Dieses Lesebuch aus dem literarischen Programm des Piper Verlages enthält Texte von: Anna Achmatowa, Jorge Amado, Jörg Amann, Stefan Andres, Birgitta Arens, Ingeborg Bachmann, Ernst Barlach, Giorgio Bassani, Max Beckmann, Jurij bondarew, Tadeusz Borowski, Bruno Brehm, Jossif Brodskij, Lothar-Günther Buchheim...
Ernst Piper Bücher






Rosa Luxemburg, 1871 im russischen Teil Polens geboren, gehörte vielen Minderheiten an. Sie kam aus einem jüdischen Elternhaus, perfektionierte erst während ihres Studiums in Zürich die deutsche Sprache, fand mithilfe einer Scheinehe in Deutschland ihre politische Heimat, war auf SPD-Parteitagen die einzige Frau mit einem Doktortitel und engagierte sich als rastlose Kämpferin für die europäische Arbeiterbewegung in nicht weniger als sieben verschiedenen sozialistischen Parteien. Luxemburg war die bedeutendste marxistische Denkerin ihrer Zeit. Sie kämpfte für die Diktatur des Proletariats, aber zugleich gegen den autoritären Zentralismus Lenins, weshalb sie auch die Gründung der Kommunistischen Internationale ablehnte. Ihre Revolutionstheorie, ihr Freiheitsbegriff und ihr unbedingter Internationalismus ließen sie zur Ikone des weltweiten Protests der 1968er-Bewegung werden. Ihr berühmter Satz «Freiheit ist immer Freiheit der Andersdenkenden» wurde eine Parole der Bürgerrechtler in der untergehenden DDR. In ihrer Gedanken- und Ideenwelt ist vieles zu finden, was auch heute, in einer Zeit des wieder erwachenden Nationalismus, anregend und wichtig ist.
Kurze Geschichte des Nationalsozialismus
- 351 Seiten
- 13 Lesestunden
Der Nationalsozialismus im Kern und im Kontext ist ein Kompendium, das den Blick auf die komplexen Zusammenhänge der Geschichte erweitert. Der Autor spannt den Bogen von der Kaiserzeit bis zum gegenwärtigen Rechtsradikalismus und zeigt auf, wie historische Parolen, wie das von Neonazis gerufene „Deutschland den Deutschen“, Wurzeln im 19. Jahrhundert haben. Anlässlich des 75. Jahrestags der 'Machtergreifung' bietet das Werk eine prägnante Zusammenfassung der wesentlichen Aspekte des Nationalsozialismus. Ernst Piper könnte eine umfangreiche Enzyklopädie zu diesem Thema verfassen, hat sich jedoch entschieden, ein zugängliches Buch zu schreiben, das sowohl für junge als auch für ältere Leser geeignet ist. 1933 gaben 17,4 Millionen Deutsche der NSDAP ihre Stimme, trotz der Warnungen, dass die Wahl Hitlers den Krieg bedeuten würde. Der Diktator verfolgte von Beginn an das Ziel, das europäische Judentum zu vernichten und 'Lebensraum im Osten' zu erobern. 75 Jahre später sind die Verbrechen des Nationalsozialismus und ihre Folgen weiterhin präsent. Piper betont, dass die Historisierung des Nationalsozialismus nicht zur Ausgrenzung der Opfer führen darf, sondern ihnen Gerechtigkeit widerfahren muss. Dies ist ein zentrales Anliegen des Buches.
