Diese Publikation dokumentiert die akademische Gedenkfeier für Peter L. Berger, die an der Universität Hamburg Ende Juni 2018 – ein Jahr nach seinem Tod am 27. Juni 2017 – stattgefunden hat. Die Veranstaltung führte einen Kreis von Kolleginnen und Kollegen aus dem deutschsprachigen Raum zusammen, die Impulse seiner jüngeren Forschungsinitiativen aufgriffen und weiterentwickelten. Das betrifft zum einen das bislang wenig thematisierte Verhältnis von Religionssoziologie und Theologie bei Peter L. Berger und zum anderen die Frage nach den Perspektiven und moralischen Grenzen religiöser Pluralität. So versteht sich die Gedenkschrift nicht als umfassende AuseinanderSetzung mit der Gesamtheit des Berger’schen Werkes, sondern vielmehr als ein gleichermaßen konstruktiver wie interdisziplinärer Anschluss an sein Denken. Auch wenn wir die Diskussion lieber direkt mit ihm geführt hätten, bleiben wir auf diese Weise doch – im Gespräch mit Peter L. Berger. Mit Beiträgen von Prof. Dr. Reinhold Bernhardt (Basel/Schweiz), Prof. Dr. Anne Hege Grung (Oslo/Norwegen), Prof. Dr. Thorsten Knauth (Duisburg-Essen/Deutschland), Prof. Dr. Ephraim Meir (Ramat Gan und Jerusalem/Israel), Prof. Dr. Alexander-Kenneth Nagel (Göttingen/Deutschland), PD Dr. Silke Steets (Leipzig/Deutschland), Prof. Dr. Werner Ustorf (Birmingham/England), Prof. Dr. Wolfram Weiße (Hamburg/Deutschland) und Prof. Dr. Jean-Paul Willaime (Paris/Frankreich)
Wolfram Weiße Reihenfolge der Bücher






- 2019
- 2017
Die Reformation, deren Anfang im Allgemeinen auf das Jahr 1517 datiert wird, hat die Geschichte Europas und der Welt verändert. Zum 500. Jahrestag des Thesenanschlages von Wittenberg erscheint es angebracht, die Ursachen, die Dynamiken und die Folgen dieser Reformation bis heute zu reflektieren. Darüber hinaus gilt es, den Horizont zu öffnen: Reformansätze, Aufbrüche und Erneuerungsbewegungen aus anderen Religionen sollen ebenso zur Sprache kommen, etwa aus dem Islam, dem Buddhismus und dem Judentum. Damit wird deutlich, dass Veränderungsprozesse, Aufbrüche und neue Ausrichtungen für alle Religionen eine Rolle spielen, um Verkrustungen zu überwinden und neue Perspektiven zu eröffnen. Dies gilt nicht nur im Blick auf Deutschland und Europa, sondern auch in Bezug auf Länder in der ganzen Welt. Mit diesen Phänomenen befasst sich die vorliegende Publikation aus der Perspektive unterschiedlicher universitärer Disziplinen.
- 2016
Religiöse Pluralität ist trotz weiter voranschreitender Säkularisierung ein bestimmendes Element unserer Gesellschaft. In der Stadt Hamburg hat sich in den vergangenen zehn Jahren ein aktives Miteinander von staatlichen und religiösen Akteuren entwickelt. Dieses findet einen besonderen Ausdruck in den verschiedenen Verträgen zwischen Senat und Religionsgemeinschaften. Insbesondere der Vertrag zwischen Senat und Muslimen hat für nationale und internationale Aufmerksamkeit gesorgt und zu einer positiven Wahrnehmung Hamburgs beigetragen. Diese Dokumentation bildet eine erste Zwischenbilanz dieser Verträge. Sie beinhaltet eine Grundsatzrede von Hamburgs Erstem Bürgermeister Olaf Scholz und eine Podiumsdiskussion, an der alle führenden Vertreter und Vertreterinnen der Hamburger Religionsgemeinschaften, die mit dem Senat Verträge abgeschlossen haben, teilgenommen haben: Bischöfin Kirsten Fehrs von der evangelisch-lutherischen Nordkirche, Weihbischof Dr. Hans-Jochen Jaschke vom römisch-katholischen Erzbistum Hamburgs, Bernhard Effertz als Vor-sitzender der Jüdischen Gemeinde Hamburgs, Mustafa Yoldas¸ als Vorsitzender der Schura Hamburg sowie Baykal Arslanbuga vom Bundesvorstand der Alevitischen Gemeinde Deutschland.
