Am 20. Juni 1914 wird in Hamburg das größte Schiff der Welt, die „Bismarck“, im Beisein des Kaisers getauft und markiert den Höhepunkt der Hapag-Geschichte. Gegründet 1847 als Hamburg-Amerika-Packet-Aktiengesellschaft, hat die Reederei alle Konkurrenten hinter sich gelassen, was einem Mann zu verdanken ist: Albert Ballin. Eberhard Straub, ein brillanter Schreiber, erzählt die außergewöhnliche Geschichte dieses Reeders, der die deutschen Seemachtsträume verkörperte. Ballins Hapag wurde zum zivilen Pendant des kaiserlichen Flottenprogramms; was Wilhelm II. militärisch anstreben wollte, erreichte Ballin durch kluge Geschäftspolitik und visionäres Unternehmertum. Er ließ innovative Doppelschrauben-Schnelldampfer bauen und verwandelte die Seereise in ein luxuriöses Vergnügen mit eleganten Linern. Durch Übernahmen war die Hapag weltweit vertreten, und Ballin, Sohn eines jüdischen Tuchhändlers, wurde „des Kaisers Reeder“. Straub entfaltet Ballins Biografie und die Unternehmensgeschichte der Hapag, beleuchtet das Schicksal von Auswanderern und Touristen sowie die Rivalitäten mit anderen Reedereien. Es ist eine Erfolgsgeschichte des Kaiserreichs, die mit dessen Zusammenbruch endet, als Ballin keine Zukunft mehr sieht und am 8. November 1918 eine Überdosis Beruhigungsmittel nimmt.
Eberhard Straub Bücher






Zur Tyrannei der Werte
- 171 Seiten
- 6 Lesestunden
Das Wörtchen »Wert« hat Konjunktur. Doch von Werten wird erst im vollendeten Kapitalismus geredet, also seit dem späten 18. Jahrhundert. Auf dem Markt, auf dem alles zur Ware und jede menschliche Beziehung zu einer Geldbeziehung wird, hat diese Rede tatsächlich ihren Sinn. Aber außerhalb des Marktes leistet sie gerade nicht, was sie verspricht. Denn Beständigkeit haben Werte nicht zu bieten. Sie sind schwankend wie die Börsenkurse, und in ihrem Drang, sich gegen andere Werte durchzusetzen, können sie zum Feind der Freiheitsrechte werden. Nach einem kritischen Gang durch die Geschichte der Wertphilosophie - von Friedrich Nietzsche und Karl Marx über Nikolai Hartmann bis zu Christian von Ehrenfels - erkundet Eberhard Straub die Abstrusitäten, die die Inflation der Werte in unserer Zeit produziert. Er entlarvt eine verlogene Terminologie, die von Toleranz und Freiheit redet, aber auf Intoleranz und Unfreiheit abzielt.
Zwei Jahrhunderte deutscher Geschichte in einer Familie: Die Furtwänglers zählen zu den schillerndsten Familien Deutschlands, geprägt von Bauern, Bildungsbürgern, Archäologen, Philologen, Künstlern und Bohemiens. Eberhard Straub, Biograph und Publizist, schildert die Geschichte und Bedeutung dieser Familie und erweckt eine bürgerliche Welt, die nicht mehr existiert. In seinem epischen Porträt entfaltet er die Geschichte einer Familie, die aus dem Bauernstand aufstieg und durch Bildungsstreben ins gehobene Bürgertum gelangte. Er beschreibt eindrucksvoll, wie sich die Welt des 19. Jahrhunderts auflöste und wie Bohemiens und Bürger zunehmend melancholisch und ratlos wurden. Straub berichtet von Wilhelm Furtwänglers Versuch, sich ästhetisch über die finstere Zeit des Nationalsozialismus zu retten, und zeichnet das Leben seines Vaters, des Altphilologen Adolf Furtwängler, nach, der sich der Wissenschaft vom „schönen Menschen“ widmete. Auch die Geschichte von Wilhelms Mutter, Anna Wendt, wird erzählt, die ihre künstlerischen Talente nicht ausleben konnte und in Krankheiten flüchtete. Trotz der unterschiedlichen Persönlichkeiten – von Adolf bis Maria Furtwängler – verbindet sie alle der Drang nach schöpferischem Selbstausdruck in Kunst und Kultur. Straub zeigt, wie Großzügigkeit und Enge, Innerlichkeit und Exzentrik, sowie die Leistungen und Grenzen des deutschen Bildungsbürgertums miteinander verwoben sind.
Vom Nichtstun
- 135 Seiten
- 5 Lesestunden
Die Arbeit prägt unser Leben, wobei die Leistungselite ständig erreichbar sein muss und ihre Freiheit verliert. Auch normale Arbeitnehmer werden nur als "Arbeitskraft" betrachtet. Freizeit steht unter Leistungsdruck. Eberhard Straub fordert, zur Muße und einem neuen Zeitverständnis zurückzukehren, um Freiheit und Seelenruhe zu finden.
Das zerbrechliche Glück
- 143 Seiten
- 6 Lesestunden
Ist der liebende Mensch tatsächlich kaum mehr als ein 'liebender Affe', wie es der 'Spiegel' in einer spektakulären Titelgeschichte behauptete? Und wird die Institution Ehe eines Tages der Vergangenheit angehören? Eberhard Straub, dessen bei wjs erschienener Band 'Vom Nichtstun' ein erstaunlicher Erfolg war, unternimmt nun einen höchst unterhaltsamen Streifzug durch die Geschichte der Ehe und der Familie. Trotz stetig steigender Scheidungsraten, so lautet seine These, wird die Ehe auch in Zukunft weiterbestehen, denn noch immer zählt eine gelungene Ehe zu den größten Glückserwartungen des Menschen.
Eberhard Straub schildert die Biografie von Albert Ballin, der die Hapag zur größten Reederei der Welt machte und den Luxustourismus erfand. Die Erzählung umfasst das Leben von Auswanderern, Touristen und der Hamburger Elite sowie die Anfänge der globalen wirtschaftlichen Verflechtung im Kaiserreich.
Europa
Ein ungesicherter Begriff
