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Rafael Chirbes

    27. Juni 1949 – 15. August 2015

    Rafael Chirbes war ein spanischer Romanautor, dessen Werke sich mit den dunklen Ecken der spanischen Gesellschaft auseinandersetzten, insbesondere während des Übergangs von der Diktatur zur Demokratie und durch Perioden wirtschaftlicher Krisen. Sein Stil zeichnet sich durch rohen Realismus und präzise Charakterdarstellungen aus, die Individuen zeigen, die sich mit moralischen Dilemmata und gesellschaftlichem Verfall auseinandersetzen. Chirbes legte meisterhaft Heuchelei und Korruption in einflussreichen Kreisen offen und konzentrierte sich dabei oft auf Themen wie Immobilienspekulation und den Verlust von Idealen. Sein literarisches Erbe erforscht, wie Einzelpersonen turbulente Zeiten überstehen und welche Spuren große gesellschaftliche Umwälzungen im menschlichen Leben hinterlassen.

    Der Schuss des Jägers
    Der lange Marsch
    Mimoun
    Am Mittelmeer
    Am Ufer
    Spanien-Trilogie
    • Spanien-Trilogie

      Der lange Marsch | Der Fall von Madrid | Alte Freunde

      4,0(1)Abgeben

      Mit seiner Spanien-Trilogie spannte Rafael Chirbes (1940-2015) einen großen Bogen von der Herrschaft der Faschisten und der Politisierung der Jugend in den 1960er Jahren (»Der lange Marsch«) über den spannungsgeladenen Tag im November 1975, als Franco starb (»Der Fall von Madrid«), bis zum Aufbruch in die Demokratie und zur ernüchternden Bilanz der früheren Revolutionäre in den 1990ern (»Alte Freunde«). In feinen Momentaufnahmen aus dem Leben ganz gewöhnlicher Leute – ob Schuhputzer, Großindustrielle, Bauern oder Hausangestellte, Kollaborateure oder linke Studenten im Widerstand – verwebt Chirbes deren Hoffnungen und Enttäuschungen zu einer Geschichte des Landes von unten, einer Geschichte, die von den Menschen her erzählt wird. Ein großes literarisches Panorama der spanischen Gesellschaft im 20. Jahrhundert von ungebrochener Relevanz: Wer verstehen möchte, welche Schäden der Faschismus in Gesellschaften anrichtet, sollte Chirbes‘ Bücher lesen.

      Spanien-Trilogie
    • Die Immobilienblase in Spanien ist geplatzt, die Profiteure haben ihr Geld rechtzeitig in Sicherheit gebracht. Zurückgeblieben sind nur noch Verlierer. Ihnen gilt Rafael Chirbes’ Interesse und seine Empathie. Esteban hatte sich als junger Mann ein anderes Leben erträumt, ist dann aber doch in der Familienschreinerei hängengeblieben. Aber anders als sein sozialistisch strenger Vater, der nach der Maxime lebt: Wir beuten niemanden aus, wir leben von dem, was wir erarbeiten, wollte Esteban wie alle anderen auch sein Stückchen vom großen Immobilienkuchen. Und als sein Vater alt und nicht mehr handlungsfähig ist, investiert er das im Familienbetrieb erarbeitete Geld in eine Baufirma. Zu spät. Die Firma geht pleite und mit ihr die Schreinerei. Insolvenz, Beschlagnahmung der Maschinen, die Mitarbeiter stehen auf der Straße, auch die kolumbianische Pflegerin des alten Vaters kann nicht mehr bezahlt werden. Doch Esteban ist auch mit siebzig noch ein vitaler Mann. Und er ist Realist. Eine Perspektive für die Zukunft sieht er nicht und zieht die Konsequenzen. Rafael Chirbes erzählt einen Wirtschaftskrimi und eine Familiengeschichte. Und er schreibt die Mentalitätsgeschichte Spaniens fort. Sarkastisch, mit viel Humor und Witz zeigt er uns die gesellschaftlichen Verwerfungen, den Tanz um das goldene Kalb, der immer weiter geht.

      Am Ufer
    • „Wer den Mittelmeerraum bereisen will und keinen Reiseführer, sondern eher einen anregenden Reisebegleiter sucht, liegt mit “Am Mittelmeer„ genau richtig“, urteilte die FRANKFURTER RUNDSCHAU. Rafael Chirbes erkundet Städte und Orte mit märchenhaftem Klang - Kairo, Alexandria, Genua, Kreta, Rom - und zeigt sie uns als buntes Mosaik einer gemeinsamen Kultur.

      Am Mittelmeer
    • Mimoun

      • 89 Seiten
      • 4 Lesestunden
      3,7(3)Abgeben

      Der Erstling von Rafael Chirbes, der ihn berühmt machen sollte. Ein junger Mann sucht die Erfahrung der Fremde in einem marokkanischen Nest, Mimoun. Aber er gerät unter Nachäffer und Amoksäufer: einzeln stehende Bäume, deren Wurzeln sich unter der Erde suchen. Ein Buch über die Lebensgier in uns und die Fremde um uns.

