Ist von großer Malerei aus Deutschland die Rede, werden oft Caspar David Friedrich und seine zum Kanon der Weltkunst zählenden „Kreidefelsen auf Rügen“ erwähnt. Doch das Thema Rügen und die Kunst weist viel mehr Facetten auf. Hartmut Gill bietet ein beeindruckendes Panorama, das zeigt, wie häufig Deutschlands größte Insel Künstler: innen anregte und anregt, zum Pinsel zu greifen. Hackert, Carus, Feininger: Sie alle waren hier unterwegs. Zunehmend gewannen auch die anfangs despektierlich Malweiber genannten Frauen an Bedeutung. Ihnen widmet sich Gill ebenso ausführlich wie erstmals in der Literatur den Rügener Souvenirblättern und Kunstpostkarten. Wie unterschiedlich die Insel gesehen werden konnte und kann, das macht dieses Buch offensichtlich.
Hartmut Gill Bücher



Hartmut Gill, bekannt u. a. durch Bücher über Wilhelm Busch sowie zur Kunst und Geschichte in Rostock, widmet sich nun jener Insel, die für ihn Passion ist, Kindheitslandschaft, Rückzugsort bis in heutige Zeit: Rügen. Er erinnert an die Frühzeit der Insel, die noch gar nicht so lange zurückliegt, gedenkt jener, die die Insula Rugia im Laufe der Jahrhunderte beschrieben, erwanderten – und in Bilder festhielten: anfangs in Karten, Zeichnungen, Gemälden, später auch mit dem Fotoapparat. Gill nimmt die Leser*innen mit auf eine spannende Reise durch die Jahrhunderte und über die Insel. Er wirft – unterstützt durch zahlreiches, oft bisher nicht veröffentlichtes Bildmaterial – einen Blick auf die anfangs beschwerlichen Möglichkeiten, das Meer zu überwinden, porträtiert die Besonderheiten einzelner Regionen, macht anschaulich, wie die See immer mehr zum Anziehungspunkt für Urlauber wurde – auch wenn die ersten Bäder gar nicht direkt an der Küste lagen.