W. G. Sebalds These, dass die deutsche Literatur dem Luftkrieg, seinen Opfern und Ruinen gegenüber blind und taub geblieben sei, hat in den letzten Jahren zu einer der wichtigsten und fruchtbarsten literarischen Debatten geführt. Volker Hage hat sich von Anfang an intensiv mit diesem Thema beschäftigt und kommt in seinem ausführlichen und abschließenden Essay zu dem überraschenden Befund, dass nicht die Literatur, sondern ihre Rezeption den Luftkrieg unterschlug. Volker Hage führte zudem zahlreiche Gespräche mit Schriftstellern über ihre traumatische Erfahrung des Luftkrieges, die unser Band zum ersten Mal zusammenträgt: Wolf Biermann, Dieter Forte, Rolf Hochhuth, Walter Kempowski, Alexander Kluge, Monika Maron, Harry Mulisch, Marcel Reich-Ranicki, Gerhard Roth, W. G. Sebald sowie Kurt Vonnegut.
Volker Hage Bücher






»Ein großer Teil dessen, was wir erleben, spielt sich in der Fiktion ab, das heißt, daß das wenige, was faktisch wird, nennen wir’s die Biographie, die immer etwas Zufälliges bleibt, zwar nicht irrelevant ist, aber höchst fragmentarisch, verständlich nur als Ausläufer einer fiktiven Existenz.« Was diese Existenz und damit die Person eigentlich ausmacht, und ob ein Mensch überhaupt zu beschreiben ist, hat Max Frisch ein ganzes Schriftstellerleben lang beschäftigt. Besonders sein Prosawerk – seine Romane, Erzählungen, Tagebücher – geben davon Zeugnis. Sie sind in diesem Band versammelt, vom literarischen Debüt Jürg Reinhart des Dreiundzwanzigjährigen über die längst kanonisch gewordenen Romane Stiller, Homo faber und Mein Name sei Gantenbein bis zu den späten Erzählungen Montauk und Blaubart. Volker Hage beschreibt Entstehung, Relevanz und Wirkung der Prosa Max Frischs in einem ausführlichen Nachwort. Dieser Band bietet im Vergleich zu den Einzelbänden eine Preisersparnis von 65%.
Auf den Spuren der Dichtung
- 187 Seiten
- 7 Lesestunden
Das Travemünde Thomas Manns, Kurt Tucholskys Schloß Gripsholm, Alfred Döblins Alexanderplatz, das Dublin James Joyces, Max Frischs Montauk, Rainer Maria Rilkes Schloß Duino - Orte wie diese üben auf Literaturliebhaber eine besondere Ausstarhlung aus. Volker Hage, Kulturredakteur beim Spiegel, vormals bei der FAZ und Zeit, hat berühmte Schauplätze der Literatur besucht. Stets versteht er es dabei, Orte, Werke und biographische Zusammenhänge so zu verschränken, daß sie sich wechselseitig erhellen. So sind diese Reportagen mehr als nur Reisegeschichten: Der Weg zu den Schauplätzen eröffnet zugleich Einblick in die Arbeits- und Lebensweise der Schriftsteller.
Max Frisch : sein Leben in Bildern und Texten
- 256 Seiten
- 9 Lesestunden
So kennt man Max Frisch: als ehrgeizigen und entschlossenen Schreiber, der die Schriftstellerei über alles stellte, einen an Politik und Gemeinwesen interessierten Zeitgenossen – ein Weltenbummler und Getriebener, der nirgendwo richtig seßhaft wurde, der abwechselnd in Zürich, Rom, Berlin, im Tessin und in New York lebte und die häufigen Ortswechsel selbst »als Zeichen eines verfehlten Lebenslaufes« betrachtete. Hinter den öffentlichen Großschriftsteller und Weltautor duckt sich der Privatmann: der Träumer und Rekrut in Uniform, der begeisterte Bergwanderer und begabte Aktzeichner, der liebevolle Familienvater und leidenschaftliche Verehrer der Frauen. Dieser aufwendig gestaltete Bildband nimmt einen der ganz Großen der Literatur völlig neu in den Blick. Spiegel-Redakteur Volker Hage hat dafür über 300 Fotos aus Familienalben, Privatsammlungen und Archiven ausgewählt, Meisterfotos bedeutender Fotografen ebenso wie Schnappschüsse, viele davon kaum bekannt oder nie zuvor veröffentlicht. Texte von Max Frisch und Kommentare des Herausgebers erhellen Szenen aus dem Alltag und erläutern Lebensstationen. In bisher größtenteils unpublizierten Gesprächen kommt Max Frisch noch einmal selbst zu Wort.
