Früher forderten die Umweltschützer neue gesellschaftliche Tugen den. Heute rufen sie nach besseren Managementstrategien. Früher drängten sie auf mehr Demokratie und lokale Eigenständigkeit, doch jetzt liebäugeln sie mit einer globalen Machtergreifung durch Regierungen, Konzerne und die Wissenschaft. Es ist lange her, daß sie sich für kulturelle Vielfalt einsetzten, inzwischen sehen sie kaum eine andere Möglichkeit, als auf eine weltweite Rationalisierung der Lebensstile zu bauen. Tatsächlich scheinen in dem Maße, wie im mer häufiger Umweltthemen auf der Tagesordnung der internatio nalen Politik einen wichtigen Platz einnehmen, Teile der Umwelt bewegung zahmer zu werden. So hat sich in den letzten Jahren ein Diskurs über globale Umweltpolitik eingespielt, der Betrachtungen über Macht, Kultur oder Moral nicht zuläßt und statt dessen die Bestrebungen einer aufsteigenden Ökokratie verrät, die Natur (und die Menschen dazu) wohlwollender Planung zu unterwerfen. Eine Bewegung, die einst die Menschen zur Demut mahnte, hat parado xerweise Experten hervorgebracht, die der Versuchung zum Hoch mut oft nicht widerstehen können. Verschiedene Beobachter hatten verschiedene Meinungen über die UN -Konferenz für Umwelt und Entwicklung (UNCED) in Rio de Janeiro 1992. Einige sahen in ihr einen Erfolg, viele betrachteten sie wenigstens als einen befriedigenden Auftakt für eine lange Reise, und ein paar beurteilten sie als Fehlschlag. Es macht gewiß die Neuheit von Rio aus, daß die Regierungen der Welt zum ersten Mal gemeinsam die Bedrohung durch die ökologische Krise ernst nahmen und sich dazu bereit fanden, kollektive Verpflichtungen für den zukünftigen Kurs der Politik einzugehen.
Wolfgang Sachs Bücher
Wolfgang Sachs ist ein Forscher, Schriftsteller und Hochschullehrer, der sich mit Umwelt, Entwicklung und Globalisierung beschäftigt. Seine Arbeit untersucht kritisch die Macht des Wissens und dekonstruiert gängige Entwicklungsbegriffe. Sachs beteiligt sich aktiv an Diskursen über globale Gerechtigkeit, nachhaltige Zukunft und Umweltherausforderungen. Seine Schriften beleuchten die komplexen Zusammenhänge zwischen Wirtschaftssystemen, Ressourcenverteilung und Fairness in unserer vernetzten Welt.






Eine Neuordnung, eine „große Transformation“ unserer Systeme ist notwendig, um die Probleme der Menschheit bewältigen zu können. Der vierte Kongress „McPlanet. com“, der vom 24.-26. April 2009 in Berlin stattfindet, wird sich diesen Fragen widmen. Sind mit der Krise der globalen Finanzmärkte die Grenzen des Wachstums nun doch erreicht? Es ist eindeutig, „Business as usual“ ist keine Option. Nobelpreisträger aus aller Welt haben im Herbst 2007 in Potsdam eine „Große Transformation“ gefordert, um die Klimakrise zu bewältigen. McPlanet. com 2009 will über diese Veränderungen nachdenken, Ideen entwickeln, Strategien diskutieren: Was sind die Alternativen zur vorherrschenden Wachstumsideologie und wie lassen sich die Rechte der Menschen und der Umwelt wahren? Wie lässt sich der globale Casinokapitalismus zähmen? Was sind die treibenden Kräfte? Und was haben wir von einer neuen US-Präsidentschaft zu erwarten? Was müssen wir an unserer Lebens- und Wirtschaftsweise ändern, um eine Klimakatastrophe noch abzuwenden und den Ressourcenraubbau zu beenden? Welche Strukturen brauchen wir für eine zukunftsfähige Energieversorgung? Wie weit reichen Flächen und Trinkwasser, um die Weltbevölkerung zu ernähren? Und welche Rolle kann und muss Europa in der Welt spielen? „Eine andere Welt ist möglich“: Dieses Motto der Weltsozialforen will McPlanet. com aufgreifen und hinzufügen: „Eine große Transformation ist nötig: Game over – Neustart!“
Fair future
- 278 Seiten
- 10 Lesestunden
