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Gerhard Stapelfeldt

    26. Oktober 1947
    Soziologische Gegenaufklärung
    Über Antisemitismus
    Verelendung und Urbanisierung in der Dritten Welt
    Der Geist des Widerspruchs
    Der Geist des Widerspruchs
    Theorie der Gesellschaft und empirische Sozialforschung
    • 2021
    • 2018

      Antisemitismus ist kein wahrer oder falscher Begriff, sondern ein Vorurteil einer irrationalen, autoritären Gemeinschaft gegenüber Juden. Diese Bürger haben kein aufgeklärtes Bewusstsein und projizieren ihre Ängste auf Juden, die als bedrohliche Fremde wahrgenommen werden. Antisemitismus wird nicht durch das Judentum erklärt, sondern durch die Strukturen der antisemitischen Gemeinschaft und autoritärer Gesellschaften, die die Welt in „Freund und Feind“ unterteilen. Juden werden nicht als Spiegel für Selbstreflexion gesehen, sondern als Personifikationen von Herrschaft und utopischem Glück. In Krisenzeiten wenden sich konformistische Charaktere nicht gegen reale Machtverhältnisse, sondern gegen die als Fremde wahrgenommenen Juden, was ihre Revolte gegen Unterdrückung nicht aufhebt, sondern verallgemeinert. Juden erscheinen als Feinde, die in einem Überlebenskampf beseitigt werden müssen. Während Horkheimer und Adorno die Barbarei als Selbstzerstörung der Aufklärung betrachten, untersucht der vorliegende Text die Genese der deutschen Gegenaufklärung von der Französischen Revolution bis zum Nationalsozialismus und Neoliberalismus. Das Bewusstsein des Antisemitismus wird als theoretische und praktische Vernunft-Utopie dargestellt. Anstatt die Frage nach dem Wesen des Antisemitismus zu beantworten, wird sie in der Tradition des Sokrates kritisch hinterfragt.

      Über Antisemitismus
    • 2017

      Soziologische Gegenaufklärung

      Vorträge und Aufsätze zur Kritik der Soziologie

      Der zentrale Erfahrungsgehalt der Kritischen Theorie der Gesellschaft bei Horkheimer und Adorno war die „Barbarei“, die aus der Selbstzerstörung der liberalen Aufklärung resultierte. Eine kritische Theorie heute muss die Genesis dieser Barbarei und deren Verdrängung durch den neuen, gegenaufklärerischen Liberalismus, insbesondere den Neoliberalismus, aufklären. In der Gegenaufklärung treffen gesellschaftlicher Irrationalismus und historische Hoffnungslosigkeit aufeinander. Nur durch die Kritik an jenem Liberalismus, der die Erinnerung an den Nationalsozialismus zu verstellen scheint, kann dessen Entstehung verstanden werden. Die hier versammelten Aufsätze widmen sich dieser Aufklärung, unterstützt durch eine Kritik der soziologischen Gegenaufklärung. Die Differenz zwischen Gesellschaftstheorie und Soziologie wird in Bezug auf das unbewusste Allgemeine, das liberal als „unsichtbare Hand“ oder „zweite Natur“ verstanden wird, bestimmt. Die Soziologie fixiert dieses Unbewusste positivistisch und untersucht den logos der societas, wobei sie die Verhältnisse rationalistisch oder irrationalistisch voraussetzt. Seit der globalen Krise von 1971/81 ist das Selbstverständnis der Gesellschaften durch den neoliberalen Irrationalismus geprägt, der den Nationalsozialismus verdrängt. Daher muss die Aufklärung des unbewussten Allgemeinen wesentlich durch die Kritik der soziologischen Gegenaufklärung erfolgen. Gerhard Stapelfeldt lehrte bis 200