Andere Liebesgeschichten
- 387 Seiten
- 14 Lesestunden
Kann denn Liebe Sünde sein? Variationen über ein zeitloses Gefühl. Deutsche Autoren und Autorinnen erzählen. Sind Liebesgeschichten unmodern? Die Antwort des Spiegel- Kulturredakteurs und Literaturprofessors Volker Hage ist ein uneingeschränktes Nein - ob der Hans am Ende wirklich die Grete bekommt, ist dabei weniger die Frage: interessant ist das, was sich zwischen Liebenden und Lockenden, zwischen Gewinnern und Beglückten, zwischen Verlassenen und Verzagten alles abspielt. Diese Erzählungen von Karen Duve, Robert Gernhardt, Elke Heidenreich, Judith Hermann, Bodo Kirchhoff, Botho Strauß u. v. a. belegen einmal mehr, daß man nicht immer nur zu Milan Kundera, John Updike, Philip Roth oder Leon de Winter greifen muß, um literarische Spiegelungen der vielfältigen amourösen Verwicklungen unserer Zeit zu finden: Die deutsche Literatur hat etwas zu bieten, gerade in der kleinen Form. Und ergeben alle diese Geschichten zusammen nicht vielleicht doch den Liebesroman dieser Jahre?
Eine Liebe fürs Leben
- 128 Seiten
- 5 Lesestunden
Thomas Mann und Travemünde, das ist eine Liebe fürs Vor mehr als hundert Jahren verbrachte der Knabe hier seine Sommerferien und empfing Eindrücke, die ihn und das Werk nachhaltig geprägt haben. Lübeck, das war Geburtsstadt und »geistige Lebensform« - Travemünde aber das »Kindheitsparadies«, unvergessen. Am Ende seines Lebens, nach den langen Jahren des Exils, besuchte Thomas Mann das Ostseebad noch einmal.Seine Anhänglichkeit an »Lübecks schöne Tochter« wird in diesem Buch erstmals im Zusammenhang dargestellt und mit historischen Fotografien illustriert.
Volker Hage, 1949 in Hamburg geboren, arbeitet seit 1992 als Literaturkritiker beim «Spiegel». Zuvor war, er (1975 -1986) im Literaturblatt der «Frankfurter Allgemeinen» und im «FAZ-Magazin» tätig, anschließend (1986–1992) als verantwortlicher Literaturredakteur der «Zeit». Herausgeber zahlreicher Anthologien und Auswahlbände, zuletzt: «Max Frisch. Sein Leben in Bildern und Texten» (2011). Eigene Bücher u. a.: «Alles erfunden. Porträts deutscher und amerikanischer Autoren» (1988, erweitert 1995), «Auf den Spuren der Dichtung. Reisen zu berühmten Schauplätzen der Literatur» (1997), «Propheten im eigenen Land. Auf der Suche nach der deutschen Literatur» (1999), «Zeugen der Zerstörung. Die Literaten und der Luftkrieg» (2003, erweitert 2008), «Letzte Tänze, erste Schritte. Deutsche Literatur der Gegenwart» (2007, erweitert 2010),«Philip Roth» (2008), «Walter Kempowski» (2009), «Schiller» (2009), «Kritik für Leser. Vom Schreiben über Literatur» (2009). Bei Rowohlt: «John Updike» (2007, NA 2013), «Max Frisch» (rowohlts monographie 1983, NA 2011).
John Updike
- 157 Seiten
- 6 Lesestunden
Volker Hage, 1949 in Hamburg geboren, arbeitet seit 1992 als Literaturkritiker beim «Spiegel». Zuvor war, er (1975 -1986) im Literaturblatt der «Frankfurter Allgemeinen» und im «FAZ-Magazin» tätig, anschließend (1986–1992) als verantwortlicher Literaturredakteur der «Zeit». Herausgeber zahlreicher Anthologien und Auswahlbände, zuletzt: «Max Frisch. Sein Leben in Bildern und Texten» (2011). Eigene Bücher u. a.: «Alles erfunden. Porträts deutscher und amerikanischer Autoren» (1988, erweitert 1995), «Auf den Spuren der Dichtung. Reisen zu berühmten Schauplätzen der Literatur» (1997), «Propheten im eigenen Land. Auf der Suche nach der deutschen Literatur» (1999), «Zeugen der Zerstörung. Die Literaten und der Luftkrieg» (2003, erweitert 2008), «Letzte Tänze, erste Schritte. Deutsche Literatur der Gegenwart» (2007, erweitert 2010),«Philip Roth» (2008), «Walter Kempowski» (2009), «Schiller» (2009), «Kritik für Leser. Vom Schreiben über Literatur» (2009). Bei Rowohlt: «John Updike» (2007, NA 2013), «Max Frisch» (rowohlts monographie 1983, NA 2011).
Die freie Liebe
Roman
» Jules und Jim« im Schwabing der 70er Jahre Anfang der 70er Jahre kommt Wolfgang nach München, um dort zu studieren. Er genießt es, endlich der Enge des Elternhauses und den eingefahrenen Bahnen der Beziehung zu seiner Freundin zu entkommen. In einer Wohngemeinschaft findet er bei dem Pärchen Andreas und Larissa ein Zimmer. Die beiden führen eine »offene« Beziehung. Und zwischen Lissa und Wolf entwickelt sich eine »Jules-und-Jim-Geschichte«, eine nur mühsam in Zaum gehaltene Anziehung zunächst, dann Liebe, dann rasendes Begehren, von dem sie umso weniger lassen können, je mehr sie vernünftig bleiben wollen und ihm zu entfliehen versuchen.



