Tobias Engelsing Bücher






Der reich bebilderte Band erzählt die Geschichte des jüdischen Lebens in Konstanz - erstmals von den Anfängen um 1840 bis heute, im breiten Spektrum zwischen Blütezeit und Vernichtung: Spätestens mit der rechtlichen Gleichstellung im Jahr 1863 waren jüdische Familien bevorzugt nach Konstanz gezogen und prägten schon bald das gesellschaftliche, politische und kulturelle Leben der Stadt. 1933 endete der Traum vom friedvollen Zusammenleben, denn auch in Konstanz Setzte die systematische Erniedrigung, Verfolgung und Deportation der Juden ein. Heute existiert neues jüdisches Leben in Konstanz, doch die Vernichtung der einst blühenden jüdischen Gemeinschaft ist nicht vergessen. Die inhaltsreiche, gut lesbare Darstellung ist stark quellengestützt. Erstmals zugängliche Dokumente aus staatlichen Archiven wurden ebenso ausgewertet wie wertvolle Text- und Bildquellen aus privater Hand. Eingearbeitet sind auch prägnante Kurzbiographien, die Zeitgeschichte im Spiegel besonders berührender Einzelschicksale abbilden.
Eine spannende Reise durch eine bedeutende Kulturlandschaft. Ein wunderbares Geschenk für alle Liebhaber von Berg und See. Reich bebildert und geschmackvoll gestaltet. Seit dem späten 18. Jahrhundert kletterten naturbegeisterte Aufklärer und englische Gentlemen in die Berge des Voralpenlandes. Mit dem Bau von Eisenbahnlinien wurde auch die Landschaft zwischen Säntis und Rheinfall zum Anziehungspunkt für junge Künstler, Bildungsreisende, vermögende Kurgäste und großbürgerliche Sommerfrischler. Es wurden Hotelpaläste, Seebäder und Wanderhütten gebaut, Dampfschiffe schipperten die Touristen über den See. Ansässige Künstler, Lithografen und Verleger bedienten die Nachfrage nach Souvenirs: In ihren gedruckten Ansichten verbreiteten sie ein Abbild der Landschaft zwischen Säntis und Rheinfall, das romantische Vorstellungen einer biedermeierlichen Idylle tradierte. Der reich bebilderte Band zeigt Spitzenwerke dieser grafischen Kunst aus Museen und Sammlungen zwischen Appenzellerland, Bodensee und Rhein: Zarte Ansichten, die zum Lob einer untergehenden Welt wurden, während das Überkommene durch Industrialisierung und Massenverkehr bereits überrollt wurde.
Leiners Erben - Biografie eines Museums
150 Jahre Rosgartenmuseum Konstanz
Als Mitte des 19. Jahrhunderts in Konstanz spätmittelalterliche Stadttore und Wehrtürme dem Fortschrittsprogramm der tonangebenden liberalen Politik zum Opfer fallen, setzt der Apotheker Ludwig Leiner, Spross einer alten Patrizierfamilie, ein Zeichen: Obwohl selbst kämpferischer Fortschrittsgeist, stellt er sich der Zerstörung des historischen Stadtbildes entschieden entgegen und rettet viele einmalige Kunstobjekte vor der Vernichtung. In einem leer stehenden Zunfthaus, dem "Rosgarten", eröffnet Leiner 1870 seine "Alterthumshalle". Bald schon kommen gekrönte Häupter und namhafte Wissenschaftler, um die teils sensationellen Funde zu bestaunen. Ein Fälschungsskandal um einen betrügerischen Händler erschüttert kurz das Museum, doch sein guter Ruf wächst beständig. Nach Leiners Tod 1901 wird das Rosgartenmuseum zum familiären Erbfall, stehen doch ab da die Leiners über drei Generationen dem Museum vor. Mehr als hundert Jahre lang trägt die Familie Kunstschätze zusammen und steuert ihr Haus klug durch Kriege, Inflation und die NS-Diktatur. Heute ist das Rosgartenmuseum eines der bedeutendsten kunst- und kulturhistorischen Museen im Bodenseeraum. Die fesselnd erzählte Geschichte einer kunstsinnigen Bürgerfamilie und ihres musealen Lebenswerks
Kein Mensch, der sich für normale Zeiten eignet
Mein Vater zwischen NS-Film und Widerstand | Eine wahre Geschichte über Anpassung, Mut und Widerstand
Ein Blick hinter die Kulissen der NS-Filmindustrie Als Filmproduzent machte Herbert Engelsing unter den Nazis Karriere, Stars wie Heinrich George, Gustaf Gründgens und Paula Wessely spielten in seinen Filmen. Doch im Geheimen unterstützte er die Widerstandsbewegung »Rote Kapelle«, half Juden und Gefährdeten. »Schutzengelsing« wurde er genannt. Nach dem Krieg galt er alliierten Geheimdiensten als »Schläfer« und Kommunist. Wer war dieser in Widersprüchen verfangene Mensch wirklich? Tobias Engelsing, der seinen früh verstorbenen Vater nie kennenlernen konnte, hat dessen Leben aus den Quellen der Zeit recherchiert. Eine wahre Geschichte, die zeigt, wie eng Mut und Opportunismus, Zivilcourage und Anpassung im Leben nebeneinander liegen oder unlösbar miteinander verflochten sein können.
Ein Stück exemplarischer Regionalgeschichte: sorgfältig recherchiert, gut lesbar und anschaulich bebildert. Ein wunderbares Geschenk für alle, die den Bodensee lieben. Vor seiner Umwidmung zur heiteren Kulisse für Wassersport und Tourismus war der Bodensee v. a. eines: ein gefährliches Gewässer. Über Jahrhunderte trat er über die Ufer, überspülte Dörfer und Felder, trennte Verbindungswege, sodass es wegen dramatischer Überschwemmungen oft „Land unter!“ hieß. Immer wieder kenterten in den Stürmen überladene Lastensegler, sanken Handels- oder Dampfschiffe. Auch der dichte Seenebel forderte seine Opfer, ebenso die „Seegfrörnen“ in strengen Wintern, wenn der See zufror und Eisgänger in vermeintlicher Sicherheit wiegte. Reich bebildert und kurzweilig im Ton, erzählt der Band von Wetterextremen und Unglücksfällen am Bodensee und zeigt, wie man über die Jahrhunderte versuchte, der Katastrophen Herr zu werden. Die Menschen begegneten dem großen Wasser respektvoll, deuteten seine Zeichen und fürchteten Gottes Strafe. Heute hat man fast den Eindruck, die ausgebeutete, misshandelte Natur schlage zurück. Die Gefahren- und Katastrophengeschichte des Bodensees regt zum Nachdenken über den oft fragwürdigen Umgang mit unseren natürlichen Lebensgrundlagen an, besonders in Zeiten von menschengemachtem Klimawandel und Freizeittourismus.
