Die KPD(O) steht für eine alternative Entwicklungsmöglichkeit der deutschen kommunistischen Bewegung in der Zwischenkriegszeit. Sie hat einen herausragenden Beitrag zu einer situationsgerechten marxistischen Theorie und Praxis in den 20er und 30er Jahren geleistet: die erste marxistische Faschismus-Analyse und den Kampf gegen das Führungsmonopol der KPdSU. Sie setzte sich für die Selbstständigkeit der KPD bei kritischer Solidarität mit der Sowjetunion ein und bemühte sich schon früh um eine Einheitsfront gegen den Faschismus. Diese Strategie hätte ein Beitrag dazu sein können, die große historische Niederlage der deutschen Arbeiterbewegung 1933 mit all ihren furchtbaren Folgen noch abzuwenden. Die Neuauflage dieses Buches, erstmals 1987 erschienen, konnte dank der Öffnung vieler Archive in Osteuropa wesentlich erweitert werden. So können nun der frühe Kampf gegen die Moskauer Bevormundung (1922) und der Beitrag von KPD(O)-Mitgliedern in der DDR und deren Ausgrenzung und Verfolgung nach 1950 nachgezeichnet werden. Die KPD(O) gehörte zu den klarsten und wichtigsten Alternativen zum Stalinismus in der kommunistischen Weltbewegung; diese war keineswegs monolithisch, sondern polyzentrisch. Die Weitsicht der KPD(O), der opferbereite Einsatz ihrer Mitglieder im Kampf gegen Faschismus und Krieg vor 1933 und im Widerstand nach 1933, die Verfolgung ihrer Anhänger in Hitlerdeutschland sind es wert, künftigen Generationen der Linken erhalten und überliefert zu werden.
Theodor Bergmann Bücher






Internationalisten an den antifaschistischen Fronten. Spanien – China – Vietnam
- 143 Seiten
- 6 Lesestunden
Theodor Bergmanns Buch beleuchtet die internationale Solidarität von Ärzten und Helfern, die nach der Niederlage der spanischen Republikaner 1939 nach China und Vietnam gingen, um gegen Faschismus und Imperialismus zu kämpfen. Es präsentiert Einzelbiografien und Dokumente dieser freiwilligen Unterstützer.
Friedrich Westmeyer
Von der Sozialdemokratie zum Spartakusbund. Eine politische Biographie.
Sein Name ist selbst unter Linken weitgehend in Vergessenheit geraten. Dabei war Friedrich Westmeyer neben Rosa Luxemburg, Karl Liebknecht und Clara Zektin einer der prominentesten VertreterInnen der SPD-Linken. Noch vor dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs und dem Verrat der SPD durch die Zustimmung zu den Kriegskrediten wurden in Baden-Württemberg die mitunter heftigsten Auseinandersetzungen zwischen ReformistInnen und RevolutionärInnen ausgetragen. An der Spitze der letzteren stand Westmeyer. Als Redakteur, Gewerkschafter, Parteiorganisator und Landtagsabgeordneter setzte er sich bedingungslos für die Interessen der Arbeiterklasse ein - zuweilen auch gegen die eigenen »Genossen«. Wir möchten mit dieser Neuauflage dazu beitragen, dass das Wirken Westmeyers in der deutschen Arbeiterbewegung für ein marxistisches Programm nicht in Vergessenheit gerät. Denn es enthält viel Lehrreiches für die Arbeiterbewegung von heute und morgen.
Ein kritisch-solidarischer Blick auf die gesellschaftliche und politische Entwicklung in China.