Diagnostische Inventare
Motorik (DMB), auditive Wahrnehmung (DIAS), Raum-Zeit-Wahrnehmung (RZI), Selbstkonzept (SKI)






Motorik (DMB), auditive Wahrnehmung (DIAS), Raum-Zeit-Wahrnehmung (RZI), Selbstkonzept (SKI)
Das DMB empfiehlt sich für ein differenziertes förderdiagnostisches Vorgehen zur Beobachtung motorischer Basiskompetenzen. Das Verfahren kann von (Sonder-) Pädagogen, Heilpädagogen, Psychologen, Erziehern und anderen pädagogisch-therapeutisch arbeitenden Fachkräften angewandt werden. Die neu bearbeitete Fassung des DMB beinhaltet als Inventar nach wie vor eine Fülle von alltagsnahen Beobachtungssituationen aus denen der Anwender sich seine diagnostischen Sequenzen individuell angepasst zusammenstellen kann. Die Beobachtungsaufgaben und -situationen zeichnen sich dadurch aus, dass sie direkt verschiedene Schwierigkeitsgrade und Variationsmöglichkeiten beinhalten. So kann der Anwender des Verfahrens Kindern mit verschiedenen besonderen Bedürfnissen individuelle Angebote unterbreiten, welche sowohl für die Beobachtung und Diagnostik als auch für die Förderung relevant sind. Zu den einzelnen Aufgaben gibt es eine Vielzahl von möglichen Beobachtungs- und Interpretationshinweisen, die ein Inventarisieren ermöglichen. Kopiervorlagen für spezielle Aufgaben sind im Buch enthalten.
In der Diagnose und Förderung von Kindern mit sonderpädagogischem Förderbedarf hat das Selbstkonzept zunehmend an Bedeutung gewonnen. Verschiedene Faktoren wie (Schul-)Leistungen, soziale Anerkennung und Beziehungsgestaltung beeinflussen seine Entwicklung. Das Verhalten von Kindern lässt sich besser verstehen, wenn man es aus deren Perspektive betrachtet und sie aktiv in den Prozess einbezieht. Das Buch richtet sich an Praktiker, die theoretisch fundiert förderdiagnostisch arbeiten möchten. Es behandelt verschiedene Aspekte des Selbstkonzepts, wie Körperwahrnehmung, Fähigkeiten, Selbstwert und Selbsteinschätzungen. Nach einem allgemeinen Theorieteil zur „Systemischen Diagnostik“ folgt ein spezieller Theorieteil zum „Selbstkonzept“, auf dem ein ausführlicher Praxisteil basiert. Theorie und Praxis können unabhängig voneinander gelesen werden. Der Praxisteil beleuchtet die Selbstkonzeptdiagnostik und -förderung sowie die Rolle psychomotorischer Förderung. Die Materialsammlung berücksichtigt unterschiedliche Schwierigkeitsgrade und Variationsmöglichkeiten für Kinder mit individuellen Bedürfnissen. Die Bedeutung des Dialogs zwischen Kindern und Bezugspersonen wird hervorgehoben. Am Ende des Praxisteils finden sich Beispiele für ein Entwicklungsprotokoll zum Selbstkonzept sowie diagnostische Menüs zur Anregung eigener förderdiagnostischer Sequenzen.
Im Theorieteil beginnt Eggert mit einem Beitrag zur Rolle der Raum-Zeit-Variablen für eine qualitative systemische Diagnostik, dem Beiträge von Bertrand und Deeken zur Theorie der Raum-Zeit-Entwicklung und ihrer Bedeutung für die kognitive und psychomotorische Entwicklung des Kindes folgen. Besondere Bedeutung wird dabei dem Vorschulalter zugemessen, in dem die zukünftigen kognitiven Strukturen angelegt werden. Als Grundlage für die Entwicklung des Raum-Zeit-Inventars wird der TERZ (Test zur Erfassung des Raum-Zeit-Verständnisses beim fünf- und sechsjährigem Kind) vorgestellt, der 1996 von Bertrand entwickelt, mit Vorschulkindern in Luxemburg durchgeführt und in Niedersachsen auf seine Anwendung überprüft wurde... (www.socialnet.de, 11.2007).
Mit der 5. Auflage dieses Buches liegt nun eine Neubearbeitung vor. Neben bewährten Inhalten der Thematisierung des Paradigmenwandels in der Sonderpädagogik und die Erstellung von individuellen Entwicklungs- und Förderplänen, wurden die Themen Qualitätssicherung und Arbeit mit Portfolios aufgenommen. Dem Buch ist eine CD mit Bearbeitungs- und Musterformularen beigefügt. Im Praxisteil auf der CD findet sich eine Fülle von Kurzformen des IEP, die dem Anwender viele Freiheiten lassen, das Grundmodell zugunsten eigener Beobachtungsschwerpunkte und hinsichtlich eigener Dokumentationsformen zu verändern. Im gesamten Buch werden viele praktische Hinweise gegeben, wie man mit Individuellen Entwicklungsplänen und auch Lernportfolios erfolgreich in Schulklassen und Fördergruppen arbeiten kann. Das Buch und die beigefügte CD liefern eine wichtige theoretische Fundierung und geben praxisnahe Beispiele und Anregungen für die Vorbereitung, Durchführung und Auswertung einer lern- und förderungsorientierten Diagnostik.