Uwe Gerber Bücher






Der Protestantismus wird in diesem Werk kritisch hinterfragt, insbesondere im Hinblick auf gewaltbelastete Gottesbilder und veraltete Sühnopfer-Vorstellungen. Die Autorin thematisiert, wie das traditionelle Konzept einer Heilsgeschichte an Bedeutung verliert und stattdessen die Bedeutung von heilsamen Begegnungen in der Gegenwart in den Vordergrund rückt. Es wird eine neue Perspektive auf Glauben und Spiritualität entwickelt, die die aktive und verpflichtende Nachfolge in der 'Spur' Gottes betont.
Das Buch untersucht die Auswirkungen der neuzeitlichen Individualisierung auf die Subjektwerdung und den Übergang vom Gemeinschaftsmenschen zum egozentrischen Individuum im Anthropozän. Es beleuchtet das Paradox von Verpflichtung und Freiheit, das in der Christus-Theologie und der Reformation verankert ist, und kritisiert moderne Identitätskonzepte.
"Anerkennung soll die Leerstelle ausfüllen, die mit dem Zusammenbruch metaphysischer Systeme aufgetreten ist. Die Ethik sozialer Anerkennung wird damit aber mit Erwartungen überfrachtet. Durch technologische Veränderungen verändern sich permanent die Statusbestimmungen: Die Autonomie des Menschen konkurriert mit künstlich-intelligenten Maschinen, die Leidensfähigkeit mit der des Tieres, die Individualität mit der digitalen Selbstinszenierung und die Geschöpflichkeit mit der technologischen Selbstvergöttlichung. Die Beiträge suchen nach Bedingungen sozialer Anerkennung, die nicht zirkulär ausgehandelt werden können, sondern Kategorien einbringen, die auch von Menschen verwendet werden, wenn sie von Gott sprechen. Damit soll die Basis einer theologischen Anerkennungstheorie gelegt werden"-- Back cover
Von Gott kann mit dem Ende von Metaphysik und Theismus nur atheistisch geredet werden. Seine Abwesenheit steht auf dem Spiel gegen vereindeutigende und bürgerlich-neoliberale Vergegenwärtigungsversuche zu religiösen wie politischen Zwecken. Gottes-Bilder bringen Gott nicht herbei, sie unterstellen Gott als distanzierende Kraft unserer Beziehungen.
Fundamentalismen in Europa
Streit um die Deutungshoheit in Religion, Politik, Ökonomie und Medien
- 154 Seiten
- 6 Lesestunden
Verschiedene Erscheinungen von Fundamentalismus stellen mit zunehmender Pluralisierung der Lebensstile, mit der (post-)modernen Enttraditionalisierung und Multikulturalitat in Europa und weltweit eine wachsende Gefahr dar: theokratische und evangelikale Tendenzen in Religionen, absolutistische Ambitionen im Politischen, Alleinherrschaft des Kapitals und der Zwangscharakter moderner Medien. Sie stellen die Trennung von Religion und Staat, die rechtsstaatlich-liberale Demokratie, Teilhabe aller Burger und Burgerinnen an Kapital und Markt und die Freiheit im Umgang mit Medien infrage. Solchen teilweise fanatisch vertretenen Exklusivanspruchen und bisweilen mit Erlosungsphantasien durchsetzten Praktiken von Gewaltherrschaft darf nicht mit Gegengewalt begegnet werden. Mit einer Kultur der gegenseitigen Achtung (und nicht bloss der Toleranz) konnen Fundamentalismen im Entstehen erkannt und bearbeitet werden - eine Gratwanderung im Schmelztiegel (post-)moderner Gesellschaften."
Sprache und Religion
- 362 Seiten
- 13 Lesestunden
Religion und Sprache sind untrennbar verbunden. Die großen Zeugnis der Weltreligionen liegen uns als Texte vor, die Beschäftigung mit religiösen und theologischen Themen findet vor allem in sprachlicher Form statt, in sprachlichen Bildern und Zusammenhängen entwickelt sich ein Bild von Gott und den Möglichkeiten des Glaubens. Daher ist es, nicht erst seit dem großen „linguistic turn“ der Philosophie von großer Bedeutung, die Beziehungen zwischen Sprache und Religion in ihren verschiedenen Dimensionen aufzugreifen. Dies wird in einem großen Überblickswerk geleistet, an dem zahlreiche renommierte Wissenschaftler beteiligt sind.
Christliche Religiosität wird unter den Bedingungen der Postmoderne oder Zweiten Moderne plural, subjektiv, säkular. Der «rote Faden» löst sich auf in individuelle Gestaltungen gelebten Glaubens; er droht in einer Mentalität des anything goes zu verschwinden. Wie sieht eine «achtbare Postmoderne» aus? Hier werden Erfahrungen, Bausteine, Angebote reflektiert: theologisch in der Auseinandersetzung mit Schöpfungstheologien, ästhetisch an Kunst und Film, philosophisch im Gespräch mit Lévinas, ökologisch als ethikrelevante Naturzugänge, diskursethisch am Problem des Sterbens, schließlich kirchenpraktisch im Blick auf ein City-Pastoral.