Hans-Jürgen Heinrichs Reihenfolge der Bücher






- 2020
- 2019
Fremdheit ist ein universelles Phänomen, das in allen Kulturen und bei allen Menschen vorkommt. Sie kann sowohl faszinierend als auch bedrohlich wirken. Heinrichs untersucht historische, ethnologische und psychoanalytische Deutungen von Fremdheit und verbindet sie mit persönlichen Erfahrungen. Er konfrontiert uns mit der wichtigen Frage: Wo beginnt die Verachtung des Andersseins? Das Buch bringt das Thema der Fremdheit in unsere Nähe und erzählt von den Erlebnissen der Menschen, die aus Not aus ihren Heimatländern fliehen, sowie von den Momenten, in denen wir selbst Fremdheit empfinden – sei es auf Reisen oder im sozialen und privaten Umfeld, wenn wir mit uns fremd erscheinenden Gefühlen konfrontiert werden. Es stellt auch die Frage, was passiert, wenn einstige Fremde, die in einem neuen Land willkommen geheißen wurden, ihre positive Erfahrung aufgeben. An welchen Punkten beginnen Ablehnung und Diskriminierung aufgrund von Herkunft, Religion oder Äußeren? Kennen alle Kulturen die Verachtung des Andersseins? Hans-Jürgen Heinrichs, ein erfahrener Ethnologe und Schriftsteller, nutzt sein Wissen über verschiedene Kulturen und seine Erlebnisse als Weltreisender, um die Ängste, Absonderlichkeiten, Potenziale und Visionen der Menschen darzustellen – stets ernsthaft, heiter und spannend.
- 2015
Gerhard Roth ist für seinen Gesprächspartner, den Schriftsteller und Ethnologen Hans-Jürgen Heinrichs, nicht nur einer der letzten Romanciers, die sich Zyklen von epischen Ausmaßen wie „Die Archive des Schweigens“ und „Orkus“ zutrauen, sondern auch einer der sprachmächtigsten Grenzüberschreiter zwischen Literatur und Geschichte. In einem fundierten und lebendigen Dialog ergründen die beiden nicht nur Roths große Romane, sondern widmen sich auch persönlichen Themen wie der Herkunft des Schreibens, der Bedeutung der Erinnerung und nicht zuletzt dem Tod. So wird der Leser zum Begleiter jener „Reise ins Unsagbare“, die Roths Literatur antritt.
- 2011
Kein anderer Philosoph polarisiert so stark wie Peter Sloterdijk. Seine Thesen zur Zukunft der Gesellschaft und Politik, der Religion und Kultur haben immer wieder heftige Debatten ausgelöst und der Philosophie zu neuer gesellschaftlicher Bedeutung verholfen. Hans-Jürgen Heinrichs liefert nun zum ersten Mal eine umfassende Deutung von Sloterdijks immensem Werk, verknüpft mit den Etappen seines persönlichen Werdegangs. Dieses Buch wird schon bald unentbehrlich für die Auseinandersetzung mit Sloterdijks Philosophie und ihrer Bedeutung für das zeitgenössische Denken sein.
- 2006
Im Rahmen der Stiftungsgastdozentur Poetik der Johann Wolfgang Goethe-Universität hält der Schweizer Dramatiker und Romancier Urs Widmer im Wintersemester 2006/2007 eine öffentliche Vorlesung mit dem Titel „Vom Leben, vom Tod und vom Übrigen auch dies und das“. Die Universitätsbibliothek zeigt dazu eine Ausstellung zu Leben, Werk und Rezeption Widmers. Dieses Begleitheft zur Ausstellung lädt zu einer vertieften Auseinandersetzung mit dem Autor ein. Neben einer chronologischen Übersicht zu Vita und Werk findet der Leser ein speziell für dieses Buch geführtes Gespräch des Autors mit Hans-Jürgen Heinrichs, einen Beitrag des Literaturkritikers Heinz Schafroth zu Erzähl-Orten und Autoren-Stimmen sowie einen Aufsatz des österreichischen Literaten Klaus Hoffer zu Widmers Erzählperspektive. Der Herausgeber Winfried Giesen würdigt das wohl bekannteste Stück des vielfach preisgekrönten Gastdozenten „Top Dogs“ und seine umfangreiche Rezeption in der Tagespresse und der Literaturwissenschaft. Eigene Texte Widmers aus unterschiedlichen Schaffensperioden runden die Annäherung an den Autor ab.
