Urs Altermatt Bücher






Die Nationalstaaten des 19. und 20. Jahrhunderts mussten ihr Verhältnis zu Religion und Konfession finden. Die Religionsgemeinschaften ihrerseits waren nach 1800 herausgefordert, ihre Stellung neu zu bestimmen. Diese Positionierung konnte auf vielerlei Weise geschehen. Die Autoren dieses Bandes untersuchen das Verhältnis von Religion und Nation am Beispiel der europäischen Katholizismen des 19. und 20. Jahrhunderts unter komparativer kultur- und sozialgeschichtlicher Perspektive. Ausgehend von vier Grundmodellen zum Verhältnis von Religion und Nation, die Urs Altermatt entwirft, ermöglichen sie einen vergleichenden Blick auf die Geschichte des neueren europäischen Katholizismus. Sie legen dar, wie die Nation konfessionalisiert und religiöse Diskurse und Praktiken nationalisiert wurden, wie sich nationale und religiöse Semantiken überlagerten und wie sich nicht zuletzt eine katholische Opposition zum Staat bilden konnte.
Europa: ein christliches Projekt?
- 257 Seiten
- 9 Lesestunden
Das zweite Religionsforum beschäftigt sich mit dem Verhältnis von Religion und europäischer Identität, das nicht zuletzt durch die europäische Verfassungsdebatte und durch die Diskussionen um die Erweiterung der Europäischen Union verstärkt ins Blickfeld gerückt ist. Die Aufnahme eines Gottesbezugs in die zu schaffende Europäische Verfassung ist ebenso umstritten wie der Beitritt der Türkei zur Europäischen Union. Sind die Grenzen Europas durch Religion bestimmt? Wie sind die Argumente für und wider den EU-Beitritt der Türkei zu bewerten? Ein zweiter Schwerpunkt widmet sich dem Beitrag der Katholischen Kirche und der Orthodoxie zum „Projekt Europa“, insbesondere im sozialpolitischen Bereich. Schließlich erkunden die Beiträge die vielfältigen philosophischen und religiösen Wurzeln der europäischen Kultur. Die Reihe „Religionsforum“ will aktuelle Themenkreise, die Religion und Gesellschaft berühren, aus historischer, theologischer, sozial- und kulturwissenschaftlicher Perspektive reflektieren und unterschiedliche Positionen ins Gespräch bringen.
Von der katholischen Milieuorganisation zum sozialen Hilfswerk
100 Jahre Caritas Schweiz