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Yoko Ogawa

    30. März 1962

    Yōko Ogawa schafft eine Prosa, die sanft und doch durchdringend ist und auf meisterhafte Weise die feinsten Regungen der menschlichen Psyche vermittelt. Ihre Charaktere scheinen sich ihrer eigenen Motivationen oft nicht bewusst zu sein, ihre Handlungen offenbaren sich durch präzise Beschreibungen ihrer Beobachtungen und Gefühle. Durch diese Anhäufung von Details erforscht Ogawa Themen wie Entfremdung, Reflexionen der japanischen Gesellschaft und die Rolle der Frau darin. Ihre Werke bewegen sich in einem Spektrum von surreal und grotesk bis hin zu psychologisch vieldeutig und verstörend und verwischen oft die Grenzen zwischen dem Alltäglichen und dem Unheimlichen.

    Der Herr der kleinen Vögel
    Der Ringfinger
    Augenblicke in Bernstein
    Schwimmbad im Regen. Erzählungen
    Das Geheimnis der Eulerschen Formel
    Das Ende des Bengalischen Tigers
    • Eine Frau möchte zum zehnten Geburtstag ihres Sohnes, der vor Jahren durch einen tragischen Unfall ums Leben kam, in einer Konditorei zwei Erdbeertörtchen kaufen. Doch als sie den Laden betritt, kommt niemand, um sie zu bedienen. Die zierliche Konditorin steht mit dem Telefonhörer am Ohr hinten in der Küche und weint stumm vor sich hin. Einige Jahre zuvor bekommt eine Schriftstellerin von einer alten Witwe, bei der sie zur Untermiete wohnt, eine Karotte geschenkt, die einer menschlichen Hand ähnelt. Sogar die Lokalnachrichten interessieren sich für die merkwürdige Karotte. Doch kurz darauf macht die Polizei im Gemüsegarten der Witwe einen grausigen Fund. Was hat eine Mutter, die ihr Kind verloren hat, mit einer alten Witwe zu tun, deren Mann vor Jahren unter mysteriösen Umständen verschwunden ist? Welche Verbindung gibt es zwischen einer Schriftstellerin, die regelmäßig bis spät in die Nacht arbeitet, und einer Konditorin, die als Mädchen in ein ehemaliges Postamt eingebrochen war? Yōko Ogawa spinnt ein feines Netz von Geschichten, die in einer rätselhaften Welt spielen. Alle Figuren folgen ihrem eigenen unergründlichen Schicksal, und doch kreuzen sich ihre Wege, während sie wie im Traum an den Abgründen des Lebens entlangwandeln.

      Das Ende des Bengalischen Tigers
    • Ein alter Mathematikprofessor, dessen brillante Karriere nach einem geheimnisvollen Unfall ein abruptes Ende fand, lebt zurückgezogen auf dem prächtigen Anwesen seiner Schwägerin. Seit seinem Unfall währt sein Kurzzeitgedächtnis nur mehr achtzig Minuten, danach kann er sich an nichts mehr erinnern. Acht Haushälterinnen hat seine Schwägerin bislang eingestellt und jede schon nach kurzer Zeit wieder entlassen. Aber mit Nummer neun wird alles anders. Rasch gewinnt sie das Vertrauen des Professors, der auch ihren zehnjährigen Sohn sofort ins Herz schließt. Einfühlsam und mit viel Geduld führt der Professor die beiden in die faszinierende Welt der Mathematik ein. Und mit jeder neuen Gleichung, mit jeder neuen Formel entstehen zwischen ihnen Bande, die stärker sind als der Verlust der Erinnerung – bis die Schwägerin des Professors dem ein plötzliches Ende setzt … In ihrer zarten, eindringlichen Sprache erzählt Yōko Ogawa eine berührende Geschichte über Freundschaft und Verlust – und über die Schönheit der Mathematik.

      Das Geheimnis der Eulerschen Formel
    • "Schwimmbad im Regen" vereint drei preisgekrönte Erzählungen von Yôko Ogawa, die von einer jungen Frau, einer schwangeren Schwester und einem Mann handeln. Ogawa schafft mit präziser Sprache Welten zwischen Realität und Imagination, die von beunruhigender Fremdartigkeit und naiver Gewalt geprägt sind.