- 2014
Der Dialog zwischen den Religionen gewinnt für das Zusammenleben der Menschen durch die zunehmende religiöse Vielfalt moderner Gesellschaften entscheidend an Bedeutung. Die Akademie der Weltreligionen der Universität Hamburg – eine bundesweit einzigartige wissenschaftliche Einrichtung zur Stärkung des interreligiösen Dialogs in Forschung, Lehre und Gesellschaft – untersucht deshalb die Möglichkeiten und Grenzen des Dialogs in dem internationalen Forschungsprojekt „Religion und Dialog in modernen Gesellschaften“, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanziert wird. Die vorliegende Publikation dokumentiert die öffentliche Auftaktveranstaltung dieses Forschungsprojektes am 6. Februar 2014. Nach einer Einleitung der Projektleitung folgen Beiträge von Prof. Dr. Dieter Lenzen, Präsident der Universität Hamburg, von Prof. Dr. Johanna Wanka, Bundesministerin für Bildung und Forschung, Dr. Dorothee Stapelfeldt, Senatorin für Wissenschaft und Forschung in Hamburg und von Prof. Dr. Eva Arnold, Dekanin der Fakultät für Erziehungswissenschaft der Universität Hamburg. Der abschließende Text mit dem Hauptvortrag zum interreligiösen Dialog stammt von Prof. Dr. Paul F. Knitter, Union Theological Seminary, New York.
- 2010
Die Frage, inwieweit Religionen eine Ressource für wechselseitige Verständigung bilden können, wo aber auch religiös bedingte Konfliktpotenziale liegen, erlangt seit einiger Zeit eine immer stärkere Bedeutung. Dies hängt auch mit einer Veränderung der Einschätzung der Bedeutung von Religion für Individuen, Gesellschaft und Politik zusammen. Nachdem es in Westeuropa lange Zeit so schien, als ob sich Religionen im Rahmen einer kontinuierlich fortschreitenden Säkularisierung im individuellen wie gesellschaftlichen Bereich verflüchtigen würden, haben wir es in den vergangenen Jahren mit einer gegenteiligen Entwicklung zu tun. Bei aller Dynamik in der Wertschätzung von Religionen sind indes mögliche Probleme nicht zu unterschätzen. Grundlegende Analysen und neue Antworten sind notwendig, damit die religiös-kulturelle Vielfalt eine Ressource für menschliches Zusammenleben und nicht einen Faktor für Missverständnisse, Spaltung und Feindschaft bildet. In diesem Zusammenhang ergeben sich zwei Fragen: Zum einen ist eine Wahl darüber zu treffen, welches Verständnis von Religion und religiös inspirierter Identität leitend ist. Die zweite Frage richtet sich darauf, inwieweit „religiöse Differenz eine Chance“ darstellt. Dieser Frage wird in diesem Buch aus ganz unterschiedlichen Perspektiven nachgegangen.
