DAS KNAST-DILEMMA
Wegsperren oder resozialisieren? - Eine Streitschrift
Wegsperren oder resozialisieren? - Eine Streitschrift
Dieses Buch liefert eine Zwischenbilanz über die Situation des Strafvollzugs. Ziel des Behandlungsvollzugs ist die Befähigung der Gefangenen zu einem straffreien Leben. Die Autoren dieses Sammelbandes beleuchten deshalb unter anderem die Fragen: Wie leistungsfähig ist der Behandlungsvollzug? Welche Sicherheitsrisiken müssen bewältigt werden? Wie gestaltet sich die Zusammenarbeit mit anderen Akteuren der stationären und ambulanten Resozialisierung? Und welche weiteren Reformen sind mittel- und langfristig zu realisieren?
In diesem Buch berichten die Autoren über das erfolgreiche RESI-Modellprojekt in Köln, wo in den Jahren 2009 bis 2012 in einem Trägerverbund durch eine individuelle Intensiv-Betreuung von 24 straffällig gewordenen Kölner Jugendlichen die Rückfallquoten nach Feststellungen der wissenschaftlichen Begleitung auf 13 % abgesenkt werden konnten. Die laufenden Projektkosten betrugen ein Fünftel vergleichbarer Kosten des Strafvollzugs. Hans-Joachim Plewig stellt zusammenfassend unter der Perspektive der Nachhaltigkeit die Erkenntnisse dar, die durch das RESI-Projekt gewonnen werden konnten. Knapp 4 Jahre nach Beendigung des Projekts liefern Anne Rossenbach und Monica Wunsch eine Nachbetrachtung aus der Sicht der Praxis. Bernd Maelicke weist erneut in seinem Beitrag „Wie Wasser von Klippe zu Klippe geworfen“ auf die strukturellen Mängel und Schwächen des Systems der Resozialisierung hin. Anja Katzmarzik berichtet von Ihrer Begleitung eines Jugendlichen Strafgefangenen vor und nach seiner Entlassung aus der Jugendanstalt. Dieser thematische RESI-Schwerpunkt wird ergänzt durch eine aktuelle Stellungnahme des Leiters des Kriminologischen Dienstes des Landes Nordrhein-Westfalen. Trotz dieser bundesweit einmaligen Erfolgsquote musste das Projekt beendet werden und wurde somit zum Aufgeben gezwungen. Eine Fortführung und Verbreitung des Modells ist angesichts der aktuellen Sicherheits- und Integrationsproblematik unbedingt erforderlich.
Das seit den 1950er-Jahren ungesteuert entwickelte System der Resozialisierung bedarf einer grundlegenden Erneuerung. Die ambulanten und stationären Maßnahmen und Hilfen zur Reduzierung des Rückfalls (Strafvollzug, Bewährungshilfe, Freie Straffälligenhilfe) erreichen nicht mehr die fachlich mögliche, optimale Wirkung. Diese These untermauern Maelicke und Wein mit aktuellen empirischen Untersuchungen aus den deutschen Bundesländern und einem internationalen Vergleich beispielhafter Innovationen. Das vorgelegte Gesamtkonzept einer wirkungsorientierten und nachhaltigen „Komplexleistung Resozialisierung“ beruht dabei auf fünf Bausteinen: dem fachlichen Konzept, dem Case-Management als professioneller Methode der Fallsteuerung, dem Reso-Management als Handlungskonzept für Führungskräfte, einer Opferorientierung als sozial gerecht erweiterter Zielsetzung und einer verstärkten Forschung und Entwicklung zur Steigerung der Interventionswirksamkeit aller Akteure. In konkreten Vorschlägen zu Resozialisierungs- und Opferschutzgesetzen auf Landesebene werden Analysen und Innovationsvorschläge zusammengefasst und eine Strategie zu einer dringend gebotenen Verbesserung der politischen, rechtlichen und finanziellen Rahmenbedingungen für eine erfolgreiche Resozialisierung entwickelt.
Brisanter Debattenbeitrag gegen die Wegsperr-MentalitätGefängnisse sind trotz aller Reformen nach wie vor Schulen des Verbrechens. Bernd Maelicke, ein renommierter Experte auf dem Gebiet der Kriminal- und Sozialpolitik, positioniert sich seit Jahren entschieden als Gegner populärer Forderungen nach größerer Härte im Umgang mit Straftätern. Auf Basis langjähriger Erfahrungen und zahlreicher biografischer Fallbeispiele zeigt er das dramatische Missverständnis im deutschen Strafvollzug: Der Freiheitsentzug resozialisiert nicht, die Einflüsse der Gefängnis-Subkultur dominieren. Bei den meisten Straffälligen, insbesondere jungen, verspricht nicht Wegsperren Erfolg, sondern allein verlässliche soziale Beziehungen. Resozialisierung findet wesentlich nach der Entlassung statt. Unverantwortlich hohe Rückfallquoten sind Folgen der Systemmängel der Kriminalpolitik. Maelicke fordert eine differenzierte Debatte zu einem Thema, das Politiker nur in Wahlkampfzeiten, Medien nur bei Skandalen interessiert.
Der Band zur Frühförderung steht im Diskurs um Innovationen und Entwicklungen im System der Förderung behinderter oder von Behinderung bedrohter Kinder. Stärken und Schwächen der fachlichen, rechtlichen, finanziellen und organisatorischen Rahmenbedingungen werden in einer Kombination sozialwissenschaftlicher Methoden empirisch erhoben und kommentiert. Detaillierte Vorschläge und Empfehlungen der GutachterInnen zur kontinuierlichen Verbesserung richten sich an alle relevanten Akteure des Bundes, der Länder und der Kommunen. Der Band beinhaltet eine Einführung von Armins Sohns.