Ölkrise, Wasserkonflikte, schwindende Ernährungssicherheit - die Botschaften von knappen Ressourcen häufen sich. Und dies in einer Welt mit wachsender Bevölkerung, zahllosen Armen und stolzen Nationen, die auch ihren Platz an der Sonne fordern. Ihr Recht auf Entwicklung kann man im Zeitalter der Globalisierung nicht bestreiten - und dennoch ist bereits jetzt die Biosphäre überfordert. Die Inder wollen Straßen und die Chinesen mehr Öl: Der Kampf um die knappe Natur wird die Krisen des 21. Jahrhunderts mitbestimmen. Ressourcenkonflikte, große und kleine, sind oft der unsichtbare Faktor hinter Chaos und Gewalt. Wo jedoch der Kuchen immer kleiner, der Hunger immer größer und die Gäste immer zahlreicher werden, da ist es höchste Zeit, nach Wegen einer gerechteren Verteilung von Ressourcen zu suchen. Dieses Buch, verfaßt von Fachleuten des international renommierten Wuppertal Instituts, liefert eine Analyse der Konfliktlagen. Es entwirft überdies Perspektiven einer Politik der Ressourcengerechtigkeit und umreißt die Konturen einer globalen Umwelt- und Wirtschaftspolitik, die gleichermaßen der Natur wie den Menschen verpflichtet ist. Ein wichtiges Informationswerk und ein Kompass für alle, die nach Wegen zu einer zukunftsfähigen Weltgesellschaft suchen.
Die Ziele des Umweltgipfels in Rio de Janeiro, vor allem die Vision von nachhaltiger Entwicklung, sind zu einem guten Teil durch die wirtschaftliche Globalisierung zunichte gemacht worden. Doch auch und gerade unter dem Eindruck der Anschläge vom 11. September sind Fragen der Gerechtigkeit und Ökologie zwischen Nord und Süd von aktueller Brisanz. Denn ohne Gerechtigkeit in der Welt, wird es keine Ökologie geben, weil sich der Süden sonst verweigert. Und ohne Ökologie - mit einer in Turbulenzen geratenen Biosphäre - wird es keine gerechte Welt geben. Der international renommierte Wissenschaftler und Buchautor Wolfgang Sachs legt mit Nach uns die Zukunft ein Buch zu den drängenden Herausforderungen des 21. Jahrhunderts vor und zeichnet dabei nichts weniger als die Umrisse einer zukunftsfähigen Weltgesellschaft.
In this classic text, Wolfgang Sachs, one of the world's leading post- development thinkers shows how the notion of 'sustainable development' is fundamentally flawed.
Die gegenwärtigen Regeln für den internationalen Agrarhandel haben zunehmend negative Folgen für Landwirtschaft und Ernährung weltweit. Angesichts dieser Entwicklung zeigt der Bericht neue politische Perspektiven und Instrumente für ein Handelssystem auf, das den Armen eine wirkliche Chance bietet, die Umwelt schützt und den Übergang der Landwirtschaft in ein post-fossiles Zeitalter unterstützt. Er ist Ergebnis eines zweijährigen Dialog- und Konsultationsprozesses mit VertreterInnen von Bauernorganisationen, NGO's, Ministerien, Parlamenten und der Wissenschaft.
In his cultural analysis of the motor car in Germany, Wolfgang Sachs starts the assumption that the automobile is more than a means of transportation and that its history cannot be understood merely as a triumphant march of technological innovation. Instead, Sachs examines the history of the automobile the late 1880s until today for evidence on the nature of dreams and desires embedded in modern culture. This book explores the nature of Germany's love affair with the automobile. A "history of our desires" for speed, wealth, violence, glamour, progress, and power--as refracted through images of the automobile--it is at once fascinating and provocative. -- Sachs recounts the development of the automobile industry and the impact on German society of the marketing and promotion of the motor car. As cars became more affordable and more common after World War II, advertisers fanned the competition for status, refining their techniques as ownership became ever more widespread. Sachs concludes by demonstrating that the triumphal procession of private motorization has in fact become an intrusion. The grand dreams once attached to the automobile have aged. Sachs appeals for the cultivation of new dreams born of the futility of the old ones, dreams of "a society liberated progress," in which location, distance, and speed are reconceived in more appropriately humane dimensions.