Weltweit wird das Soziale als Ressource entdeckt und aktiviert – für flexible Produktion, annähernd ungehinderte Beteiligung und rasche Einflussmöglichkeiten jenseits moderner Gesellschaftsloyalität. Wir erleben einen Schub an Soziopiraterie. Im Zuge des weltweiten Out- und Crowdsourcing ist das wirtschaftliche Interesse an kollaborativen, intelligent kombinierenden Organisationsformen des Sozialen rasant gewachsen. Humanindustrien verwandeln das Soziale derzeit in eine offene Unternehmensform. Die Grundfähigkeit des Menschen, sich in immer neuen Beziehungen zu organisieren, wird -unter Verwertungsanspruch gestellt. In radikaler Umkehr der modernen Nutzung des Sozialen wird es zum Garant für Echtzeitökonomien und rasche, flexible Anpassung. Umgekehrt versuchen Menschen, diese Aktionsräume handelnd zu gestalten. Nur: Woher nehmen wir unsere Kritik-fähigkeit? Und: Wie wird dies weitergehen? Um diese Fragen in biologischer, paläoanthropologischer, soziologischer und politisch-theoretischer Hinsicht zu ergründen, bezieht Manfred Faßler die gegenwärtigen, variablen Dynamiken auf langfristige Entwicklungsprozesse und akute, beschleunigte Veränderungen.
Manfred Faßler Reihenfolge der Bücher






- 2014
- 2012
In den Infrastrukturen menschlichen Lebens verbinden sich im 21. Jahrhundert die Informationstechnologien mit der Molekulargenetik, mit synthetischer Biologie, Hirn- und Evolutionsforschung. Unter diesen hochtechnologischen Habitaten kommt es zu Konkurrenzkämpfen, bestimmt durch die ihnen zugrundeliegenden bio- und info-technischen Betriebssysteme. Weltweit setzen diese kleinen, sich rasch verändernden Netzwerke Menschen und Gesellschaften unter Stress. Gesellschaft und Kultur werden durch die Politik dieser Habitate transformiert und absorbiert.
- 2011
Die Zusammenführung der wissenschaftlich-technologischen Megatrends beleuchtet die Wechselwirkungen und Synergien zwischen Informationstechnologie, Neurotechnologie und Biotechnologie. Der Autor analysiert, wie diese Bereiche zusammenwirken, um innovative Lösungen und Fortschritte in verschiedenen Disziplinen zu fördern. Durch interdisziplinäre Ansätze werden sowohl die Chancen als auch die Herausforderungen dieser Technologien betrachtet, wodurch ein umfassendes Verständnis ihrer Auswirkungen auf Gesellschaft und Wirtschaft entsteht. Das Buch richtet sich an Fachleute und Interessierte, die die Zukunft der Technologie aktiv mitgestalten möchten.
- 2011
Zeichnung als universelle Sprache - Werke aus Südostasien und Melanesien
- 360 Seiten
- 13 Lesestunden
In dem Band werden die Zeichnungen aus der Sammlung des österreichischen Ethnologen Hugo A. Bernatzik, entstanden während seiner Feldforschung in den 1930er Jahren, aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet: Der Ethnologe Jacques Ivanoff integriert die Zeichnungen in das Konzept einer transkulturellen Dynamik von Ethnizität, der Anthropologe Manfred Faßler widmet sich der Zeichnung als ein dem Menschen inhärentes Medium, die Philosophin Elisabeth von Samsonow analysiert die Beziehung zwischen dem leeren Blatt und der „Choreographie der Linie“.
- 2009
Die globalen Verbreitungen digitaler Netzwerke schwächen und zerstören zusehends einen alten Mythos: die Gesellschaft. Die Menschheit ist dabei, ihre Organisationsweisen und Lebenszustände grundlegend zu verändern. Die These dieses Buches ist: Gesellschaften verlieren ihre Vererbungstauglichkeiten und damit ihre Reproduktionstauglichkeit. Sie verlieren sie an komplexe ökonomische, projektgebundene, künstlerische, kollaborative Informationsrealitäten, die für ihre selektiven Vernetzungen, ihre koordinierenden Verabredungen und ihre Innovationsfähigkeit des Legalitäts- und Legitimiationsraumes der Gesellschaft nicht mehr bedürfen. Gegenwärtig steht dafür das Kürzel: Web 2.0.
