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Salomo Friedlaender

  • Mynona
4. Mai 1871 – 9. September 1946
Das Eisenbahnglück oder der Anti-Freud
Rosa, die schöne Schutzmannsfrau und andere Grotesken
Massnahmen des Verschwindens
Das Nachthemd am Wegweiser
Graue Magie
Die Bank der Spötter
  • Die Bank der Spötter

    • 487 Seiten
    • 18 Lesestunden
    3,0(1)Abgeben

    aus der Reihe: Salomo Friedlaender/Mynona, „Gesammelte Schriften“, Band 4. Das erste große Prosawerk Mynonas, 1918 geschrieben und im April 1920 erschienen, war bis heute ein Rarum. Das Buch bildet die groteske Rückseite von Friedlaenders Hauptwerk der Berliner Zeit, „Schöpferische Indifferenz“ (1918), das empirische Gegenstück der dort vorgelegten Theorie. In unendlich raffiniertem Spiel zwischen Rahmenhandlung und einzelnen Episoden oder Szenen wird der Grundgedanke entwickelt: die Realisierung des autonomen Subjekts, das sich aus seiner Vereinzelung zu seinem 'göttlichen' Bewußtsein hindurchringt, zur zentrierten Vereinigung aller Kräfte und Fähigkeiten hinaufläutert. Die praktischen Folgerungen aus der Philosophie Kants impft Mynona dem Verstand der Unverständigen unerbittlicher und klarer ein als mit allen Philosophiebüchern. Er setzt die Bedeutung des Kantianers Ernst Marcus ins rechte Licht, entwickelt unerhörte Theorien der Medialität (Film, Holographie) und versäumt es dabei keineswegs, giftigste Pfeile gegen den akademischen Obskurantismus der Scheler, Sombart, Eucken, Ostwald, Dessoir, Steiner usw. abzuschießen. „Man könnte Pamphlete dieser Art durchsäuernd auf das Pack einwirken lassen, bis es nur noch Dada stammelt und sich nicht mehr weinend, sondern lächelnd fortpflanzt. Wir wollen die Terroristen der Menschheitserheiterung werden.“

    Die Bank der Spötter
  • Jahre vor den Klassikern der Filmtheorie (Bela Balazs, Rudolf Harms, Siegfried Kracauer), noch in der Stummfilmzeit, entfaltet Friedlaender/Mynona eine ungeheure Vision cineastischer Möglichkeiten – der schlechten wie der guten. Dem propagandistischen, „hyperamerikanischen“ Mißbrauch des Mediums zu Zwecken grausamster Ausschweifungen, „Massenbezwingung“, zuletzt der „Erdherrschaft“ setzt er eine wissenschaftliche „Vernunftmagie“ entgegen sowie die metatechnische, auf der Theorie der exzentrischen Empfindung beruhende Idee dreidimensionaler Projektion ohne Bildschirm. Den dahinter stehenden zeitlosen Streit zwischen kantianischem Idealismus und opportunistischem Materialismus illustriert Mynona in einer rasanten, vielschichtigen und literarisch raffinierten Handlung, quer durch die Tag- und Nachtseiten des realen Berlin, darin verwoben viele konkrete Personen des öffentlichen Lebens. Dieses Zeitbild aus dem Jahr 1922 erscheint neu in kritischer und kommentierter Ausgabe. Die ausführliche Einleitung informiert auch über neuere medientheoretische und kulturhistorische Interpretationsansätze.

    Graue Magie
  • Das Buch enthält Illustrationen von Hans Bellmer und wurde von Salomo Friedlaender verfasst. Es gehört zur Sammlung Junius und umfasst 190 Seiten.

    Das Eisenbahnglück oder der Anti-Freud
  • Drei schmale Bücher aus den nicht so goldenen Jahren 1924-30. Kant für Kinder wurde damals begrüßt, der Faksimile-Nachdruck von 2004 ließ den griffigen Titel zum Schlagwort werden. In einfachen Fragen und Antworten, ohne Fremdwörter, bietet das Buch eine gründliche Einführung in Kants Ethik, Religionsphilosophie und Erkenntnistheorie. Der Katechismus, 1978 faksimiliert, will, ebenfalls in Dialogform und vom Standpunkt Kants, auch diejenigen zur Vernunft bringen, die mit übersinnlichen Kräften und okkulten Praktiken umzugehen glauben. Der Mahnruf gibt die erste kenntnisreiche Darstellung von Leben und Werk des Kantianers Ernst Marcus (1856-1928), zugleich eine unvermindert aktuelle Diagnose der Orientierungsprobleme unserer modernen Existenz. Mit Einleitung, Kommentar, Dokumenten und Abbildungen.

