Die Ukraine befindet sich in einem komplexen Spannungsfeld zwischen dem europäischen Westen und Russland, was Frank Golczewski in seiner Analyse tiefgreifend untersucht. Er beleuchtet die historische Entwicklung der ukrainischen Identität und den Kampf um staatliche Unabhängigkeit, der durch russische Einflüsse und geopolitische Spannungen geprägt ist. Golczewski widerlegt gängige Romantisierungen und negative Klischees, indem er eine differenzierte Darstellung der ukrainischen Geschichte bietet, die bis zum Kriegsausbruch 2022 reicht. Sein Werk ist eine fundierte und kritische Auseinandersetzung mit den kulturellen Verflechtungen zwischen Russland und der Ukraine.
Frank Golczewski Reihenfolge der Bücher





- 2024
- 2022
Jahrbuch des Dubnow-Instituts /Dubnow Institute Yearbook XVIII 2019
- 557 Seiten
- 20 Lesestunden
Die beiden Schwerpunkte des Jahrbuches 2019 widmen sich den unterschiedlichen Facetten jüdischer Existenz im Nachkriegseuropa und in Lateinamerika. Unterschiedliche Facetten jüdischer Existenz im Nachkriegseuropa und in Lateinamerika. Das Jahrbuch 2019 des Dubnow-Instituts umfasst zwei Schwerpunkte: Der erste widmet sich Jüdinnen und Juden im Nachkriegseuropa und thematisiert akteurszentriert die vielfältigen Herausforderungen, die Holocaustüberlebende beim Aufbau einer neuen Existenz zu bewältigen hatten. Der zweite Schwerpunkt untersucht vor dem Hintergrund des Kalten Krieges, seinem lokalen Nachhall in den Diktaturen Lateinamerikas und des das Zeitgeschehen charakterisierenden Begriffspaars "Lucha y Libertad" (Kampf und Freiheit) die Überlagerung von prospektiver und errungener Freiheit. Der Allgemeine Teil und die Rubriken enthalten Beiträge zur Politik-, Rechts- und Wirtschaftsgeschichte sowie zu literatur-, sprach- und quellenhistorischen Fragen. Das Jahrbuch des Dubnow-Instituts ist ein Peer-reviewed Journal (double blind).
- 2010
Der Weg zur deutsch-ukrainischen Kollaboration im Zweiten Weltkrieg war lang und von gegenseitigem Nutzen geprägt. Nationalisten beider Völker suchten seit 1914 eine Zusammenarbeit gegen vermeintliche gemeinsame Feinde wie Polen, Russen und Juden. Frank Golczewski beleuchtet die oft groteske Geschichte dieser ungleichen Partnerschaft und ihre ideologisch-politischen Konzepte zur Veränderung des status quo. Ukrainische Nationalisten im Exil versuchten, deutsche Politiker für ihre Ziele zu gewinnen, während Deutsche die Ukraine als Quelle versprochener Reichtümer betrachteten. Beide Seiten täuschten einander und suchten dennoch nach neuen Kooperationen. Die Beziehungen zwischen deutschen Stellen und ihren Ukrainern waren oft von Konflikten geprägt, wie es bei Emigranten üblich ist. In der gemeinsamen Entfremdung von der Entente wurde die Abhängigkeit deutscher und ukrainischer politischer Kreise deutlich, wobei die Beziehungen zu Polen eine konstante Rolle spielten. Das antijüdische Motiv gewann in den 1920er Jahren an Bedeutung, und die Beziehungen zur Sowjetunion beeinflussten ebenfalls die deutsch-ukrainischen Kontakte. Für die Ukraine war die Entwicklung von enttäuschten Hoffnungen und Verrat geprägt, während die Deutschen die Ukrainer oft nur als Spielkarte betrachteten. Am Ende der 1930er Jahre waren beide Partner bereit, alles zu riskieren, um den status quo zu verändern.
- 1998
Nach dem Untergang der Sowjetunion erlebte der russische Nationalismus eine Renaissance und wurde zu einem markanten Phänomen der postsowjetischen Entwicklung. Frank Golczewski und Gertrud Pickhan untersuchen den gegenwärtigen russischen Nationalismus historisch, einschließlich seiner Entstehung und Entwicklung. Im 19. Jahrhundert entstand in Russland ein Denken in nationalen Kategorien, das für das Selbstverständnis der Russen und die Rechtfertigung national orientierter Politik entscheidend war. Die Ideen von Dichtern, Denkern und Politikern dieser Zeit haben sich erstaunlich kontinuierlich erhalten und sind bis heute attraktiv. Der neue Nationalismus ist jedoch keine bloße Wiederholung des alten. Die Erfahrungen der Sowjetzeit und nationalrevolutionäre Strömungen des Exils haben das nationale Denken geprägt. Das Buch thematisiert Panslawismus, die Unterscheidung zwischen „Westlern“ und „Slawophilen“, das Verhältnis Russlands zu Europa sowie die Entwicklung des frühsozialistischen Internationalismus zu einem großrussischen Vormachtsdenken. Die Texte im Quellenteil repräsentieren exemplarisch die Denkmodelle des russischen Nationalismus und werden größtenteils erstmals in deutscher Übersetzung präsentiert, was den Zugang zu einem der brisantesten Fragenkomplexe der Gegenwart ermöglicht.
- 1977
Innen- und Außenpolitik unter nationalsozialistischer Bedrohung
Determinanten internationaler Beziehungen in historischen Fallstudien
- 361 Seiten
- 13 Lesestunden
Der vorliegende Sammelband versucht, die Interdependenz von politischen Konstel lationen und Prozessen in staatlichen Einheiten und den auf diese Systeme von au ßen wirkenden Bedingungen als Grundlage innen- wie außenpolitischer Entschei dungen und Verhaltensmuster am Beispiel der internationalen Beziehungen der drei ßiger Jahre darzustellen. Im Mittelpunkt der folgenden Ausführungen steht nicht al lein das nationalsozialistische Deutschland, sondern auch die innen-und außenpoli tische Entwicklung der verschiedenen Staaten unter der Bedingung der nationalso zialistischen Herausforderung. Da die nationalsozialistische Drohpolitik nicht unab hängig von dieser Antwort der betroffenen Staaten verlief, diese vielmehr Rahmen bedingung nationalsozialistischer Politik war, steht die Frage nach den Vorausset zungen nationalsozialistischer Außenpolitik dann in einem doppelten Sinn zur Dis als offensive Aktion eines aggressiven Staates und als Abhängigkeitsverhält nis zu den von Deutschland unterschiedlich, aber insgesamt nur begrenzt beeinfluß baren fremden sozialen Einheiten. Wir legen der Fragestellung dieses Bandes also kein einfaches Aktions-Reaktions-Schema zugrunde, weder was das Verhältnis von Innen-und Außenpolitik, noch was das Verhältnis zwischen den agierenden Einhei ten angeht. Die Beiträge gehen eher von einer Mehrdimensionalität in den komple xen Beziehungen zwischen Innen-, Außen-und internationaler Politik aus. Der Band orientiert sich damit an zwei Fragestellungen.