- 2009
Das Thema Religion hat Konjunktur: Es wird verstärkt darüber nachgedacht, wie Religionen sich in ihrem Beitrag für den Dialog zwischen Menschen, innerhalb von Gesellschaften und zwischen Nationen denken und gestalten lassen. Hierbei wird deutlich, dass unsere gewachsenen Voraussetzungen im Blick auf Religion sich dynamisch gestalten müssen. Dies betrifft gegenwärtig die Notwendigkeit, über die wissenschaftlichen Ansätze in der evangelischen und katholischen Theologie hinaus auch auf diskursfähige Theologien in den Weltreligionen zuzugehen. Hiermit befasst sich dieses Buch. Initiativen für die Einrichtung von akademischer Forschung und Lehre sind vor allem auf die drei abrahamischen Religionen Judentum, Christentum und Islam gerichtet, beziehen aber auch z. B. den Buddhismus mit ein. Hierzu wird eine Reihe von bemerkenswerten Ansätzen an europäischen Universitäten vor, vorgestellt und analysiert. Die Entwicklung von theologischen Ressourcen an europäischen Universitäten ist in den Anfängen begriffen, hat aber bereits nach wenigen Jahren eine große Dynamik entfaltet. Internationale Perspektiven weisen auf die Notwendigkeit des Dialogs der Religionen aus theologischer Sicht, beziehen neue Entwicklungen aus China mit ein und klären, wie religiöser Pluralismus im Kontext von Globalisierung verstanden werden kann, ohne religiöse und kulturelle Werte grenzenlos zu relativieren.
- 2008
Der dialogische „Religionsunterricht für alle“ in Hamburg gewinnt zunehmend an Aufmerksamkeit. Die Schülerinnen und Schüler werden nicht – wie in den meisten Bundesländern in Deutschland – nach unterschiedlichen religiösen und weltanschaulichen Hintergründen getrennt, sondern gemeinsam unterrichtet. Dieser „Hamburger Weg des Religionsunterrichts“ bietet den Vorzug, dass Schülerinnen und Schüler einen interreligiösen Dialog im Klassenzimmer einüben können. Religiöse und kulturelle Gemeinsamkeiten treten dabei ebenso zu Tage wie Differenzen. Dabei lernen die Schülerinnen und Schüler Unterschiede nicht als Bedrohung des Eigenen wahrzunehmen, sondern Vielfalt als Bereicherung anzusehen und anderen Positionen mit Respekt zu begegnen. Damit wird eine wichtige Dialog-Kompetenz vermittelt, die in einer multikulturellen Schule und Gesellschaft von großer Bedeutung ist. In Hamburg selbst hat es in den vergangenen Jahren sowohl in Fachkreisen als auch im öffentlich-politischen Bereich intensive Auseinandersetzungen über den Religionsunterricht gegeben. In diesen Debatten wurde fast durchgehend für eine Stärkung und Weiterentwicklung des Hamburger Weges plädiert. In diesem Buch werden Stellungnahmen dazu aus den Religionsgemeinschaften und aus der Politik vorgelegt. Ebenso kommen rechtliche Erwägungen von Experten zum Tragen. Schließlich werden neue empirische Studien und Analysen aus dem Praxisfeld vorgestellt. Die Hamburger Analysen werden durch Einschätzungen aus dem europäischen Feld ergänzt. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Russland, Norwegen, den Niederlanden, England, Frankreich und Spanien legen – vor dem Hintergrund der religionspädagogischen Ansätze in ihren Ländern – ihre Sicht auf den Hamburger Weg eines dialogischen „Religionsunterrichts für alle“ vor.