    Kant für Kinder / Katechismus der Magie / Der Philosoph Ernst Marcus
  • Unterm Leichentuch

    Eine tolle Spukgeschichte

    Eigentlich ist es eine sehr schöne Wohnung, gelegen in einem noblen Villen-Vorort, und die neuen Mieter haben offensichtlich Glück gehabt. Unangenehm allerdings, daß die angeblich »pisperleise« Nachbarfamilie zur Nacht aktiv wird: Die zwei Töchter singen mehrstimmig hohl mit Zitherbegleitung und scheinen gespenstische Träume zu erzeugen, ja, sie locken den Sohn des Hauses, einen braven Studenten, verführerisch in ihr Domizil, was eine bürgerliche Katastrophe ergeben muß. Dabei steht die Wohnung nebenan seit Jahren leer und die Nachbarn sind allesamt längst tot! Geisterhaft! Oder halluzinatorisch? In jedem Fall: gruselig grotesk …

    Unterm Leichentuch
  • Briefwechsel III

    Mai 1931 - Dezember 1934

    Im Gleitflug vom Zenith seines Ruhms, Mai 1931, durch den jähen Sturz in die Vergessenheit bis zum Ende des ersten Pariser Exiljahrs - war das Friedlaender/Mynonas Frexit? Mitverfolgen läßt sich die Entstehung seiner letzten Bücher in Deutschland: der Abrechnung mit Kurt Tucholsky, Der Holzweg zurück (1931) und Kant gegen Einstein (1932). Der mit 40 Druckseiten längste Brief ist eine kritisch-polemische Abhandlung zum Hauptwerk des Freundes David Baumgardt, Der Kampf um den Lebenssinn unter den Vorläufern der modernen Ethik (1933). Die Drucklegung der Novelle Biblianthropen (später: Der antibabylonische Turm) entwickelt sich dramatisch bis zur Flucht nach Paris im Oktober 1933. Das Exiltrauma wird bewältigt in grimmigen Texten: Zorn des Lorbeerbaums und Der lachende Hiob. Neben den Familienbriefen stehen Korrespondenzen mit Prominenten wie Henri Lichtenberger, Klaus Mann, Joseph Roth, Romain Rolland, Willem H. van Loon, Arthur Segal sowie im Januar 1934 der ätzende Brief an sich selbst in Berlin-Halensee: gegen die Hitlerei. Von den 358 Korrespondenzstücken waren bisher 20 gedruckt, die Hälfte davon im Briefwechsel mit Alfred Kubin (1986). Mit 38 Illustrationen.

    Briefwechsel III
  • Ewiger Frieden à la Kant? Ewiger Krieg? Soldaten sind doch nicht etwa Mörder? Der größte Bucherfolg der deutschen Literatur: Erich Maria Remarques Roman „Im Westen nichts Neues“ (1929). Friedlaender/Mynona ist im Gewand des Satirikers sofort zur Stelle: Der Autor hat die Pflicht, die Leser über den prinzipiellen Pazifismus aufzuklären. Remarque jedoch errichtet sein „pazifistisches Kriegsbuch und bellizistisches Friedensbuch“ präzis auf dem Kreuzweg, vermeidet genial jede Entscheidung. Dagegen treibt Mynona Dekonstruktion - 50 Jahre vor Derrida. Daß sein Anti-Remarque von der Nazi-Presse gelobt, von Tucholsky aber, dem früheren Mynona-Fan, in arrogantester Weise diffamiert wurde, gehört zu den zeitgenössischen Paradoxien.„Der Holzweg zurück“ (1931), in der Tucholsky-Forschung bislangmarginalisiert, ist eine geharnischte Antwort an „Ignatius Illoyola“. Aus rigoros Kantischer Position, mit seltenem Witz und stupenderKenntnis, seziert Friedlaender die (zeitlosen) Strategien desLiteraturbetriebs. Er gibt eine scharfsichtige Kulturdiagnose undwarnt eindringlich vor allem Opportunismus. „Ich habe meine Narrenhand an eure Lieblinge gelegt.“ -Die ausführlich dokumentierte und kommentierte Neuausgabe der beiden jahrzehntelang kaum greifbaren Bücher lädt ein, diesen Spezial- (oder Parade-?) Fall des Epocheneinschnitts der deutschenLiteraturgeschichte endlich angemessen zu beurteilen.

    Hat Erich Maria Remarque wirklich gelebt?