- 2006
Aus den spannenden, unterhaltsamen und nachdenklichen Gesprächen, die Hans-Jürgen Heinrichs mit zehn Autorinnen und Autoren geführt hat, ist ein Buch entstanden, das man auf vielfältige Weise lesen kann: als Werkstattbericht, als Auskunft über den Arbeitsprozess, als Poetologie eines Autors, aber auch als eine Art „Geheimprotokoll“ eigenartiger Lebensformen und Schaffensvorgänge. Von genauer Werkkenntnis getragen, erzählen die Gespräche von großer innerer Freiheit, von Schreibbesessenheit, aber auch von Verzweiflung und der Turbulenz der Gefühle und Gedanken, die den Schreibprozess begleiten. Schriftsteller, sagt Elfriede Jelinek, „sind letztlich Einzelgänger, selbst wenn sie gern saufen und mit Freunden zusammen sind.“
- 2005
Fritz Morgenthaler
Psychoanalytiker – Reisender – Maler – Jongleur Ein Porträt-Essay
"Du kannst die Menschen nicht verändern, nur verführen" war das Credo von Fritz Morgenthaler, der seine künstlerische Kreativität in die psychoanalytische Arbeit einbrachte. Als Analytiker stellte er sich den komplexen emotionalen Prozessen, schützte sich jedoch mit technischen Hilfsmitteln vor eigenen Ängsten. Seine Herangehensweise beeindruckte Zeitgenossen und fasziniert bis heute, was das anhaltende Interesse an seinen Schriften zeigt. Hans-Jürgen Heinrichs, Herausgeber der Werke 'Der Traum' und 'Homosexualität, Heterosexualität, Perversion', hat einen wesentlichen Anteil an der Veröffentlichung dieser Texte. Die neu zugänglichen Briefe belegen die enge und produktive Beziehung zwischen Morgenthaler und Heinrichs. In seinem einfühlsamen Porträt beleuchtet Heinrichs nicht nur Morgenthalers analytische und künstlerische Fähigkeiten, sondern auch seine introvertierten und weniger bekannten Seiten. Heinrichs reflektiert über den Verlust des Freundes, der jeden Brief mit einem gemalten Löwen signierte, und beschreibt Morgenthalers Fähigkeit, selbst die selbstsichersten Menschen mit seinem Blick zu verunsichern. Die Begegnung mit ihm fühlte sich an wie eine bestandene Prüfung für Freischwimmer.
- 2005
Expeditionen ins innere Ausland
Freud. Morgenthaler. Lévi-Strauss. Kerényi. – Das Unbewußte im modernen Denken
- 224 Seiten
- 8 Lesestunden
Der Kulturtheoretiker Hans-Jürgen Heinrichs beschäftigt sich in diesem Buch mit dem Begriff des Unbewußten in der Gegenwart. Dabei schlägt er den Bogen von Freud bis zur Theorie und Praxis der psychoanalytischen Technik, der Traumdeutung und Perversion im Werk von Fritz Morgenthaler. Allerdings nähert sich Heinrichs dem Begriff des Unbewußten nicht nur aus der psychoanalytischen, sondern auch aus der mythologischen und ethnologischen Perspektive. So entstehen einfühlsame und allgemeinverständliche Gesamtdarstellungen der Werke von Claude Lévi-Strauss und Karl Kerényi. Das Unbewußte wird somit vielfältig und bereichernd aus unterschiedlichen wissenschaftlichen Richtungen beleuchtet und dient dem besseren Verständnis der Moderne. Heinrichs (der für seinen Stil und sein dialogisches Denken ausgezeichnet wurde) versteht es auf einzigartige Weise, wichtige Weltbilder des 20. Jahrhunderts als zeitgenössische Entwürfe lebendig zu machen.
- 2003
Die gekränkte Supermacht
- 159 Seiten
- 6 Lesestunden
Eine Nation, die sich uneingeschränkt als Herr im eigenen Hause empfand und dies auch in den Symbolen ihrer Macht demonstrierte, musste am 11. September 2001 erkennen, dass sie von einer neuen, unberechenbaren und gleichsam archaischen Gegenmacht bedroht wurde. Die Kränkung hinzunehmen, kam nicht in Frage; denn hier stand viel mehr auf dem Spiel als Sicherheit, Öl und Machterhalt. So begann der Krieg gegen den Terror, dessen zweite Stufe der Feldzug gegen den Irak war. Weitere Stufen werden folgen. Zur Rechtfertigung der Anwendung militärischer Gewalt erfand die Bush-Administration die „Achse des Hasses“ und taufte sie, als dies zu schwach erschien, in „Achse des Bösen“ um. So wurde aus dem Vorgehen gegen den Terror ein Kreuzzug, der dabei ist, an den Grundfesten unserer Zivilisation und des Dialogs der Kulturen zu rütteln. Haben Dämonisierung und Gewalt einmal mehr das letzte Wort, oder gibt es noch Chancen des Wandels zu einer humaneren Welt?
- 2003
Terror Tinnitus
- 223 Seiten
- 8 Lesestunden
Es ist wie ein schrilles Klingeln, hohes Summen, „Weltraumrauschen“ oder Pfeifen - Tinnitus, das überaus peinigende Ohrgeräusch, das Menschen - zunehmend auch Jugendliche - über Jahre, manchmal ein Leben lang begleitet. Inzwischen zu einem neuen Volksleiden von Millionen von Menschen geworden, zählt Tinnitus zu den am schwierigsten zu behandelnden Krankheiten. Sprachlich brillant, mitunter poetisch beschreibt Hans-Jürgen Heinrichs vor dem Hintergrund persönlicher Erfahrung das Phänomen Tinnitus aus Sicht der Medizin, Hirnforschung und Psychotherapie. Zugleich stellt er einen neuen, eigenen therapeutischen Zugang vor, der der komplexen Struktur von Tinnitus in besonderer Weise Rechnung trägt. Tinnitus ist zumeist Ausdruck tiefer liegender Konflikte, so seine These, und kann daher nur durch den individuellen Umgang wieder aufgelöst werden. Erst durch Spurensuche in der Biographie, aber auch durch eine bewusst veränderte Wahrnehmung des quälenden Ohrgeräusches kann der Terror Tinnitus aufhören, seine zerstörerische Wirkung zu entfalten.
