Essen und Trinken im Mittelalter – hier geht es um ein grundlegendes Thema der Menschheit, grundlegend jedenfalls für Zeiten, die Nahrungsmittel nicht im Überfluss kannten, meist sogar Mangel litten. Ernst Schubert macht aus einem kulinarischen Thema eine umfassende Kultur- und Mentalitätsgeschichte des Mittelalters. Er berichtet vom Fleisch und vom Metzger, vom Bier und vom Wein, vom Hering und vom Stockfisch, vom höfischen Festmahl ebenso wie von den kargen Speisen des gemeinen Mannes und der Hungersnot. Höchst anschaulich und immer nah an den Quellen räumt Ernst Schubert auch mit vielen Vorurteilen der Ritterromantik und der Turnierspektakel auf. Konkret und wirklichkeitsnah beschreibt er auch die Derbheit des täglichen Lebens. Durch die weite Perspeltive wird nahezu der ganze mittelalterliche Kosmos des Alltagslebens lebendig.
Ernst Schubert Bücher






Räuber, Henker, arme Sünder
- 389 Seiten
- 14 Lesestunden
In seinem Buch erzählt Ernst Schubert von Hexen und Galeerenstrafen, vom Ausrauben des Opferstockes, vom Betrug beim Wiegen von Lebensmitteln, vom kleinen Diebstahl, von Folter, Mord und Totschlag. Das Mittelalter gilt uns als ausgesprochen grausam. Gedacht wird dabei an die vielen, zumeist blutrünstigen Körperstrafen. Ernst Schubert betreibt jedoch eine Entmystifizierung. Natürlich kannte das Mittelalter eine höchst grausame Strafpraxis, es wurden aber viele der ausgesprochenen Körper- und Todesstrafen gar nicht vollzogen, da im mittelalterlichen Recht das Prinzip des Erbarmens wichtiger war als heute. Insgesamt bietet das Buch also ein weites Panorama mittelalterlicher Kultur- und Mentalitätsgeschichte, mitten aus dem Alltag und aus den Quellen (aus Gerichtsurteilen wie aus Schwänken, aus Sprichwörtern wie aus Chroniken) gegriffen, bestens historisch fundiert und anschaulich und zugespitzt formuliert.
Die zentrale Frage Ernst Schuberts ist, wie die Menschen im Mittelalter überleben konnten, wie sie sich mit ihrer Umwelt und wie sie sich miteinander auseinandersetzten. So handelt dieses Buch von Wäldern und Abwässern, vom Fluchen und von der Liebe, von scheinbar so weit auseinanderliegenden Sachverhalten wie dem Unrat auf der Straße und der Gotteslästerung, der Rodung des Waldes und dem Liebeszauber. Ernst Schubert gelingt es, die Alltagsgeschichte des mittelalterlichen Mannes und der mittelalterlichen Frau aus dem Volke zu schreiben, indem er die spezialisierten Zweige der Geschichtsforschung - historische Geographie, literaturwissenschaftliche Mediävistik, Mentalitätsgeschichte und Umweltgeschichte - zusammenführt. Anschaulich und quellennah, derb und amüsant, kommt dem Leser nach der Lektüre manches weit fremder vor, als er es sich vorgestellt hatte, manches jedoch auch sehr vertraut.
Katechismus für den Weichenstellerdienst
- 144 Seiten
- 6 Lesestunden
Der "Katechismus für den Weichenstellerdienst" bietet eine umfassende Anleitung für Weichensteller und ist ein unveränderter Nachdruck der Originalausgabe von 1894. Das Buch vermittelt grundlegende Kenntnisse und praktische Anweisungen, die für die Sicherheit und Effizienz im Bahnbetrieb unerlässlich sind. Es ist eine wertvolle Ressource für Fachleute und Interessierte, die sich mit den historischen Aspekten des Eisenbahnwesens auseinandersetzen möchten.