      Schwimmbad im Regen. Erzählungen
    • „Ein wunderbar leicht geschriebener Roman – fein, filigran, voller Poesie.“ WDR. Eine Frau sucht mit ihren drei Kindern Zuflucht in einem alten Haus. Alles, was vorher war, sollen die Kinder zu ihrem Schutz vergessen, sogar ihre Namen. Umgeben von hohen Mauern, inmitten eines verwunschenen Gartens, erfinden die Geschwister nun ihre eigene Welt. Riesige Bäume, ein Bachlauf, Tiere – alles dient ihnen als Quell der Phantasie und lässt sie ihr neues Leben lieben. Eines Tages jedoch betritt ein Hausierer den Garten, der fremde, wundersame Dinge aus seinen Taschen hervorzaubert … Ein hinreißender Roman über den Zauber der Kindheit, der die großen Fragen nach Liebe, Zusammenleben und Familie stellt. Düster und dennoch voll lichter Schönheit erzählt Yoko Ogawa die Geschichte dreier Geschwister, die in einer Traumwelt voller Geheimnisse und Magie aufwachsen. „Ogawa ist originell, elegant – und sehr beunruhigend.“ Hilary Mantel „Ogawa beschwört Glück, Vergänglichkeit, Schutzräume und Mythen der Kindheit herauf.“ FAZ

      Augenblicke in Bernstein
    • Ein junges Mädchen aus der Provinz findet Arbeit im Labor von Herrn Deshimaru. Dieser hat sich darauf spezialisiert, von den guten und schlechten Erinnerungen seiner Kunden ein Präparat herzustellen: die Knochen eines Vogels, eine kaum sichtbare Narbe auf der Wange eines Mädchens, winzige Pilze, die in der Ruine eines abgebrannten Hauses gefunden wurden, die Töne einer Partitur. Das Labor ist in einem ehemaligen Mädchenwohnheim untergebracht, bis auf Herrn Deshimaru halten sich nur noch zwei ältere Damen in dem verlassenen Gebäude auf. Von diesen erfährt das Mädchen, daß alle bisherigen Assistentinnen von Herrn Deshimaru nach und nach spurlos verschwunden sind.

      Der Ringfinger
    • Zwei Brüder, die einander alles bedeuten: Der ältere kümmert sich um die Vögel in einer großen Voliere und spricht eine Sprache, die nur sein Bruder versteht. Nach seinem Tod bleibt der jüngere Bruder einsam zurück und übernimmt die Obhut der Vögel. Schließlich gewinnen eine junge Frau und ein alter Mann, der eine Holzschachtel mit einer Grille trägt, sein Vertrauen. Doch als ein Unglück geschieht und das Kind verschwindet, muss der jüngere Bruder sich mit dem Verschwinden des alten Mannes auseinandersetzen. Auf dem Gelände eines ehemaligen Waisenhauses kümmert sich der Mann Tag für Tag um die Vögel und lauscht ihren Melodien. Die Kinder der Stadt nennen ihn den „Herrn der kleinen Vögel“. Sein Leben ist einsam und zurückgezogen, bis die Begegnungen mit der Bibliothekarin und dem alten Mann ihm neue Perspektiven eröffnen. Doch das Verschwinden des Kindes und des alten Mannes bringt ihn in eine schwierige Lage. Dieser zauberhaft schöne Roman entführt den Leser in eine Welt voller Geheimnisse und Magie. Die Kunstfertigkeit und Unaufdringlichkeit der Erzählung spiegeln die tiefe Einsamkeit in einer zunehmend anonymisierten Gesellschaft wider und machen die Geschichte zu einem eindrucksvollen Erlebnis.

