Dieter Lenzen Bücher






Das Kriegsgefangenenlager an der Florabrücke in Monschau
- 192 Seiten
- 7 Lesestunden
Die Geschichte der Zwangsarbeit im Altkreis Monschau während des Zweiten Weltkriegs beleuchtet die Existenz von mindestens fünf größeren Kriegsgefangenenlagern und zahlreichen Einrichtungen für zivile Zwangsarbeiter. Insbesondere das Lager am Laufenbach ist hervorzuheben. Die Region war Schauplatz systematischer Ausbeutung, bei der mindestens 1.400 Internierte untergebracht waren, von denen 250 nicht überlebten. Diese Erzählung bietet einen eindringlichen Einblick in die dunkle Vergangenheit und das Schicksal der betroffenen Menschen.
In einem Streifzug durch die Geschichte der europäischen Kultur wird gezeigt, wie das Konzept des Vaters im Verlauf der Modernisierung mehreren Veränderungen unterworfen wurde: einer Maternalisierung, einer Inastitutionalisierung, einer Professionalisierung, einer Virilisierung, einer Infantilisierung und schließlich einer Vergegenständlichung. Vor diesem Hintergrund läßt sich die Tragfähigkeit und die Reichweite von Konzepten ´neuer Väterlichkeit´ bewerten. Was mit den alten Erzählungen und Mythen der Väterlichkeit verlorengegangen ist, kann zwar nicht wiederhergestellt werden, bedarf aber der Erinnerung - auch wenn diese melancholisch ist.
Der Autor legt mit diesem Buch eine umfassende Studie über das System der nationalsozialistischen Zwangsarbeit im Altkreis Monschau in den Grenzen vor der kommunalen Neugliederung vor. In der nicht chronologisch, sondern thematisch geordneten Arbeit werden die Orte aufgesucht, an denen Kriegsgefangene wie zivile Zwangsarbeiter interniert waren. Der Versuch, bei der zersplitterten Quellenlage eine Übersicht über die Verschleppungen zu geben, kann allerdings nur ein Versuch bleiben, weil belastbare und vollständige Unterlagen oft fehlen. Trotzdem ist es gelungen, eine Vielzahl von Einzelschicksalen zu klären und den Betroffenen eine Geschichte und, wenn möglich, ein Gesicht zu geben. Obwohl man damals versuchte, ihnen ihre Würde zu nehmen, so wird doch gerade bei der Darstellung der Einzelschicksale deutlich, wie selbstbewusst und mutig viele dieser Menschen handelten und wie wenig sie bereit waren, sich entwürdigen zu lassen. (Dieter Lenzen) Das Buch erscheint als Band 18 der „Beiträge zur Geschichte des Monschauer Landes“, hg. vom Geschichtsverein des Monschauer Landes e. V.
Erziehungswissenschaft
- 671 Seiten
- 24 Lesestunden
Dieter Lenzen untersucht in seinem Buch einige große Betätigungsfelder der Medizin unter kulturanalytischen Fragestellungen. Es geht ihm dabei nicht um die unbezweifelbare Existenz von Krankheiten und deren Zunahme in der jüngsten Zeit, sondern vielmehr um die Frage, wie es der Medizin als kultureller Institution gelingt, Betätigungsfelder zu etablieren, deren Sinn, vorsichtig formuliert, ungesichert, wenn nicht zweifelhaft ist. Nach Ansicht des Autors kann man diese Frage über ökonomische Hypothesen nicht vollständig beantworten, es sei vielmehr anzunehmen, daß dem medizinischen „Geschäft“ eine kulturelle Funktion zukommt, durch welche die Bereitschaft von Menschen gefördert wird, sich behandeln zu lassen. Darin sieht der Autor nicht in erster Linie ein psychologisches Motivationsmuster, sondern die Auswirkung einer rituellen Funktion der Medizin. Anhand unterschiedlicher Fachrichtungen wie der Perinatologie oder der Kieferorthopädie zeigt der Autor die Funktion medizinischer Betätigung für die Einteilung von Lebensphasen und letztlich für den Umgang mit der Tatsache des Todes.