      Mimoun
    • Das brillante Porträt der spanischen Gesellschaft während der Franco-Ära Wie auf einem riesigen Wandgemälde erzählt Rafael Chirbes von dem langen Weg zweier Generationen von Familien aus den unterschiedlichsten Schichten und Gegenden Spaniens.

      Der lange Marsch
    • Lebenserinnerungen eines alten, zutiefst vereinsamten Dieners, der in der Nachkriegszeit zu Macht und Vermögen gekommen ist.

      Der Schuss des Jägers
    • Krematorium

      • 427 Seiten
      • 15 Lesestunden
      3,9(58)Abgeben

      Krematorium ist einer der besten spanischen Romane der letzten zehn Jahre und bietet eine brillante Analyse des wilden Kapitalismus unserer Zeit. Matias, der charismatische jüngere Bruder des erfolgreichen Bauunternehmers Rubén Bertomeu, ist gestorben. In seiner Jugend war er ein Anhänger revolutionärer Gewalt, später wurde er, entgegen der Erwartungen seines Bruders, Ökobauer. Mit seinem Tod entfaltet sich ein vielstimmiger Chor: Rubén, der Sozialist und Bauunternehmer, reflektiert über sein Leben, in dem er Ideale für Geld und Erfolg opferte. Seine zweite Frau Monica ist jung, karriereorientiert und strebt unermüdlich nach Aufstieg. Ihre Tochter Sylvia, eine Kunsthistorikerin, ist in einer freudlosen Ehe mit dem arroganten Professor Juan Mullot gefangen. Alle profitieren von Rubéns Reichtum und verachten ihn zugleich. Rubéns gescheiterter Kindheitsfreund Federico Brouard lebt in der Isolation des Suffs, während Ramon Collado als Rubéns Mann fürs Grobe agiert. Aus diesen Perspektiven entsteht ein grandioses Gesellschaftspanorama: Die Familie als Ort des Besitzdenkens, Umweltzerstörung, Bauspekulation, Korruption und Drogen. Sexualität wird zur Ware und zugleich zum letzten Halt gegen die Auflösung aller Verbindungen. Rafael Chirbes schildert eine aus den Fugen geratene Welt, in der Werte und Utopien leer sind. Dennoch ist der Roman ein Rettungsversuch, der schmerzhaft aufzeigt, was wir verloren haben.

      Krematorium
    • Der Fall von Madrid: Das ist ein besonderer Tag. Der Tag, an dem Franco stirbt. An dem José Ricart 75 Jahre alt wird. An dem seine Schwiegertochter Olga für ihn ein Fest vorbereitet. An dem die Geheimpolizei einen alten kommunistischen Arbeiter erschisst. Der Tag, an dem in einem überfüllten Bus, der an Francos Domizil vorbeifährt, die Leute plötzlich au svollem Hals anfangen zu singen: adieu von Herzen! Ein grandioses Familienepos über drei Generationen, in dem sich der Aufbruch Spaniens in eine neue Zeit spiegelt.

      Der Fall von Madrid
    • Wie gefährlich es ist, nostalgisch in die eigene Vergangenheit zu tauchen - diese Erfahrung machen die „alten Freunde“, die sich treffen, um über alte Zeiten zu plaudern, als man gegen Franco und für die Revolution stritt. Die Jahre nämlich, die vergangen sind, seit Rita, Amalia, Elisa, Carlos, Guzmán, Pedrito und ihre Genossen politische Verschwörungen anzettelten und von einer lichten Zukunft träumten, sie haben ihre tiefen Spuren hinterlassen. Die Freunde von einst sind einander fremd geworden. Aus Revolutionären wurden abgebrühte Bauunternehmer, Medienfunktionäre, Eurokraten, die sich in der modernen Gegenwart bestens zurechtgefunden haben. Einige hat es schlimmer erwischt. Und einige sind gar nicht erst gekommen. Rafael Chirbes ist nach „Der lange Marsch“ und „Der Fall von Madrid“ mit diesem letzten Teil seiner Trilogie aus dem Nachkriegsspanien in der Gegenwart angekommen.

      Alte Freunde
    • Warum Ana jetzt im Alter das Bedürfnis hat, von sich zu erzählen, weiß sie nicht. Die Macht der Erinnerung? Im Sog ihrer Stimme entfaltet sich der Kosmos eines Lebens: Jugend und Liebe, Krieg und Hunger, Altern und Warten - manchmal wehmütig, aber nie sentimental. „. einer der ganz großen europäischen Erzähler.“ Peter Hamm "Rafael Chirbes' unscheinbares Meisterwerk" SÜDDEUTSCHE ZEITUNG

      Die schöne Schrift