In der Reformation begründete Martin Luther eine neue Kirche. Der Bußprediger Girolamo Savonarola (1452-1498), der nur wenige Jahrzehnte früher lebte, versuchte noch, die katholische Kirche von innen heraus zu reformieren. 1494 wurden die Medici aus Florenz vertrieben und der Dominikanermönch wurde zur beherrschenden Figur in der Renaissancestadt. Er bekleidete selbst kein öffentliches Amt, aber mit gewaltigen Bußpredigten schlug er die Florentiner in seinen Bann. Selbst Künstler wie Sandro Botticelli gehörten zu seinen Anhängern. Unter Savonarolas Anleitung wurde auch die Stadtverfassung reformiert und der entmachtete Mittelstand wurde wieder zur stärksten politischen Kraft. Der Kleriker wuchs in die Rolle eines 'bürgerlichen Führers' (Max Horkheimer) hinein. Doch als er sich mit dem Papst anlegte, wurde ihm das zum Verhängnis. Sein Konflikt mit dem berüchtigten Renaissancepapst Alexander VI. endete mit Savonarolas Hinrichtung. Bis heute scheiden sich in der katholischen Kirche an Savonarola die Geister. Papst Johannes Paul II. hatte ein Seligsprechungsverfahren für den Mönch in Gang gesetzt, das von Benedikt XVI. dann wieder auf Eis gelegt wurde. Der Historiker Ernst Piper hat dieser umstrittenen Figur vor 30 Jahren schon einmal eine Studie gewidmet. Sein neues Buch ist eine faszinierende Lektüre, die den neuesten Forschungsstand berücksichtigt.
Am 1. August 1914 begann ein Krieg, der nicht nur das Antlitz Europas, sondern der Welt veränderte. Das Zeitalter der Extreme, des Gemetzels brach an. Der europäische Kosmopolitismus starb auf den Schlachtfeldern. Dieser erste totale Krieg schonte nichts und niemanden, alle Bürger der beteiligten Staaten, auch Künstler, Wissenschaftler und Intellektuelle, wurden zu Kombattanten. Der Historiker Ernst Piper hat sich intensiv mit den kulturgeschichtlichen Aspekten des Ersten Weltkriegs befasst und entfaltet ein großes geistiges Panorama dieser Zeit. Piper beschreibt die geistige Mobilmachung der Nationen, die Entwicklung des totalen Krieges, die Spaltung der Arbeiterbewegung, die Not der jüdischen Minderheiten und das unheilvolle Fortwirken des Krieges in Deutschland nach der Niederlage von 1918. Eindringlich zeigt er, wie sich das Kriegsgeschehen in Debatten, Literatur und Bildmedien spiegelt. Er stellt die politischen, geistigen und künstlerischen Akteure als Seismographen der tiefgreifenden Veränderungen vor, die die Welt erschütterten. So entsteht eine neue, eindringliche Erzählung des Ersten Weltkriegs, die aus der Flut der einschlägigen Literatur herausragt.
Das Zeitalter der Weltkriege 1914-1945
- 304 Seiten
- 11 Lesestunden
Von einem "Zeitalter der Weltkriege" zu sprechen, heißt, die Jahre 1914-45 als Einheit zu sehen, um die großen Verbindungs- und Entwicklungslinien deutlich werden zu lassen. Ein Zeitalter extremer Gewalt und radikaler Nationalismen, das von den Anfangsjahren bis in die Endphase vom Begriff des "totalen Krieges" geprägt wurde. Erst auf den Ruinen dieses untergegangenen Europas entstand eine friedliche Union
Nacht über Europa
Kulturgeschichte des Ersten Weltkrieges
Diese Vergangenheit nicht zu kennen heißt, sich selbst nicht zu kennen
Deutsche Geschichte im Zeitalter der Extreme
Der Historiker Ernst Piper, der lange Jahre auch als Verleger gearbeitet hat, legt hier eine Summe seiner lebenslangen Beschäftigung mit dem Nationalsozialismus vor. Die Spanne reicht von Beiträgen zu ideologischen Vorläufern wie Paul de Lagarde und Oswald Spengler über den nationalsozialistischen Chefideologen Alfred Rosenberg bis hin zu Fragen der Vergangenheitspolitik und der Erinnerungskultur nach 1945. Auch über die Entstehungsgeschichte der Dokumentation des Historikerstreits, die er 1987 herausgebracht hat, gibt der Autor Auskunft. Das Buch ist ein wichtiger Beitrag zur deutschen Kultur- und Ideengeschichte der letzten 150 Jahre. VOM AUTOR DES BESTSELLERS „ROSA LUXEMBURG. EIN LEBEN“ „Objektiv brillant.“ Alexander Cammann, Die Zeit „Exzellent erzählt und dokumentiert.“ Rainer Stephan, Süddeutsche Zeitung