Die Assassinen sind für ihre politischen Morde berüchtigt – so sehr, dass das Wort "assassin" in vielen Sprachen zum Synonym für "Mörder" geworden ist. Wer aber waren die Assassinen wirklich? Heinz Halm beschreibt, wie im 11. und 12. Jahrhundert ein schiitischer Geheimbund entstand, der sich im Besitz der wahren Botschaft des Islam glaubte, Burgen in Iran und Syrien eroberte und die Kreuzfahrer in Angst und Schrecken versetzte. Erst den Mongolen gelang es, die letzte Festung des "Alten vom Berge" einzunehmen. Doch einige Gemeinden überlebten. Auf sie gehen die Anhänger des heutigen Aga Khan zurück.
Ägypten und der Vordere Orient zur Zeit der ersten Kreuzzüge 1074-1171
431 Seiten
16 Lesestunden
Als im Jahr 1099 die Ritter des ersten Kreuzzugs Jerusalem eroberten, nahmen sie einen feindlichen "slamischen Orient" wahr ? und übersahen die zahlreichen Christen und Juden ebenso wie die innerislamischen Gegensätze. Heinz Halm korrigiert das bis heute fortwirkende und auch von Muslimen gepflegte Bild von einem religiös einheitlichen Morgenland. So farbig und anschaulich wurde noch nie über den Orient in der Zeit der Kreuzzüge geschrieben. Islamische Terroristen verbreiten Angst und Schrecken, Sunniten kämpfen gegen Schiiten, und der Westen macht seinen Einfluss in Palästina geltend: Die Rede ist nicht von der Gegenwart, sondern vom Vorderen Orient des 11. und 12. Jahrhunderts, als die schiitischen Kalifen aus dem Haus der Fatimiden ein weites Gebiet zwischen Nordafrika und dem heutigen Pakistan beeinflussten, die Mördersekte der Assassinen aufblühte und die "Franken" das Heilige Land eroberten. Heinz Halm lässt den Leser auf der Grundlage zahlreicher arabischer, persischer und lateinischer Quellen in den faszinierenden multireligiösen Orient eintauchen. Er erzählt die Geschichte der Assassinen und ihrer sagenumwobenen Festungen, beschreibt das Leben am Hof der Kalifen von Kairo und schildert, wie die europäischen Kreuzfahrer vom Orient aus wahrgenommen wurden. Sein Pionierwerk, das viele Originaldokumente erstmals westlichen Lesern zugänglich macht, ist ein Heilmittel gegen jeden Eurozentrismus.
Der schiitische Islam ist in letzter Zeit vor allem als politischer Akteur ins Bewußtsein der Öffentlichkeit getreten, sei es im Iran oder in jüngster Zeit im Irak. Heinz Halm beschreibt die Glaubensvorstellungen der Schiiten und ihre mehr als 1300 Jahre alte religiöse Tradition. Von hier aus macht er den Zusammenhang zwischen der Religion der Schiiten und ihrem politischen Anspruch in der Gegenwart deutlich.
Die Geschichte Arabiens ist mit der Geschichte des Islam untrennbar verbunden. Aus Arabien stammt der Prophet Mohammed, in den arabischen Städten Mekka und Medina liegen die wichtigsten religiösen Zentren der Muslime. Allerdings konnten die Araber beim Auftreten des Propheten schon auf anderthalb Jahrtausende ihrer Geschichte zurückblicken. Seit dem 9. Jahrhundert v. Chr. bestimmten sie die Geschichte des Vorderen Orients mit, um im 7. Jahrhundert n. Chr. zur Großmacht aufzusteigen und durch die Expansion des Kalifenreiches die Grenzen der arabischen Welt weit über den Vorderen Orient hinaus nach Nordafrika und Spanien, ja bis nach Frankreich hinein zu erweitern. Die Geschichte der Araber ist seitdem mit der der Europäer eng verknüpft. Die europäische Wissenschaft und Kunst des Mittelalters wäre ohne die glänzende Kultur der arabischen Reiche nicht denkbar. Erst in der Neuzeit wurde das Verhältnis von einer zunehmenden Hegemonie Europas geprägt, die bis heute die Beziehungen zwischen westlicher ud arabischer Welt belastet. Heinz Halm bietet in diesem Band eien kompakten und allgemein verständlichen Überblick über die Geschichte und Kultur der Araber von der Zeit ihrer ersten Erwähnung in den Inschriften der Assyrerkönige bis zu den jüngsten Entwickungen der arabischen Staaten in unserer Gegenwart.
Kairo, die 969 n. Chr. gegründete Palaststadt am Nil, entwickelte sich rasch zu einer der politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Metropolen der islamischen Welt. Heinz Halm erzählt in diesem Buch keine orientalischen Märchen, die noch immer unseren Blick auf die islamische Welt verstellen, sondern bietet Fakten, welche die überreiche arabische Geschichtsschreibung uns überliefert - Geschichten aus tausendundeinem Alltag.
Rund eine Milliarde Menschen - etwa ein Fünftel der Erdbevölkerung - bekennt sich zum Islam; fast drei Millionen Muslime leben in Deutschland. Der Islam ist allerdings kein uniformes Gebilde. Im Laufe seiner langen Geschichte hat er eine große Vielfalt von religiösen Richtungen, kultischen Praktiken und regionalen Sonderformen entwickelt. Das vorliegende Hörbuch schildert in knapper Zusammenfassung die grundlegenden historischen Entwicklungen des Islam, erklärt die zentralen Begriffe seiner Lehre und zeigt, wie der Islam der Gegenwart im Alltag funktioniert.
Dieses Werk stellt, gestutzt auf die umfangreiche biographische, geographische und historische Literatur der Araber, die Ausbreitung einer der vier orthodoxen Rechtsschulen des Islam von ihrem agyptischen Ausgangspunkt nach Bagdad, Nischapur, Zentralasien usw. und von diesen sekundaren Zentren in die umliegenden Gebiete dar. Untersucht werden die politischen Umstande der Verbreitung oder auch des Ruckgangs der Safi'iya in den einzelnen Gebieten, ihr Verhaltnis zu den anderen Schulen sowie die Verbreitung der as'aritischen Theologie innerhalb der safi'itischen Schule. Besondere Aufmerksamkeit gilt der Rolle, die die seit dem 5./11. Jahrhundert zu gildeahnlichen Vereinen verfestigten lokalen Rechtsschulen im sozialen und politischen Leben besonders der iranischen Stadte spielten. Das Buch enthalt Qadi-Listen fur die einzelnen islamischen Stadte und ein ausfuhrliches Register der literarisch bezeugten Schulgebaude (madrasa) aller vier Riten bis ins 7./13. Jahrhundert.