- 2008
„Der infogene Mensch“ beschreibt die Entstehung, die Geschichte und die Gegenwart der informationellen Intelligenz des Homo sapiens sapiens. Digitale Medien erscheinen heute als eine weitere Varietät menschlicher Verständigung und Selbstorganisation. Die Suche nach einer Entwicklungstheorie des Abstrakten (N. Elias) hat begonnen. In diesem Zusammenhang verändert sich die Gesprächslage über „Information“ grundlegend. Die Selbstbeschreibungen der Computersciences reichen nicht mehr aus. In Physik, Biologie, Neurophysiologie, Zellforschung, Kommunikationstheorie, radikal konstruktivistischer Anthropologie, in Forschungen zu Medienevolution und Soziologie hat Information längst die Trivialität der ´Nachricht´ verloren. Dieser Band plädiert dafür, Informations-Modelle in Naturwissenschafen, in Technik- und Kulturwissenschaften zusammenzuführen, um sich auf die Suche nach Mustern menschlicher Selbstorganisation zu begeben.
- 2006
Urban fictions
- 364 Seiten
- 13 Lesestunden
Städte sind nicht an den Rand des globalen Innovationsgeschehens gedrängt, sondern sind zu Knotenpunkten in einem Netzwerk von Waren-, Informations-, Wissens- und Entscheidungskanälen geworden. Seit Jahrhunderten haben Städte eine bedeutende Rolle in der Welt gespielt und prägen seit etwa 200 Jahren nationale politische Kulturen. Die Kultur des Städtischen entwickelt sich nun weiter, löst sich von Geografie und Architektur und wandert in digitale Netzwerke. Diese Evolution ermöglicht eine globale Kommunikation, die Stadtregierungen nicht erreichen konnten. Städtisches wird vielräumig und verbreitet sich ohne Bindungen an lokale Gegebenheiten. Neue Assoziationen von Interessen und Wissensfeldern entstehen durch die Verbindung städtischer Gedankenwelten mit medialen Räumen. Elektronische Umgebungen vermischen sich mit architektonischen, wodurch Mischräume der Kommunikation entstehen. Virtuelle städtische Räume werden in medialen Kontexten aufgebaut, ohne den architektonischen Körper der Stadt zu ersetzen. Städte existieren auch als Dimensionen wissenschaftlich-technologischer Veränderungen, wobei Territorium und Ort hinter den Dynamiken der Informationsnutzung zurücktreten. Anstatt Informationen selbst zu produzieren, müssen Städte globale Informationsflüsse nutzen und Wissen generieren. Es geht zunehmend nicht mehr nur um die Stadt, sondern um das Städtische, um Erfahrungen, Widerspruchstoleranz und die Fähigkeit, Informationen
- 2005
Erdachte Welten
- 386 Seiten
- 14 Lesestunden
Medien sind aus unserer Welt nicht wegzudenken. Ohne Medien wäre Kultur im „klassischen“ und gegenwärtigen Sinne nicht machbar, nicht beschreibbar. Um den Dauertransfer zwischen Denken, Medien, Wissen, Kultur geht es in diesem Buch. Grundthese ist, dass der Mensch (homo sapiens sapiens) sich medial selbst befähigte. Einmal begonnen, mit lautmalerischer Sprache vor vielleicht 100.000 Jahren, lassen sich diese ko-evolutionären Prozesse nicht mehr stoppen. Ausgehend von Fragen an die weltweit dokumentierten Höhlenmalereien wird die Argumentation weiter geführt über Sprachsinn, Bildsinn, Zahlensinn, die Schriften, über die Entstehung der Konzepte Geschichte, Philosophie, Schriftreligion, der griechischen Klassik, bis zur Digitalisierung und den fiberoptischen Medien. Focus ist: die Entstehung und Stabilisierung des evolutionär sehr jungen Mediensinns, durch den abstrakte Weltordnungen erst schlüssig darstellbar werden.
- 2002
Web-Entwicklung ist ein global betriebenes Kulturen-Projekt. „Web-Fictions“ versammelt weltweit agierende Vertreter der Spitzengruppe zur Erforschung und Entwicklung von avancierten computerintegrierten Medienräumen. Medien- und computerwissenschaftliche, künstlerische und designerische sowie kommunikationswissenschaftliche Entwicklungsoptionen und Probleme werden vorgestellt und ausführlich besprochen. Sinnliche Qualität, Multisensorik, open source, globale Öffentlichkeit, virtuelle Wissensräume und inhärente, web-spezifische Qualitätssicherung kommen dabei zur Sprache. Manfred Faßler stellt die Entwicklung kommunikativ immer mehr verdichteter Netzumgebungen und intelligent hybrider Umwelten vor. Ursula Hentschläger und Zelko Wiener präsentieren internationale Positionen zur Kunst im WWW: aus einer Fülle offener aber moderierter und für die Veröffentlichung redigierter Interviews sind 21 Persönlichkeiten aus den Bereichen Kunst, Theorie und Performance/Veranstaltung hervorgehoben.
- 2002
Was ist Kommunikation?
- 231 Seiten
- 9 Lesestunden