      Soziologische Gegenaufklärung
    • 2015

      Die Utopie der Bildung versprach, dass der Mensch durch Vernunft seine Welt gestalten könne, ähnlich einem Bildhauer. Bildung wird als höchste theoretische Einsicht und praktische Verwirklichung des Menschen in einer rationalen Gesellschaft verstanden, in der das Individuum sich seiner selbst bewusst ist. Als Prozess umfasst Bildung die Kritik des herrschenden Bewusstseins und der Verhältnisse, wobei Aufklärung durch das Ändern der Umstände und Selbstveränderung erfolgt. Diese Utopie entstand in der griechischen Antike, wurde in der Renaissance radikalisiert und war prägend für die liberale Aufklärung, bevor sie im 19. Jahrhundert in der Ausbildung von „Maschinenmenschen“ in einer Maschinengesellschaft endete. Die Negation der Bildungsideale hat verschiedene Stadien durchlaufen, wobei der Neoliberalismus als neue Form des gesellschaftlichen Fetischismus auftritt. Durch die Deregulierung etablierte der Neoliberalismus die „Wissensgesellschaft“, in der Wissen als neuer Vermögenswert gilt, der die Grenzen des Wachstums überwinden soll. Dennoch bietet dieses Wissen keine Einsicht in die neoliberale Ökonomie, da es unter der Voraussetzung gesellschaftlicher Irrationalität steht. Neoliberale Bildung fordert Anpassung an die Kräfte der ökonomischen Ordnung und die Logik des Kapitals. Der Text skizziert die geschichtsphilosophische Entwicklung und den Verfall der Bildungsideale. Gerhard Stapelfeldt lehrte bis 2009 am Institut für Sozi

      Bildung - von der Utopie zur neoliberalen Wissensgesellschaft
    • 2014

      Aufstieg und Fall des Individuums

      Kritik der bürgerlichen Anthropologie

      Die konformistische Gesellschaft ist, paradox, eine ent-individualisierte, darum atomisierte Gesellschaft durch ihre totale Bewußtlosigkeit: durch ihre Erinnerungs- und Hoffnungslosigkeit. Wenn die Psychoanalyse diesen gesellschaftlichen Autoritarismus im Individuum als verinnerlichte Herrschaft aufklärt, so verweist sie auf die Struktur des zugrunde liegenden logos der societas. Dieser wäre, in der Tradition der Marxschen Kritik, durch eine Dialektik der ökonomischen Rationalisierung aufzuklären, die die Entwicklung des politisch-ökonomischen Fetischismus zu einem gesellschaftlichen Irrationalismus geschichtsphilosophisch nachzeichnete. Gesellschaftstheoretisch entspräche dem eine Kritik der bürgerlichen Anthropologie.

      Aufstieg und Fall des Individuums
    • 2013

      Der Geist des Widerspruchs

      Studien zur Dialektik. Zweiter Band

      Niemand war je im Land Nirgendwo: Ou Tópos. Dennoch scheint es gut bereist. Seit es eine schriftliche Überlieferung gibt, wird darüber berichtet. Viele wußten, wo es zu finden war, und kannten die Wege dorthin; manche schienen dort gewesen zu sein. Erst Thomas Morus aber teilte den Namen mit: Utopia. Solange die Welt noch unbekannt war, waren sich Schriftsteller der Existenz Utopias sicher. Solange bewußt war, daß die Geschichte eine »Schlachtbank« (Hegel), eine Geschichte von Kriegen und »Klassenkämpfen« (Marx) ist, solange brachen Sozialphilosophen nach Utopia auf, um die »Schlachtbank« als eine solche begreifen zu können und der Hoffnung einen Ort zu geben. Freilich glich, nach einigem zeitlichen Abstand, das Land Nirgendwo oft allzusehr der erlittenen Gegenwart, bisweilen erschienen der Reflexion die Verhältnisse dort noch unerträglicher als im verachteten Dasein. Das Bestehende hielt stets die gesellschaftliche Phantasie besetzt: weil es unaufgeklärt blieb, weil Utopia in der Fremde gesucht wurde – am Götterhimmel, auf neuen Kontinenten, in unberührten Enklaven, in der unschuldigen Phantasie.

