstellung Affekte im Kunstpalais Erlangen, aus der dieser Band hervorgeht. Künstler wie Santiago Sierra, Cyprien Gaillard, Aernout Mik, Bill Viola und andere setzen sich mit dem gesellschaftlichen Potenzial sowie den Inszenierungen und Provokationen von Affekten auseinander. Ergänzend zu den künstlerischen Arbeiten bieten wissenschaftliche Beiträge aus der Affektforschung, basierend auf Vorträgen des Begleitprogramms, vielfältige Perspektiven auf historische und gegenwärtige Phänomene der Affizierung. Diese werden in den Bereichen Philosophie, Bildende Kunst, Theaterwissenschaft, Kulturgeschichte und Naturwissenschaften untersucht.
- 2014
Desire After Affect
- 178 Seiten
- 7 Lesestunden
Focusing on the affective turn, this book explores its implications for the humanities, delving into how emotions and feelings shape human experience and cultural expressions. It examines the intersections of desire and affect, providing insights into contemporary theories and practices. Through critical analysis, the work challenges traditional approaches and highlights the transformative potential of affect in understanding human relationships and societal dynamics.
- 2014
Affect, or the process by which emotions come to be embodied, is a burgeoning area of interest in both the humanities and the sciences. For »Timing of Affect«, Marie-Luise Angerer, Bernd Bösel, and Michaela Ott have assembled leading scholars to explore the temporal aspects of affect through the perspectives of philosophy, music, film, media, and art, as well as technology and neurology. The contributions address possibilities for affect as a capacity of the body; as an anthropological inscription and a primary, ontological conjunctive and disjunctive process as an interruption of chains of stimulus and response; and as an arena within cultural history for political, media, and psychopharmacological interventions. Showing how these and other temporal aspects of affect are articulated both throughout history and in contemporary society, the editors then explore the implications for the current knowledge structures surrounding affect today.
- 2013
Choreographie - Medien - Gender
- 238 Seiten
- 9 Lesestunden
Choreographie, Medien und Gender sind zentrale Begriffe kulturwissenschaftlicher Forschung, die in dieser Konstellation allerdings noch selten zusammen analysiert wurden. Der interdisziplinär ausgerichtete Band unternimmt es, dieses komplexe Gefüge im Kontext zeitgenössischer Tanz- und Performancekunst zu untersuchen und seine Bedeutung für das Verständnis von Wissensordnungen und Medialität herauszuarbeiten. Die AutorInnen fragen nach den Verschränkungen von Macht und medial-performativen Konstellationen in Tanz und Performance; sie zeigen auf, mit welchen Strategien Gender-Konfigurationen konstruiert und/oder subvertiert werden; sie fragen danach, was das »doing« bzw. »dancing gender« im Zusammenhang einer Produktionsästhetik bedeutet. Der Band positioniert sich gegen jenen schleichenden »Backlash«, der Fragen von Gender und Macht zunehmend als ausgehandelt und nicht mehr thematisierungsbedürftig betrachtet.
- 2010
