In Nähe und Ferne zu Berlin-Potsdam
Soziokulturelles und Wissenschaftshistorisches aus Anlass von Klaus Heinrichs Auseinandersetzung mit der NS-Kunstreligion: „Friedrich Schinkel und Albert Speer“
Soziokulturelles und Wissenschaftshistorisches aus Anlass von Klaus Heinrichs Auseinandersetzung mit der NS-Kunstreligion: „Friedrich Schinkel und Albert Speer“
In den letzten Jahren findet in der Novalis-Forschung so etwas wie ein ›Netzwerk Turn‹ statt – etwa in der Erforschung des romantischen Briefes, aber auch der frühromantischen Geselligkeit, Philosophie, Naturwissenschaft und nicht zuletzt der Poesie selbst. Charakteristisch dabei ist der Fokus einerseits auf Hardenbergs Suche nach dem »Unum des Universums«, andererseits auf seinem Verständnis des romantischen Projekts als »Systemlosigkeit, in ein System gebracht«. Anlässlich des 250. Jubiläums von Hardenbergs Geburtstag galt folglich das Erkenntnisinteresse der von der Internationalen Novalis-Gesellschaft in Wiederstedt und Halle veranstalteten Tagung der Würdigung von Hardenbergs wiederholten experimentellen Versuchen, alles mit allem sinnvoll im Netzwerk zu verbinden, wenn auch nur ansatzmäßig-asymptotisch: ›Hypothesen sind Netze, nur der wird fangen, der auswirft‹. Was heißt das im Bereich der literarischen Form? Oder der Form von Freundschaftsgruppen, von der Gesellschaft, von politischen und juristischen Ordnungen? Welche Rolle spielt diese diskursive Strategie in den Schriften zur Musik, zur Botanik, zur Mineralogie, in der Signaturenlehre, überhaupt in der Naturphilosophie oder im Nature Writing, in der Historiographie und Erinnerungskultur?
"Jacob Taubes, 1923 in Wien geboren und 1987 in Berlin verstorben, der heute weltweit als "Religionsphilosoph" gilt, ist wohl richtiger als Judaist und Religionssoziologe zu bezeichnen. Seinem großen Freundes- und Bekanntenkreis war er vor allem ein kritischer Diskussionspartner und eine unerschöpfliche Quelle von Hinweisen und Anregungen. Taubes dachte fast durchgängig in (absoluten) Gegensätzen - von Antipoden her und auf sie hin, und betrachtete seit den Baseler und Züricher Studientagen Carl Schmitt als seinen Feind "par excellence" und dieser für ihn eine geradezu magische Anziehungskraft hatte. Im ersten der hier vorgelegten Essays von Richard Faber, der von Taubes promoviert wurde und Anfang der 1980er Jahre sein Hochschulassistent war, hat die Rolle des Antipoden der (gleich Schmitt) konservativ-revolutionäre Hans-Joachim Schoeps. Stand dieser für eine schöpfungstheologische "Theokratie von oben", so steht der bekennende Antinomist Taubes für eine messianische "Theokratie von unten". Neben dem Essay "Walter Benjamin und das 'Vater unser'", in dem es implizit um eine Auseinandersetzung mit Gershom Scholem geht, mit dem er seit dem Bruch in den frühen 50er Jahren in einem Dauerzwist lebte, legt Faber den Essay "Moderne Gnosis" vor. In ihm zeigt er, dass für Taubes noch in seinen gleichsam testamentarischen Heidelberger Vorlesungen zu Paulus (einem seiner Lieblingsthemen) dieser in aller Regel nur der Deckname für den "Erzketzer Marcion ist - und dieser für ihn der wahre "Apostel".Faber schließt den Band mit einer Sammlung politisch-religiöser Witze "Das ist die Synagoge, in die ich nicht gehe" - im Sinne von Jacob Taubes: die ich gerade deshalb benötige, um mich zu identifizieren, zu definieren und von meinen Feinden abzugrenzen." -- Provided by publisher
Dieses Buch bietet Unterstützung für Eltern hochsensibler Kinder, die auf äußere Reize empfindlich reagieren und besondere Bedürfnisse haben. Es erklärt die Unterschiede zwischen Hochsensibilität, Hochbegabung und emotionaler Stärke, liefert praktische Ratschläge und Übungen zur Förderung der Selbstwahrnehmung und emotionalen Stärke der Kinder.
Jahrbuch für Frühromantik, Band 6
Deutsch-französischer Intellektueller, Philosoph und Religionssoziologe
Richard Fabers umfassende Untersuchung beleuchtet die komplexen Zusammenhänge zwischen Materialität und menschlichem Handeln. Er analysiert, wie Materialien unsere Wahrnehmung und Interaktionen beeinflussen und welche Rolle sie in verschiedenen kulturellen Kontexten spielen. Durch zahlreiche Beispiele und historische Einblicke wird deutlich, dass das Verständnis von Materialität entscheidend für die Gestaltung unserer Umwelt und Gesellschaft ist. Fabers Arbeit lädt dazu ein, die oft übersehenen Aspekte der Materialien in unserem Alltag neu zu betrachten und deren Einfluss auf unsere Lebensweise zu erkennen.
Der Autor versucht im ersten Teil zu denken wie zu erzählen, mehr oder weniger Persönliches zu reflektieren: allgemeinhistorisch zu kontextualisieren. Im Fachchinesisch: Er möchte Mikropolitologie mit Makropolitologie verbinden. Analog wird im zweiten Teil verfahren. Dieser verortet Leben und Werk des gleich Faber in Ludwigshafen/Rhein geborenen Erzählers und Philosophen Ernst Bloch insgesamt kulturgeographisch, doch auch in diesem Fall wird nicht zuletzt das bayerisch-pfälzische (Miss-)Verhältnis profiliert, das sich bis heute gerade auch im (Miss-)Verhältnis von CSU und CDU abbildet. Das kleine Buch ist vornehmlich ein religionspolitologisches, interkonfessionelle und innerkatholische Unterschiede akzentuierend. Inhalt: I. Historische Reflexionen und persönliche Erinnerungen aus Anlass europaweiter Reregionalisierung und Renationalisierung. II. Ludwigshafen-Mannheim, München, Berlin und andernorts. Zur Kulturgeographie der Ernst Blochschen „Spuren“.
Die Kunst weckt Interesse für die Wirklichkeit. Marcel Proust Die Kunst dient dazu, uns die Augen auszuwischen. Karl Kraus „Schriftsteller erfinden niemals etwas“, pflegte Balzac gern zu sagen. Das ist richtig, doch müsste man hinzufügen: „Schriftsteller kopieren niemals etwas“. André Maurois Oft ist die erfundene Geschichte wahrer als die Tatsache. Roland Messner Kunst muss die Wirklichkeit übertreffen, um sie zu enthüllen. Norbert Wokart Schriftsteller plündern die Phantasie, um der Wirklichkeit auf die Sprünge zu helfen. Norbert Wokart Der Roman (zum nicht beliebigen Beispiel) ist aus Mangel der Geschichte entstanden. Novalis Ich habe mehr aus Balzac gelernt, als aus allen Büchern der professionellen Historiker, Nationalökonomen und Statistiker insgesamt. Friedrich Engels