Der leidenschaftliche Sammler August der Starke, der die Königliche Porzellansammlung um 1715 gründete, hatte den kühnen Plan, die einzigartigen Stücke in dem eigens dafür umgebauten Japanischen Palais zu präsentieren. Der Plan blieb nach dem Tod des Königs 1733 unvollendet. Heute lässt sich in der historischen Kulisse des Zwingers die ganze Pracht der unvergleichlich kostbaren Porzellane aus Meißen, China und Japan erleben. Das Buch präsentiert die bedeutendsten Meisterwerke der etwa 20 000 Stücke umfassenden Sammlung. Die Porzellane umfassen die zeitgenössische Produktion der Königlichen Porzellan-Manufaktur in Meißen, chinesisches Porzellan der Kangxi-Ära (1662–1722) sowie japanische Imari- und Kakiemon-Porzellane des 17. und frühen 18. Jahrhunderts.
Ulrich Pietsch Bücher






Zu Ehren des 300-jährigen Bestehens der Porzellan-Manufaktur Meissen präsentierte die Stadt Berlin 2010 eine Ausstellung im Ephraim-Palais. Der begleitende Katalog beleuchtet die Vorbildwirkung dieser Manufaktur und stellt chronologisch die rund 50 auf Meißen folgenden Manufakturgründungen in Europa vor: Sèvres, Wien, St. Petersburg, Berlin, Frankenthal, Nymphenburg und weiteren Orten. Über 400 Abbildungen zeigen unter anderem das höfisch-elegante französische Porzellan, das 'weiche' englische, das vielfältige deutsche und das italienische mit seinen kräftigen Farben.
Im Japanischen Palais, das August der Starke einst ganz der Präsentation der königlichen Porzellanschätze widmete, werden im Jahr 2010 Kostbarkeiten aus mehr als 80 Ausstellungshäusern und Sammlungen der Welt zu sehen sein. Der Band präsentiert diese in 800 farbigen Abbildungen, gibt einen Überblick über die künstlerische und technische Entwicklung des Meißner Porzellans im 18. Jahrhundert und erlaubt zugleich einen neuen Blick auf Geschichte und Bedeutung des 'Weißen Goldes' aus Sachsen.
Ein erstaunlich kurzweilig zu lesendes Werk, das den ersten Band der Bestandskataloge der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden – Porzellansammlung präsentiert. Dieser Katalog umfasst die figürlichen Werke von Gottlieb Kirchner und Johann Joachim Kaendler, deren Modelle stilbildend für die europäischen Manufakturen wurden. Unter der Leitung von Ulrich Pietsch und Daniela Antonin wird der Dresdner Figurenbestand umfassend verzeichnet, kommentiert und illustriert. Die Sammlung beherbergt über 300 herausragende figürliche Einzelwerke dieser beiden bedeutenden Bildhauer. Anlässlich des 300. Geburtstags der Meißner Porzellanmodelleure erscheint dieser Katalog, der sich ausschließlich ihrem Schaffen widmet. Kirchner und Kaendler gelten als Begründer der europäischen Porzellanplastik, wobei großformatige Tierplastiken eine herausragende Rolle in ihrem Werk spielen. Diese wurden von August dem Starken für sein Porzellanschloss, das 'Japanische Palais', in Auftrag gegeben. Kaendler entwarf zudem monumentale Werke, darunter ein überlebensgroßes Reiterdenkmal für König August III. von Polen. Mit diesem Katalog beginnt die Veröffentlichung des Gesamtbestandes der Dresdner Porzellansammlung, die zu den bedeutendsten Sammlungen von Meißner Porzellans des 18. Jahrhunderts sowie chinesischem und japanischem Porzellan gehört. Der Katalog schließt eine Lücke in der Meissen-Literatur und setzt einen Maßstab für zukünftige Bestandskataloge.
