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Bookbot

Hans Joachim Schröder

    2. Oktober 1944
    Die Brüder Augustus Friedrich und Gustav Adolph Vorwerk
    Die Rolle äusserer Kräfte bei der Verlustentstehung im Hinblick auf Fälle der Turbomaschinenströmung
    Technik als biographische Erfahrung 1930 - 2000
    Kasernenzeit
    Ernst Friedrich Sieveking
    Technik-Notizen
    • Aus der ungewöhnlichen Perspektive eines Geisteswissenschaftlers nehmen die hier gesammelten, tagebuchartigen Aufzeichnungen die „Technizität“ unserer Kultur in den Blick. Doch warum wird, wenn es um Alltagsbeschreibungen geht, gleichzeitig die Technik ins Auge gefasst? Versteht man unter Technik jegliche Form von Gebrauchsgegenständen oder Fertigkeiten, so stellt man fest, dass seit frühesten Zeiten das Menschsein und der Gebrauch von Technik unauflösbar zusammengehören. Ohne die Praktiken, Gegenstände, Geräte und Räume, die den Menschen umgeben, können Alltag und Alltagskultur nicht angemessen beschrieben werden. Gerade weil die „Technik-Notizen“ nicht zielgerichtet, sondern als spontane Erlebnisbeschreibungen und Erfahrungsprotokolle entstanden sind, dokumentieren sie besonders überzeugend die Technikdurchsetztheit unseres Alltags. Damit ist dieser Band einerseits eine wertvolle Quelle für die kulturwissenschaftliche Technikforschung sowie für volkskundliche Studien zu Großstadtleben und Reisekultur. In reflektierter und zugleich faszinierender Weise spiegeln die autobiographischen Skizzen andererseits ein zeitgeschichtliches Porträt der letzten Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts.

      Technik-Notizen
    • Ernst Friedrich Sieveking

      Erster Präsident des Hanseatischen Oberlandesgerichts

      Ernst Friedrich Sieveking stammt aus einer der bekanntesten Hamburger Familien und zählt zu den herausragenden Persönlichkeiten in der Geschichte der Hansestadt. Sieveking verfügte über eine umfassende Bildung und beeindruckende Sprachkenntnisse. Mit 21 Jahren war er nach dem Studium der Rechtswissenschaften promovierter Jurist, um danach für fast 20 Jahre erfolgreich als Anwalt in Hamburg tätig zu sein. Nach zwei weiteren Jahren als Mitglied des Senates fand er schließlich zu seiner wirklichen Bestimmung mit der Ernennung zum Präsidenten des 1879 neu gegründeten Hanseatischen Oberlandesgerichts. Dass diese Institution in den folgenden dreißig Jahren, in denen Sieveking an ihrer Spitze stand, zu einem der angesehensten deutschen Oberlandesgerichte wurde, verdankt sie in erster Linie ihrem Präsidenten. Friedrich Sieveking verkörperte in seiner Person den schönsten Sinn des Hamburger Wahlspruchs vom „Tor zur Welt“, indem er tiefempfundene Liebe zur Heimatstadt mit großer Offenheit gegenüber anderen Völkern verband.

      Ernst Friedrich Sieveking
    • Die Technik hat einen weitreichenden Einfluss auf das menschliche Leben, der zunehmend umfassend wird. Um diesen Einfluss auf das Individuum zu untersuchen, wurden am Institut für Volkskunde der Universität Hamburg lebensgeschichtliche Interviews mit 92 Personen aus dem Dienstleistungssektor der Großstadt Hamburg durchgeführt. Die Befragten, Frauen und Männer aus verschiedenen Berufen, wurden zwischen 1924 und 1983 geboren, was die Rekonstruktion von Technikbiographien für den Zeitraum von 1930 bis 2000 ermöglicht. Ein zentrales Ziel der Auswertungen ist es, die Stimmen der Befragten ausführlich zu dokumentieren, sodass die Analyseschritte nachvollziehbar bleiben. Die Dokumentation und die Analyse sind eng miteinander verknüpft. Der Ansatz umfasst sechzehn Kapitel, in denen themenzentrierte Querschnittskapitel mit vertikalen Rekonstruktionen von Einzelbiographien abwechseln. Die Querschnittskapitel behandeln Themen wie „Technik als Gewalterfahrung im Zweiten Weltkrieg“ oder „Umgang mit Computertechnik“. In den Vertikalkapiteln werden die Biographien von Personen wie einer Buchhändlerin oder einem Organisationsprogrammierer detailliert nachgezeichnet. Ziel ist es, einen differenzierten Zugang zu vielfältigen subjektiven Erfahrungen zu finden und interdisziplinäres Forschungsterrain zu erschließen.

      Technik als biographische Erfahrung 1930 - 2000
    • Die Vorwerks zählten nicht einfach zum gehobenen Bürgertum Hamburgs. Sie scheinen durch eine Kombination verschiedener Eigenschaften die hanseatische Lebensweise und den kaufmännischen Erfolg geradezu modellhaft zu verkörpern. Das "Dreigestirn“ des Vaters Georg Friedrich Vorwerk mit seinen beiden Söhnen Friedrich und Adolph kann als eine Art wirtschaftliches, kulturelles und familiäres Kraftzentrum ansehen werden, das für die Entwicklung der Stadt Hamburg offensichtlich exemplarische Bedeutung gewonnen hat. Darüber hinaus können die Vorwerk-Brüder als Donatoren gelten, denen im Blick auf die Gründung der Hamburger Universität ein herausragendes Verdienst zukommt.

