Die Analyse von fünf ausgewählten Kunstwerken steht im Mittelpunkt dieser Untersuchung, die das oft tabuisierte Konzept der Schönheit in der Kunst beleuchtet. Der Autor argumentiert, dass die Schönheit eines Kunstwerks nicht in seiner Tiefe, sondern an der Oberfläche zu finden ist. Durch die Betrachtung von Werken wie Tino Sehgals Installation und Thomas Demands Fotoinstallation wird die Frage aufgeworfen, wie Kunstwerke im Kunstdiskurs bewertet werden und welche Rolle der Name und der Zeitgeist dabei spielen.
Reimut Reiche Reihenfolge der Bücher
Reimut Reiche ist ein deutscher Soziologe, Sexologe und Psychoanalytiker, dessen Werk tief in die Strömungen der menschlichen Psyche und gesellschaftliche Strukturen eintaucht. Seine literarischen Arbeiten untersuchen kritisch das komplexe Zusammenspiel von individuellem Verlangen, gesellschaftlichen Konventionen und politischem Engagement. Reiches Ansatz zeichnet sich durch intellektuelle Strenge und psychoanalytische Tiefe aus, mit der er die unbewussten Kräfte aufdeckt, die unser Leben und unsere Gesellschaften prägen. Seine Schriften bieten scharfsinnige Einblicke in das Wesen von Revolution, Macht und Intimität.






- 2011
- 2004
Den großen sozialstrukturellen Bewegungen in den modernen kapitalistischen Gesellschaften entsprechen mit Sicherheit Veränderungen in der psychischen Struktur. Der gemeinsame Nenner aller Texte dieses Bandes besteht in der Herausarbeitung des Schicksals, das dem Trieb und den Triebkonzepten widerfährt, wenn sie auf eine sich rasch wandelnde Gesellschaft angewendet werden. Reiche beleuchtet nicht nur unter verschiedenen Gesichtspunkten den Schnittpunkt von individueller und kollektiver Dimension des Psychischen, er riskiert auch zeitdiagnostische Charakterisierungen unserer Gesellschaft, die sich aus den Veränderungen der psychischen Struktur ergeben.
- 2001
Mutterseelenallein
Kunst, Form und Psychoanalyse
Die Psychopathographie des Künstlers und die Verwendung von Gegenübertragungsreaktionen des Lesers und Betrachters auf das Werk sind die tradierten Wege in der Anwendung der Psychoanalyse auf Kunstwerke. Beide Wege haben mit der Zeit in eine Sackgasse geführt. Dies gilt besonders für die Anwendung der Psychoanalyse auf Gegenwartskunst und kulturelle Alltagsphänomene. Reiche führt in einem theoretischen Essay in die Analyse der Form ein und zeigt in vier Werkanalysen, was dabei herauskommen kann. Dabei geht es um (Video-)Installationen von Reinhard Mucha und Bill Viola, um eine Fernsehserie und um gemeinsame künstlerische Strukturmerkmale in der „Postfeministischen Kunst“.
- 1990
Das Geschlecht erscheint Reimut Reiche zufolge in zwei Gestalten. Die gesellschaftliche Erscheinungsform der biologischen Zweigeschlechtlichkeit ist die Geschlechterspannung. Dieser Begriff hebt gleichermaßen ab auf eine Spannung zwischen den Geschlechtern und auf eine Spannung im einzelnen Individuum. Dieses Programm wird in vier Kapiteln verfolgt. Im ersten wird das Machtverhältnis von Mann und Frau von seiner biologischen bis zu seiner psychischen Dimension theoretisch umrissen. Im zweiten Kapitel werden die Methoden und Grundannahmen der Psychoanalyse in bezug auf das Geschlechterverhältnis dargestellt. Diese Darstellung bildet zugleich die notwendige Einleitung zu den fünf psychoanalytischen Fallgeschichten des dritten Kapitels. Hier wird die Geschlechterspannung im Individuum jeweils an einem besonderen Thema herausgearbeitet: Penisneid bei der Frau, Vaginalneid beim Mann, latente Perversion bei der Frau, Perversion und Übertragungsperversion beim Mann und der Schrecken der Kastration. Das abschließende vierte Kapitel gilt der Auseinandersetzung mit herrschenden Theorien des Geschlechterverhältnisses.