Adam Friedrich von Löwenfinck (1714–1754) war einer der bedeutendsten Keramikmaler des 18. Jahrhunderts. Er begann seine Karriere 1728 in der Porzellan-Manufaktur Meissen, die er wenige Jahre später wieder verließ, um der Einschränkung seiner künstlerischen Entfaltung und den schwierigen Arbeitsbedingungen in den Malerstuben zu entfliehen. Sein abenteuerlicher Lebensweg führte ihn in verschiedene Fayence-Manufakturen, darunter Bayreuth, Ansbach, Fulda, Höchst und Straßburg-Haguenau. Aufgrund seiner außergewöhnlichen künstlerischen Fähigkeiten, aber auch durch Geschick und Skrupellosigkeit stieg Löwenfinck schließlich vom einfachen Malergesellen in die Position eines Manufakturdirektors auf. Löwenfinck ist bekannt für seine fantastische Welt bunt schillernder und märchenhafter Fabeltiere. Er beeinflusste und prägte nachhaltig die Keramikmalerei seiner Zeit und wirkte stilprägend auf viele andere Manufakturen des 18. Jahrhunderts in Europa. Aufgrund fehlender Künstlersignaturen ist sein Werk umstritten und wurde bislang kontrovers diskutiert. Die vorliegende Publikation ist das Ergebnis eines mehrjährigen Forschungsprojektes der Porzellansammlung Dresden, mit der nun erstmals eine grundlegende Untersuchung der Biografie und des OEuvres Adam Friedrich von Löwenfincks vorgelegt wird.
Mythos Meissen
- 159 Seiten
- 6 Lesestunden
Meissener Porzellan steht für formvollendete Porzellankunst. Kostbarkeiten voller Schönheit und mit wunderbaren Farbmalereien begeistern weltweit Sammler und Liebhaber des weißen Goldes. Mit der Erfindung des weltweit ersten Hartporzellans und der darauf folgenden Gründung der Porzellan-Manufaktur Meißen im Jahr 1710 nahm die Geschichte des europäischen Porzellans vor fast 300 Jahren ihren Anfang. August der Starke hatte Johann Friedrich Böttger beauftragt, aus unedlen Metallen Gold herzustellen. Doch vergebens. Der Gelehrte Ehrenfried Walter von Tschirnhaus lenkte Böttgers Erfinderdrang hin zum Porzellan, dem “weißen Gold”. Mit Erfolg. Die Sammlung August des Starken in Dresden bildete den Grundstock für eines der größten Museum seiner Art in der Welt. Die Autoren Ulrich Pietsch, Direktor der Porzellansammlungen in Dresden, und Peter Ufer, Journalist, zeigen die Entwicklung des Meissener Porzellanschaffens von den Anfängen bis zur Gegenwart. Auch der Streit über die Erfindung es „weißen Goldes“ wird dabei beleuchtet. Mit farbenprächtigen Bildern und Detailaufnahmen präsentiert das Buch die ganze Schönheit des Porzellans mit den blauen Schwertern.
Für die sächsischen Kurfürsten war der russische Zarenhof im 18. Jahrhundert der wichtigste Bündnispartner. So war es eine Frage politischer Klugheit, die Beziehungen zwischen Sachsen und Russland mit diplomatischen Geschenken zu pflegen. Dabei konnten die sächsischen Herrscher auf etwas zurückgreifen, das in der ersten Jahrhunderthälfte kein anderer europäischer Hof zu bieten hatte: Porzellan aus eigener Fertigung. Der Band präsentiert zahlreiche Glanzstücke der Meißener Porzellankunst, vornehmlich aus der Eremitage in St. Petersburg. Der zeitliche Bogen umspannt die Zeit Peters des Großen bis zu Katharina der Großen und damit das gesamte 18. Jahrhundert. Trotz ihrer herausragenden Qualität sind diese Werke – von markanten Einzelstücken über mehrteilige Figurengruppen bis hin zu umfang- reichen Servicen – im Westen bisher kaum bekannt. Die Verbindung von Politik und Porzellan wird selten so augenfällig vorgeführt wie in dieser Schau. Die Friedensgöttin Eirene mit dem Palmenzweig, die einen Harnisch anzündet, gehört zu den Kostbarkeiten aus der St. Petersburger Eremitage. Ein durchaus symbolträchtiges Geschenk. Der vorzügliche Katalog zur Ausstellung kommt aus dem Hirmer Verlag. [Sächsische Zeitung]