- 2002
Die Diskussion über innovative religionspädagogische Ansätze, besonders zur zunehmenden religiösen Pluralisierung in unserer Gesellschaft und Schülerschaft, wird immer intensiver. Gleichzeitig hat auch die Theologie diesen Themenbereich gründlicher als je zuvor bearbeitet. Sowohl in der Religionspädagogik als auch in der Theologie finden die Diskurse bislang überwiegend innerhalb dieser Disziplinen statt. Bisher wurde die Möglichkeit vernachlässigt, unterschiedliche Ansätze aus beiden Disziplinen in der Zusammenschau wahrzunehmen und sie auf wechselseitige Anstöße und Herausforderungen abzuklopfen. Genau dieses Anliegen nimmt die vorliegende Publikation auf. Der Zuschnitt der Beiträge ist so gewählt, dass damit die gegenwärtig engagiert und z. T. sehr kontrovers laufenden Diskussionen zum Religionsunterricht dargestellt, aufgearbeitet und versachlicht werden können. Dies gilt nicht nur für den dialogischen Religionsunterricht in Hamburg, der zunehmend ins Blickfeld gerät, sondern auch für das Modell einer Fächergruppe für Religion-Ethik-Philosophie oder einen geöffneten konfessionell-kooperativen Religionsunterricht. Kräftige Impulse und Provokationen gehen von einem Beitrag des Nestors der englischen Religionspädagogik, John Hull, zur Frage von „Säkularität“ aus. Der Abdruck eines neuen juristischen Gutachtens zum Hamburger Religionsunterricht von Christoph Link bietet zudem einen Grundlagentext, der auch über Hamburg hinaus von Interesse sein dürfte. Eine faszinierende AuseinanderSetzung mit dem Thema „Wahrheit und Dialog“ bilden die Beiträge aus der Sicht unterschiedlicher Religionen. Sie gewähren einen facettenreichen Einblick in eine Grundfrage von Theologie und Religionspädagogik, die im Rahmen gegenwärtiger Herausforderungen einer multireligiösen Gesellschaft diskutiert wird. Autorinnen und Autoren dieses Bandes sind: Reinhold Bernhardt (Basel), Folkert Doedens (Hamburg), Kai Eckstein (Hamburg), Farid Esack (Kapstadt), John Hull (Birmingham), Maria Jepsen (Hamburg), Kristian Kronhagel (Hamburg), Hermann Lange (Hamburg), Christoph Link (Erlangen-Nürnberg), Norbert Mette (Paderborn), Michael Moxter (Hamburg), Karl Ernst Nipkow (Tübingen), Horst F. Rupp (Würzburg), Friedrich Schweitzer (Tübingen), Werner Ustorf (Birmingham) und Wolfram Weiße (Hamburg).
- 2000
Nach einer Phase der radikalen Säkularisierung mehren sich die Anzeichen dafür, daß gerade in Großstädten wie Hamburg Religion, Religiosität und Religionsunterricht an Bedeutung gewinnen. Um so mehr die organisierte Kirche ihre zentrale Stellung verliert, desto vielfältiger sind die Möglichkeiten des Umgangs mit religiösen Fragen. Zugleich manifestieren sich im großstädtischen Raum andere Formen christlicher Religion, z. B. aus Osteuropa und der sogenannten Dritten Welt, und verschiedene Weltreligionen wie der Islam oder der Buddhismus. Vor diesem Hintergrund diskutieren die Autorinnen und Autoren des Bandes den in Hamburg entwickelten Weg eines dialogisch orientierten Religionsunterrichts. Dabei kommen der Staatssekretär der Schulbehörde, die evangelische Bischöfin von Hamburg, Vertreterinnen und Vertreter verschiedener Religionen sowie Politiker der in der Bürgerschaft vertretenen Parteien zu Wort. Sie unterziehen die Ausbildung von Religionslehrern einer kritischen Prüfung, geben theoretische und praktische Impulse für eine progressive Religionspädagogik und weisen so den Hamburger Weg des Religionsunterrichts für alle.
- 1996
Der Religionsunterricht in Deutschland befindet sich heute in einer tiefgreifenden Krise. Dieses Buch versucht, über eine empirisch ermittelte Bestandsaufnahme aktueller Schwierigkeiten hinaus Alternativen zu erarbeiten, die dem Religionsunterricht zeitgemäße Perspektiven eröffnen. Aus unterschiedlichen Blickwinkeln stellen die Autoren dabei gemeinsam dialogische Verfahrensweisen in den Mittelpunkt, die sich von rein stofforientierten, und damit monologischen Praktiken abwenden.