Ein überragender Komponist, vertraut mit allen Künsten, hat zu seinem 70. Geburtstag am 1. Juli 1996 sich selbst und seinem Publikum in der Welt dieses Buch zum Geschenk gemacht, eine große deutsche Autobiographie. Geboren in Gütersloh, Westfalen, entflieht Hans Werner Henze der Enge des Elternhauses und wendet sich der Musik zu. Verstört durch Faschismus, Gewalt und Krieg nimmt er ein Kompositionsstudium auf. Das Schöpferische setzt sich frei, Partitur reiht sich an Partitur. Henze unterwirft sich nicht dem Zwölftondogma, folgt seinem eigenem Schönheitsbegriff. Grenzgänger im Politischen wie im Erotischen, träumt er von einem humanen Sozialismus und sieht seine Utopie an der Wirklichkeit scheitern. Heimat findet er in Italien, dort die ergreifend geschilderte Gemeinschaft mit Ingeborg Bachmann. ' Reiselieder sind diese „autobiographischen Mitteilungen“ allemal, denn Henze ist viel unterwegs, in allen Erdteilen, oft in Sachen seiner Musik, immer wieder aber auch als Tourist.' Frankfurter Rundschau
Hans Werner Henze Bücher






Nie zuvor wurden Briefe von Ingeborg Bachmann veröffentlicht. Der reiche Briefwechsel zwischen ihr und dem international erfolgreichen Komponisten Hans Werner Henze ist das einzigartige Zeugnis künstlerischen Austauschs und einer bedingungslosen Freundschaft. 'Ich lehnte mich an Sie an, ihr Geist half meiner Schwachheit auf', schreibt Hans Werner Henze über Ingeborg Bachmann. Der aufstrebende Komponist erkannte rasch eine Seelenverwandte in der jungen Dichterin, das war 1952 in Göttingen. Und schon im folgenden Jahr setzte ein leidenschaftlicher und immer vertrauter werdender Briefwechsel ein. Einig sind sie sich darin im Haß auf Nazideutschland, wollen mit Günter Grass die junge Sozialdemokratie unterstützen und sind doch im Herzen immer bei ihrer 'Pflicht', der Kunst, in der sie gemeinsam an Liedern und einer großen Oper arbeiten. Als die Beziehung zu Max Frisch auseinandergeht, gesteht Ingeborg Bachmann ihrem Freund: 'Du bist mir der kostbarste Mensch', und Henze lädt sie in schwärmerischen, tröstenden und ernsten Briefen zu sich nach Rom und Neapel ein, um bei ihr sein zu können und das Eigentliche zu tun: schreiben, komponieren und Ruhe finden in einem Leben, 'für das man vielleicht nicht stark genug ist'.
Musik und Mythos
- 348 Seiten
- 13 Lesestunden
Der letzte Band dieses Essayzyklus handelt von der Aktualität des Mythos in Musik, Theater, bildender Kunst und gibt Einblick in den Umgang heutiger Künstler, Forscher, Publizisten mit griechischen, keltischen, asiatischen und afrokubanischen Mythen. Mit all dem verknüpft sich das Schaffen des Komponisten Hans Werner Henze, der die Autoren für diesen Sammelband zusammengeführt hat.
Im Rahmen des Schleswig-Holstein Festivals 1997 erarbeitete Hans Werner Henze in einem Workshop „Komponieren in der Schule“ mit neun Schulmusikern unterschiedliche Kompositionen. Der vorliegende Bericht enthält neun persönlich geprägte Gesprächs- und Arbeitsprotokolle und eine Einführung von Henze. „Ich führte aus, dass in meinen Augen und nach meiner Erfahrung das Komponieren von Musik lehrbar und erlernbar ist - in der Schule! Gerade so wie man es mit dem Zeichnen oder Malen oder dem deutschen Aufsatz zu tun pflegt. Um den Umgang mit den Tönen lehrbar machen zu können, müssen natürlich zunächst einmal die Lehrer selbst mit diesem geheimnisvollen Medium vertraut gemacht werden. (...) der erste Schritt von der Imagination zu einer Realität des selbstschöpferischen Umgangs muß die kompositorische Ausbildung von Musiklehrern sein, will sagen, diese Personen müßten einmal als erste mit einer (ich meinte: mit meiner) Methode vertraut gemacht werden.“ (Hans Werner Henze)
Hans Werner Henze schildert die behutsame Annäherung und seine aus der Arbeit erwachsende Begeisterung für einen Stoff: das wunderbare Dokument einer künstlerischen Zusammenarbeit, ein Werkstattbericht und zugleich ein Eindruck von der Lebens- und Welterfahrung Henzes und eine erfrischend offene Innenschau. Der berühmte Komponist und ein junger Dichter, Christian Lehnert, nähern sich im Dialog einem antiken Stoff, der bei ihnen eine eigene Gestalt erfährt: Phaedra, die Tochter des Minos, wird von Aphrodite verzaubert und verliebt sich in ihren Stiefsohn Hippolyt, der ihre Liebe zurückweist.
Venus und Adonis
Oper in einem Akt. Solostimmen, Tänzer und Orchester. Textbuch/Libretto.
Wörtlich übersetzt ist das Libretto ein „kleines Buch“, ein „Büchlein“. Doch nicht irgendein Büchlein. Seit es Opern gibt, gibt es die Textbücher dazu. Oft erzählen die Universalsprache Musik und der Ausdruck der Darsteller die Geschichte, auch wenn man die Worte nicht versteht. Trotzdem ist ein Libretto sehr hilfreich für das Verständnis der Details. Gerade dann, und das fast immer, wenn die Oper in der Originalsprache aufgeführt wird. In den Libretti ist in der Regel das Original der Übersetzung gegenübergestellt. Sie können so problemlos parallel Handlung und Inhalt folgen. In den meisten Fällen existiert das Textbuch Oper bevor die Musik dazu komponiert wird. Spannende und dramatische Geschichten bilden die Grundlage für faszinierende Opernkompositionen.