      Die Brüder Augustus Friedrich und Gustav Adolph Vorwerk
    • Interviewliteratur zum Leben in der DDR

      Zur literarischen, biographischen und sozialgeschichtlichen Bedeutung einer dokumentarischen Gattung

      Das Interview ist seit Jahrzehnten in der Wissenschaft, im Journalismus und in der Literatur eine überaus weitverbreitete Kommunikationsform. Innerhalb der Literaturwissenschaft gibt es bisher nahezu gar keine Versuche, sie näher zu analysieren. In schwerpunktmäßiger Ausrichtung auf die Literaturwissenschaft, zugleich unter ständiger Einbeziehung von Fragestellungen der Soziologie, Sozialgeschichte usw. wird untersucht, welche formalen Eigenschaften, welchen Aussage- und Quellenwert Interviews als Interview-Literatur besitzen. Die Analyse, in der zunächst der Begriff der Dokumentarliteratur neu definiert wird, ist dabei ausgerichtet auf den überschaubaren Bestand interviewliterarischer Texte zum Leben in der DDR: Was erzählen ‚gewöhnliche‘ Bürger Ostdeutschlands im Zeitraum etwa zwischen 1960 und 1995 über ihre Biographie und damit über die Gesellschaft? Teil A der Studie enthält eine genaue Beschreibung der Textsorte Interviewliteratur; in Überblicksdarstellungen wird außerdem der Gesamtbestand interviewliterarischer Texte zum Leben in der DDR und der ersten Nach-DDR näher gekennzeichnet. Teil B zeigt in ›Interviews mit Interviewschriftstellern‹, wie die Entstehungsgeschichten, Formen und Inhalte von Interviews zum DDR-Leben im einzelnen beschaffen sind. Ein großangelegtes Register in Teil C ermöglicht es schließlich Forschern verschiedenster Disziplinen, detaillierten Aufschluß über praktisch alle Lebensinhalte zu gewinnen, die in 121 Texten der Interviewliteratur zur Sprache kommen.

      Interviewliteratur zum Leben in der DDR
    • Hermann Franz Matthias Mutzenbecher

      Ein Hamburger Versicherungsunternehmer

      Die alteingesessene Hamburger Familie der Mutzenbechers hat im Leben der Hansestadt immer wieder eine wichtige Rolle gespielt. Zu den herausragenden Vertretern der Familie gehört Hermann Franz Matthias Mutzenbecher (1855–1932), der zahlreichen Versicherungsgesellschaften vorstand und der mit seinem jüngeren Bruder Franz Ferdinand in den Jahren zwischen 1901 und 1931 den Mutzenbecher-Konzern leitete, einen Firmenverbund, zu dem u. a. die Albingia Versicherungsgesellschaft gehörte. Sitz des Konzerns war das Europahaus, ein repräsentatives, nahe dem Rathaus am Ballindamm gelegenes Gebäude, an dessen Stelle sich heute die Europa-Passage befindet. Die Versicherungsgeschäfte, die das Leben H. F. M. Mutzenbechers bestimmten, sind in ihrem Auf und Ab, etwa mit den Auswirkungen des Erdbebens in San Francisco, mit den Rückschlägen im Ersten Weltkrieg und dem Niedergang nach der Weltwirtschaftskrise 1929, oft genug eine Widerspiegelung weltumspannender Geschichtsverläufe. Darüber hinaus gewinnt das Leben Mutzenbechers, der zu den Donatoren der Hamburgischen Wissenschaftlichen Stiftung gehört, Anschaulichkeit und Farbigkeit durch die Tagebücher, die sowohl von seiner Mutter als auch von seiner Ehefrau über Jahrzehnte hin geführt worden sind.

      Hermann Franz Matthias Mutzenbecher
    • Georg Hermann Stoltz

      Ein Kaufmann zwischen Hamburg und Brasilien

      In der Gruppe der Hamburger Mäzene, die 1907 mit ihren Spenden die Hamburgische Wissenschaftliche Stiftung ins Leben riefen und damit zwölf Jahre später die Gründung der Hamburger Universität ermöglichten, ist der Kaufmann Georg Hermann Stoltz (1845–1939) mit seiner Biografie in vieler Hinsicht ein typischer Vertreter. Wie manche andere der Gruppe baute er einen weitgespannten Handel zwischen Südamerika, im Besonderen zwischen Brasilien und Hamburg auf. Im Lauf seines langen Lebens wurde er damit zu einem Pionier und Brückenpfeiler der deutschbrasilianischen Beziehungen. Sein Reichtum erlaubte es ihm, sich in Wentorf bei Hamburg einen großzügigen Wohnsitz zu schaffen und darüber hinaus eine Stiftung in Lüneburg zu gründen, wo er auf dem dortigen Johanneum zur Schule gegangen war. Bei alldem wurde er zum Ahnherr einer großen, bis heute lebendigen Familie.

      Georg Hermann Stoltz