Im Gespräch mit FAZ-Mitherausgeber Frank Schirrmacher, der sich jüngst mit dem Bestseller „Das Methusalem-Komplott“ vehement in die Debatte über die demographischen Probleme unserer Gesellschaft eingemischt hat, appelliert Biedenkopf an die Bereitschaft nicht nur der Politiker, sondern ebenso der breiten Bevölkerung, sich von den Illusionen der Vergangenheit freizumachen und den Herausforderungen der Globalisierung zu stellen. Künftige soziale Sicherheit werde es nur geben, wenn die Ansprüche in der Gegenwart auf ein realistisches Maß heruntergeschraubt werden. - Ein Räsonnement auf höchstem Niveau über Generationengerechtigkeit, die Reform von Staat und Gesellschaft und die Aussichten Deutschlands in einer globalisierten Welt. Ein Buch, das Perspektiven weist und Zuversicht ausstrahlt.
Kurt Biedenkopf Bücher






Kurt Biedenkopf: Die wirtschaftliche Entwicklung in den neuen Bundesländern Hans-Peter Dürr: Rolle und Verantwortung der Wissenschaftler bei der Gestaltung zukunftsfähigen Handelns Jakub Trojan: Das Menschenbild in der Marktwirtschaft
Kurt Biedenkopf war in den Jahren vor der Einführung des Euro durchaus skeptisch. Seine immer sachliche und präzise Kritik an der Grundkonzeption der gemeinsamen Währung kommt in den Texten prägnant zum Ausdruck. Aber anders als diejenigen, die vor der Währungsunion noch optimistisch waren, heute aber, aus der Erfahrung der Krise, den Euro plötzlich zerreden wollen, nimmt Biedenkopf eine sehr konstruktive Haltung ein. Europa braucht den Euro, lautet seine Devise. Die ausgewählten Aufzeichnungen sind daher eher als Antwortelemente auf die Frage zu lesen: Wie viel Europa braucht der Euro?
Klimawandel und Grundeinkommen
Die nicht zufällige Gleichzeitigkeit beider Themen und ein sozialökologisches Experiment
Zwei Themen finden immer mehr Aufmerksamkeit: Einerseits der Klimawandel, andererseits das Grundeinkommen bzw. Bürgergeld. Auf den ersten Blick oft berührungslos zueinander, sind sie näher betrachtet ökologischer und sozialer Ausdruck einer existenziellen Entwicklungskrise moderner Gesellschaften. Der Klimawandel hat naturwissenschaftlich beobachtbare Folgen, seine Ursachen liegen jedoch in Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur. Um ökologische Katastrophen möglichst einzuschränken braucht es technische, zugleich jedoch soziale Innovationen. Es braucht neue soziale Ordnungen, die eine Synthese von Freiheit und Effektivität mit Solidarität und ganzheitlicher Lebensqualität ermöglichen. Namhafte Denker und mutige Akteure setzen mit diesem Buch ein Zeichen. Die Verschiedenheit der Argumentationen ist kein Manko, sondern Zeichen der Hoffnung. Daran zeigt sich, dass jenseits von alten Ideologien übergreifende Koalitionen zu existenziellen Zukunftsfragen denkbar sind - denn durch zu engstirniges Festhalten an überholten Positionen könnten wir mitschuldig daran werden, dass die Menschheit die gewaltigen Herausforderungen und Chancen der Zukunft nicht meistert, sondern in barbarische Kämpfe um letzte Ressourcen und Überlebensinseln zurückfällt.
Helmut Schmidt wurde 1918 in Hamburg geboren. 1946 trat er in die SPD ein, deren stellvertretender Bundesvorsitzender er von 1968 bis 1984 war. 1953 wurde er Mitglied des Deutschen Bundestags. Er wurde Innensenator in Hamburg (1961 - 1965) sowie Bundesminister der Verteidigung (1969 -1972), für Wirtschaft und Finanzen (1972), danach Bundesminister für Finanzen (1972 - 1974) und von 1974 bis 1982 Bundeskanzler. Seit 1983 war er Herausgeber der Wochenzeitung DIE ZEIT und hat zahlreiche Bücher veröffentlicht. Helmut Schmidt starb im November 2015 in Hamburg. Richard von Weizsäcker, geboren 1920 in Stuttgart, war von 1981 bis 1984 Regierender Bürgermeister von Berlin und von 1984 bis 1994 Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland. Er ist Autor zahlreicher Bestseller, zuletzt erschien «Vier Zeiten» (1997) und «Drei Mal Stunde Null?» (2001).