      Der Herr der kleinen Vögel
    • »Ein Meisterwerk, das uns die Welt mit anderen Augen sehen lässt.« THE GUARDIAN  Auf einer Insel geschieht Sonderbares: Immer mehr Dinge verschwinden. Zunächst die Hüte, dann alle Vögel, bald gibt es keine Rosen mehr … Auch die Erinnerung der Bewohner verblasst – bis auf die einiger weniger, die nichts vergessen können und von der Erinnerungspolizei verfolgt werden. Unter großer Gefahr versteckt eine junge Schriftstellerin ihren Verleger, dem die Festnahme droht. Doch die Razzien der Polizei kommen immer näher. Allein der Abschluss ihres neuen Romans, so hofft sie, könnte helfen, die Vergangenheit zu bewahren ...  Auf der Shortlist des National Book Award und des International Booker Prize  »Ein unwiderstehliches Plädoyer für die subversive Kraft der Literatur.« FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG

      Insel der verlorenen Erinnerung
    • Jeden Tag sitzt Aya auf der Tribüne eines Schwimmbades und beobachtet, wie Jun vom Zehnmeterturm Kunstsprünge vollführt. Die beiden sind zusammen im Waisenhaus aufgewachsen und einander so nah, wie nur Geschwister es sein können. Doch dann tritt plötzlich etwas Fremdes an die Stelle des Vertrauten, ein mächtiges, quälend schönes Begehren, das Aya bald nicht mehr kontrollieren kann. Stets sind es Beziehungen unter falschen Vorzeichen, anhand derer Yôko Ogawa die unergründliche Triebkraft menschlicher Empfindungen beschreibt: die lähmende Fremdheit, die eine Schwangere plötzlich ihrem Mann gegenüber empfindet, die Zuneigung zum Bruder, die sich erst im Moment des Abschiednehmens offenbart, oder die subtile Lust, mit der ein unglücklich verliebtes Mädchen einen Säugling quält. Mit der schwebenden Leichtigkeit ihrer Sprache verwischt Yôko Ogawa die Grenze zwischen Illusion und Wirklichkeit und lässt eine Welt voller Magie und naiver Gewalt entstehen.

      Der zerbrochene Schmetterling
    • Der Poet unterm Schachbrett Ein Elefant, der auf dem Dach eines Kaufhauses lebt, weil er nicht mehr in den Aufzug passt. Und ein Junge, der daraufhin beschließt, nicht mehr zu wachsen, sondern sich stattdessen von einem alten Mann in die Kunst des Schachspielens einweisen zu lassen. In einem ausrangierten Bus wird ein kleiner Junge von einem alten Mann in die Geheimnisse des Schachspiels eingeweiht. Er ist außergewöhnlich talentiert und spielt am besten, wenn er unter dem Schachtisch sitzt – ohne seinem Gegner in die Augen zu sehen. Nur so kann er in Gedanken bei dem Elefanten sein, mit dem er befreundet ist. Deswegen wird ihm jedoch der Beitritt in den örtlichen Schachklub verwehrt. Er darf allein einen Schachautomaten bedienen. Im Inneren des Automaten, eingezwängt zwischen Hebeln und Knöpfen, treibt der Junge seine Kunst zur Vollendung. Doch dann kommt es zu einem verhängnisvollen Zwischenfall. »Eine fantastische Reise in eine fremde Welt, berührend und mitreißend zugleich!« Elle „Ein kleines Wunder.“ Brigitte

      Schwimmen mit Elefanten
    • Eine junge Frau mit einer rätselhaften Ohrenkrankheit lernt einen Stenographen kennen. Die beiden kommen sich näher, und er berichtet ihr von der dunklen Vergangenheit des Hauses, in dem sie sich getroffen haben. Es gehörte einer Fürstenfamilie, deren kleiner Sohn einst vom Balkon stürzte. Jahrelang lag das Kind schwerverletzt in einem der Zimmer, in das der Fürst unzählige Blumen pflanzen ließ, da der Duft der Blüten das Leid des Jungen linderte. Auch die Frau meint den Duft des längst verblühten Jasmins wahrzunehmen. Sie bittet den Stenographen, fortan ihre Lebensgeschichte aufzuschreiben, wobei das Reden mit ihm ihre kranken Ohren zu heilen scheint. Mit seiner Hilfe vermag sie, ihre Erinnerungen zu entwirren. Doch schon bald erkennt sie, dass sie ihn zu verlieren droht … Ein zauberhafter Roman über eine außergewöhnliche Liebe und die Macht unserer Erinnerungen.

      Liebe am Papierrand