      Der Geist des Widerspruchs
    • 2012

      Der Geist des Widerspruchs

      Studien zur Dialektik. Erster Band

      Der Geist des Widerspruchs, die Dialektik, scheint aus der neoliberalen Gesellschaft und Politik-Ökonomie getilgt. Der Imperativ lautet: Anpassung an undurchschaubare, irrationale Verhältnisse. Neoliberale Theorie fordert Anpassung im Abkehr von Vernunft und Rationalismus; politische Institutionen wie der Internationale Währungsfonds und die EU-Kommission propagieren dies im Namen der Globalisierung. Auch die neoliberale Universität verlangt Anpassung, indem sie die Produktion von verwertbarem Wissen und Menschen fördert, die entfremdetes Wissen reproduzieren. Dieser Imperativ impliziert einen gesellschaftlichen „Antirationalismus“, der sowohl gesellschaftliche Erinnerungslosigkeit als auch Hoffnungslosigkeit zur Folge hat. Wer das Bestehende als unerkennbar betrachtet, leugnet die Möglichkeit, diese Verhältnisse zu transzendieren. Neoliberalismus verwirft jede Kritik, sowohl theoretische als auch praktische. Unter diesen Bedingungen erscheint Widerspruch gegen das Bestehende als machtloses Anrennen, das die Verhältnisse eher festigt. Es ist notwendig, den Logos des Widerspruchsgeistes zu bewahren und zu schärfen, um ein Bewusstsein der Gegenwart, eine Erinnerung und die Aussicht auf eine neue Gesellschaft zu ermöglichen. Dies gelingt jedoch nicht durch einen simplen Rückgriff auf Überlieferungen, da der globale Neoliberalismus seine Legitimation aus der „Dialektik der Aufklärung“ schöpft. Die Möglichkeit des Widerspruchsgeist

      Der Geist des Widerspruchs
    • 2009

      Die Studie behandelt zentrale Fragen einer Kritischen Theorie der Gesellschaft durch eine Kritik der Politischen Ökonomie, gelesen im Kontext der Dialektik der Aufklärung von Adorno und Horkheimer. Sie beleuchtet die unzureichende Rezeption von Adam Smith und David Ricardo in der Marx-Forschung sowie das Verhältnis zwischen Hegelscher Phänomenologie und der Kritik der Politischen Ökonomie. Der Anfang, der im dialektischen Denken bereits die Entfaltung enthält, ist entscheidend für die Forschungs- und Darstellungsmethode. Hegels Frage, „Womit muss der Anfang in der Wissenschaft gemacht werden?“, wird als Kernproblem dialektischer Gesellschaftstheorie behandelt. Die Studie analysiert das Problem des Anfangs in der Kritik der Politischen Ökonomie, insbesondere im Kapital von Marx, und untersucht das Waren-Kapitel sowie die Beziehung zwischen Anfang und Fortgang. Die ersten beiden Kapitel diskutieren die Strukturbeziehungen der klassischen Politischen Ökonomie und den Begriff des Wertes. Im dritten Kapitel wird der Hegelsche Begriff der Entzweiung als entscheidend für Krise und Kritik im Kapital identifiziert. Die Kritik am Produktionsparadigma wird durch die Marxsche Lehre vom „Doppelcharakter der in den Waren dargestellten Arbeit“ ergänzt. Diese überarbeitete Neuauflage der Dissertation von Gerhard Stapelfeldt aus den 60er und 70er Jahren leistet einen bedeutenden Beitrag zur Marx-Forschung und begreift Das Kapital als immanente

      Das Problem des Anfangs in der Kritik der politischen Ökonomie von Karl Marx
    • 2008

      Die Schrift behandelt die bürgerliche Politische Ökonomie zwischen der Großen Depression von 1873-79 und der Krise von 1929-33. In dieser Zeit verabschiedete sich die bürgerliche Gesellschaft von der Vernunft-Utopie der Revolutionen und trat in eine Phase sozialbiologisch legitimierter Machtkämpfe zwischen Individuen und Nationen ein, die im Ersten Weltkrieg kulminierten. Der Zusammenhang von Krise und Krieg, der die aufklärerische Verbindung von Krise und Kritik ersetzt, prägt diese Epoche. Ein politisch-ökonomischer Autoritarismus spiegelt diese Entwicklung wider. Der erste Band widmet sich der Genese und der Politischen Ökonomie, während der zweite Band die Anthropologie und Rationalität des Imperialismus behandelt. Letzterer umfasst drei Kapitel. Das erste Kapitel thematisiert die „Liquidierung des Individuums“ im Imperialismus, wobei Theorien von Darwin, Weber, Tönnies und Freud zur menschlichen Natur und zur Vergemeinschaftung des Individuums betrachtet werden. Das zweite Kapitel behandelt die „Zerstörung der Vernunft“ und reflektiert die bürgerliche Sozialphilosophie sowie den Verfall der Dialektik im Marxismus. Das abschließende Kapitel analysiert den Übergang des Imperialismus in den oritären Staat, basierend auf den Schriften Horkheimers von 1926 bis zur Dialektik der Aufklärung.

      Der Imperialismus