Ingeborg Bachmann, Bilder aus ihrem Leben
- 161 Seiten
- 6 Lesestunden






Katalog zur Ausstellung „Arnulf Rainer. Malerei, Arbeiten auf Papier“, 15.2.-26.4.2015, Kunstmuseum Ahlen.
In „Glücksversprechen“ sind alle Blätter, auch die Texte, Zeichnungen. Nicht nur die Texte, auch die Bilder sind Zitate, dem Autor kommt die Rolle des Arrangeurs zu. Die Vorlagen zu den Bildern sind Zeitungen, Kunstpublikationen und dem Internet entnommen, die Texte sind literarischer und medialer Herkunft, manche begleiten den Verfasser seit seiner Jungend. Bilder und Texte stehen einander gegenüber, ihre Zusammenstellung ist zufällig, aber es besteht ein Zusammenhang zwischen der Gesamtheit der Bilder und derjenigen der Texte: ein europäisch-romantisches Denken, das in einen imaginären Süden zieht. Und eine aus dem „globalen Süden“ kommende Bewegung, deren Hoffnung es ist, Leib und Leben zu retten, der Armut zu entkommen. Die durch die Migration geprägten Bilder und Vorstellungen lassen Texte europäischer Literatur zweischneidig werden. Die in „Glücksversprechen“ angelegte Mehrsprachigkeit ist weniger Allüre als Versuch einer Entgrenzung.
Weshalb ist der Böse in der romanischen Kunst hässlich? Warum sind uns die Namen mittelalterlicher Maler nicht bekannt? Was wollen uns die Aufschriften und Wandreliefs an sogenannten faschisttischen Gebäuden sagen? Dieses Bildsachbuch sellt herausragende, exemplarische und kontrovers diskutierte künstlerische und architektonische Werke in Südtirol vor, und zwar von der Romanik bis in die Gegenwart. Es erläutert mit über 200 Bildbeispielen anschaulich kultur- und kunsthistorische Zusammenhänge und Unterschiede.
Die Studie Andreas Hapkemeyers geht von der Kollision zwischen linearer und experimenteller Dichtung aus, wie sie sich exemplarisch Mitte der 50er Jahre in Wien zwischen Ingeborg Bachmann und Gerhard Rühm bzw. der Wiener Gruppe vollzieht. In Einzelanalysen wird dann dargestellt, wie seit den 70er Jahren bestimmte Positionen konkreter und visueller Dichtung aus der – auf tradierte Positionen sich zurückziehenden – Literatur in die Kunst hinüberwachsen (Heimrad Bäcker, Nanni Balestrini, Heinz Gappmayr, Gerhard Rühm). Und wie sich andererseits in der Kunst Positionen mit starken literarischen Komponenten entwickeln. Ausgewählte Werke von Jochen Gerz, Raymond Pettibon und Cy Twombly werden von Hapkemeyer als radikale Formen von Dichtung gelesen. Hapkemeyers Buch ist ein Plädoyer dafür, dass Literaturbetrieb und Literaturwissenschaft zum eigenen Nutzen akzeptieren, bestimmte Formen moderner und zeitgenössischer Kunst aus der Perspektive eines erweiterten Literaturbegriffs zu betrachten.
Der Pfarrerssohn Friedrich Dürrenmatt hat sich früh vom Glauben abgewandt. Aber sowohl seine Bildwelt als auch seine Grundhaltung halten über die ständige Auseinandersetzung mit 'letzten Fragen' eine Verbindung mit der Religion aufrecht. Eine aufmerksame Neulektüre des Werks des Schweizer Autors führt zu überraschenden Ergebnissen: es zeigt sich, wie Figur des Teufels und Motiv der Hölle sich als grundlegend für die Interpretation der Texte und der Figuren Dürrenmatts erweisen. Berühmte Werke wie „Der Richter und sein Henker“, „Der Besuch der alten Dame“ oder „Die Physiker“ erscheinen in einem neuen Licht. Diese Lesart führt auch zu einer Vertiefung existentieller, ethischer und politischer Fragestellungen wie jener der atomaren Bedrohung: Dürrenmatt führt diese Problematik letzten Endes über die Figuren des Teufels und das Motiv der Hölle auf das Problem der Existenz Gottes zurück.