Der Bologna-Prozess hat u. a. in der deutschen Hochschullandschaft durch die Einführung des akademischen Bachelorabschlusses zu tief greifenden Veränderungen geführt. Der Reformprozess fokussierte bislang ausschließlich das Hochschulsystem, ohne dessen Auswirkungen auf das Beschäftigungssystem und in der Folge auf das Berufsbildungssystem prospektiv analysiert zu haben. So ist noch nicht absehbar, welche Effekte der Bachelorabschluss im Beschäftigungssystem verursacht, wobei sich die Frage stellt, ob es zu Verschiebungen, Verdrängungen oder Substitutionen von anderen beruflichen Ausbildungsabschlüssen kommt. Inwiefern die neuen Studienabschlüsse derartige Prozesse auslösen, kann zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht eindeutig beantwortet werden, denn die vorliegenden Daten und die Ergebnisse aus empirischen Studien sind widersprüchlich. In dieser Studie werden erste Analysen und Trends für ein zukünftig relevantes Thema in der Arbeitsmarkt- und der Berufsbildungsforschung aufbereitet.
Rolf Dobischat Bücher






In der Gesellschaft stößt das Erfordernis lebenslangen Lernens auf breite Zustimmung - aber in der Praxis der beruflichen Weiterbildung kann von einer lernenden Arbeitsgesellschaft noch längst nicht die Rede sein. Um die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit zu sichern, sind höhere Investitionen in berufliche Weiterbildung erforderlich, und zwar sowohl Geld- als auch Zeitinvestitionen. Die Schlüsselfrage ist dabei, wer diese Investitionen aufbringen soll und kann; und insbesondere aus Beschäftigtensicht stellt sich diese Frage in der Form, wie die für Weiterbildung erforderlichen Zeitressourcen aufgebracht werden. Gehen sie auf Kosten der Arbeits- oder der Freizeit? Der Weg zur Lösung dieses Problems führt zweifellos über eine verbesserte Integration von Arbeit und Lernen, die hier im Mittelpunkt steht. Die Beiträge analysieren das Weiterbildungsengagement der Betriebe, fragen nach den organisatorischen Voraussetzungen für betriebliche Weiterbildung und decken bildungsorganisatorische Schwachstellen auf. Sie demonstrieren aber auch, welche Erfahrungen mit innovativen betrieblichen Weiterbildungsmodellen bislang gemacht wurden. Und sie diskutieren zeitorganisatorische, rechtliche und tarifliche Voraussetzungen für die Umsetzung des Konzepts lebenslangen Lernens.
Die berufliche Integration von Aussiedlern aus Osteuropa kann nur dauerhaft erfolgreich sein, wenn die vielfältigen sozialen und beruflichen Problemlagen der Aussiedler in die Konzepte der beruflichen Qualifizierung eingehen. Zu berücksichtigen ist dabei, daß berufsqualifizierende Maßnahmen neben verwertbaren berufsfachlichen Qualifikationen auch sprachliche und soziale Kompetenzen curricular und didaktisch-methodisch verbindend vermitteln müssen. Vorgestellt wird ein erprobtes Konzept, das im Rahmen eines mehrjährigen berufsbildungspolitischen Modellversuchs entwickelt, durchgeführt und evaluiert wurde.
Das übergeordnete Forschungsziel bestand darin, Strukturdaten von Teilnehmern an der institutionalisierten beruflichen Weiterbildung in einen Kontext mit regionalspezifischen bevölkerungs-, wirtschafts- und weiterbildungsrelevanten Daten zu setzen, um aus diesem Bedingungsgefüge Zusammenhänge zwischen Regionalstruktur und Weiterbildungschancen ableiten zu können und die Ergebnisse für die berufliche Weiterbildungsplanung und -politik nutzbar zu machen. Dabei wurde das besondere Augenmerk auf Teilnehmergruppen mit formalen Qualifikationsdefiziten und demzufolge hohen Arbeitsmarktrisiken gelenkt, zumal diese Personengruppe in geringem Umfang an der beruflichen Weiterbildung teilnehmen. In der Untersuchung wird u. a. der Frage nachgegangen, inwieweit die öffentlich-geförderte berufliche Weiterbildung nach dem AFG in unterschiedlich strukturierten Regionen solche, aus der individuellen Bildungs- und Berufsbiographie mitgebrachten Benachteiligungen kompensieren oder negativ verstärken können; bzw. welche zusätzlichen Benachteiligungen sich aus der Situation des regionalen beruflichen Weiterbildungssystems im Hinblick auf die Teilnahmechancen ergeben können. Die Untersuchungen wurden in ausgewählten Teilräumen in den Bundesländern Hessen und Nordrhein-Westfalen durchgeführt.
Bildung 2.1 für Arbeit 4.0?
- 340 Seiten
- 12 Lesestunden
Dieser Band dokumentiert zum einen den aktuellen Stand der empirischen Forschung zu der Frage, ob die Digitalisierung wirklich eine Revolution der Welt des Arbeitens und der Berufe mit sich bringt oder ob es sich dabei nur um einen 'Hype', einen aufgeregten Sensationsdiskurs handelt.
Das Personal in der Weiterbildung
Im Spannungsfeld von Professionsanspruch und Beschäftigungsrealität
- 504 Seiten
- 18 Lesestunden
Der Band thematisiert Entwicklung, Stand und Folgen der Beschäftigungsbedingungen, der Professionalisierung und der Professionalität des Weiterbildungspersonals. Untersucht und kritisch analysiert werden die Interdependenzen dieser Facetten aus der Perspektive von Wissenschaft, Praxis und interessenpolitischen Akteuren.
Einführung in das Recht der Weiterbildung
- 177 Seiten
- 7 Lesestunden
Dieses Lehrbuch verfolgt das Ziel, den Leserinnen und Lesern einen Überblick über den rechtlichen Rahmen der Weiterbildung zu vermitteln. Hierbei steht die Fragestellung im Vordergrund, in welchen Teilbereichen des Weiterbildungssektors und inwiefern der Staat mittels der Gesetzgebung ordnungspolitisch steuernd und gestaltend eingreift. Die Darstellung des Weiterbildungsrechts in seinen unterschiedlichen gesetzlichen Ausformungen und Zielebenen bildet das Zentrum dieser ersten umfassenden Einführung in das Thema: immer nah an den Gesetzestexten, die in ihren wesentlichen Grundzügen und vor allem ihrer Anwendung erläutert werden.