Die Sozialwirtschaft bzw. das Sozialmanagement ist als wissenschaftliche Disziplin relativ jung und bedarf einer klaren, praxisorientierten sowie theoretisch fundierten Begrifflichkeit. Mit seinen über 600 Stichworten eröffnet das Lexikon einen interdisziplinären Zugang zur Sozialwirtschaft von A bis Z. Weit über die reine Begriffsbestimmung hinaus systematisiert das Nachschlagewerk die wichtigen Themen der Sozialwirtschaft. Die vollständig überarbeitete Neuauflage zeichnet besonders aus: die Aufnahme von aktuellen Konzepten, Trends und Entwicklungen, ein ausdifferenziertes System von Verweisen der einzelnen Stichworte sowie die Einordnung der einzelnen Begrifflichkeiten in die komplexen wirtschaftlichen und sozialen Zusammenhänge. Das Lexikon richtet sich an DozentInnen, StudentInnen genauso wie an Fach- und Führungskräfte der Sozialwirtschaft. Die über 130 AutorInnen sind nationale und internationale Experten in Theorie und Praxis der Sozialwirtschaft.
»Finanzierung in der Sozialwirtschaft« bietet in der aktuellen gesellschaftspolitischen Umbruchsituation für die Anbieter sozialer Dienstleistungen zur Zeit besondere Chancen, aber auch hohe Risiken. Immer mehr Betriebe und Unternehmen der Sozialwirtschaft geraten in finanzielle Krisen, die Zahl der Insolvenzen nimmt zu. In diesem Band geben Politiker, Praktiker, Berater und Wissenschaftler Hinweise und Ratschläge, wie diese neuen und existentiellen Fragen beantwortet werden können. Neben Grundlagenbeiträgen werden insbesondere neue Finanzierungsmodelle wie Kapitalmarktfinanzierung oder die Mobilisierung privaten Kapitals thematisiert. Das Buch ist so eine Fundgrube für anregende Ideen und alternative Lösungen. Es richtet sich an Führungskräfte in der Sozialwirtschaft, die offen sind für innovative Problemlösungen, die tragfähige Perspektiven für die Zukunft suchen und bereit sind zur Entwicklung von verlässlichen Netzwerken. Entsprechende Anregungen finden sie in diesem Buch.
Die Schlagzeilen in den Medien zeigen es täglich: Die sozial- und finanzpolitischen Rahmenbedingungen haben sich für die Zielgruppen und für die Anbieter sozialer Dienstleistungen in den letzten Jahren rapide und grundlegend verändert. Dieser Trend wird anhalten und sich noch verstärken. Staatliche Subventionen und Förderprogramme werden reduziert. Mehr Markt, Wettbewerb und Kundenorientierung sind die neuen Zielvorgaben. Sinkende Einnahmen dürfen die Qualität der Angebote und die Existenz der Betriebe nicht gefährden. Eine neue Generation von Fach- und Führungskräften ist auch in sozialen Organisationen einem zunehmenden Erfolgsdruck ausgesetzt. Fachliche Effektivität und betriebswirtschaftliche Effizienz bestimmen mehr und mehr ihr Handeln. Insbesondere die Führungskräfte der Sozialwirtschaft haben sich in den letzten Jahren immer mehr mit betriebswirtschaftlichen Konzepten vertraut gemacht. Noch immer gibt es aber große Modernisierungsnotwendigkeiten der Betriebe und Unternehmen; Organisationsentwicklung, Personalmanagement, Finanzierungsmanagement, Marketing und Controlling sind deshalb Schwerpunkte des Werkes. Dieses Ringbuch wurde gemeinsam mit dem Deutschen Institut für Sozialwirtschaft (DISW), insbesondere dem Gründungsdirektor und Herausgeber Prof. Dr. Bernd Maelicke, entwickelt. Hier erhalten Sie als Ringbuch ein Basiswerk, das alle relevanten sozialwirtschaftlichen Managementthemen, praxisnah und auf die aktuellen und zukünftigen Problemstellungen zugeschnitten darstellt. Das Ringbuch behandelt aus der Sicht des Problemfeldes Sozialwirtschaft die Themen: - Sozialpolitische Rahmenbedingungen - Unternehmensphilosophie, Leitbild, Corporate Design - Organisationsmodelle - Zukunftsorientiertes Personalmanagement - Führung und Zusammenarbeit - Finanzierungsmanagement - Qualitätsmanagement - Sozialmarketing - Veränderungsmanagement - Controlling Das Ringbuch enthält über 170 Schaubilder sowie mehrere Checklisten und Vorlagen für die Praxis.
Mit der Qualität des Personals steht und fällt die Qualität der kundenorientierten sozialen Dienstleistung. Das Personal ist nicht nur der wichtigste Erfolgsfaktor in der Sozialwirtschaft – es ist auch der entscheidende Kostenfaktor. Personalmanagement und Personalführung sind deshalb besonders wichtige Aufgaben für die Führungskräfte in sozialen Betrieben und Unternehmen. In diesem Band werden von Beratern, Praktikern, Wissenschaftlern und Politikern die aktuellen Herausforderungen und Entwicklungsperspektiven zu dieser Thematik behandelt: Es geht um Mitarbeiterpartizipation, um die Professionalisierung der Führung, um Personalauswahl und -entwicklung, um variable und leistungsorientierte Vergütungssysteme und um neue Formen des Arbeitszeitmanagements. Eingebunden sind diese Beiträge in Überlegungen zum Umbau des Sozialstaates, zur Einführung neuer Formen der Steuerung und des Controllings – alles mit dem Ziel der Steigerung der Wertschöpfung und Wertschätzung durch verbessertes Management und optimierte Führung.