Obwohl Wilfred am Morgen danach stets von einer tiefen Reue geschüttelt wird, zieht es den strenggläubigen Katholiken jede Nacht zu einer anderen Frau. Seine innere Zerrissenheit steigert sich noch, als er sich in Phoebe, die schöne Frau seines Verwandten, verliebt. Den unzweideutigen Brief, den er ihr schreibt, fängt der Ehemann ab und tut, als ob nichts sei. Unvergleichlich und mit höchster Spannung beschreibt Julien Green das Drama zwischen unstillbarer Leidenschaft und Moral.
Julien Green Bücher
Julien Green war ein amerikanischer Schriftsteller, der hauptsächlich auf Französisch schrieb. Seine Werke tauchen oft in introspektive und moralische Dilemmata ein und erforschen die komplexen Beziehungen zwischen Menschen und ihre inneren Kämpfe. Er ist bekannt für seine psychologische Tiefe und melancholische Atmosphäre, die eine einzigartige Perspektive auf die menschliche Verfassung bieten.







Julien Green beschäftigt sich in seinem phantastischen Roman mit der Frage der Identität durch die Figur Fabien, der mithilfe eines Zauberspruchs in die Haut anderer Menschen schlüpfen kann. Seine humorvolle und leichtfüßige Erzählweise macht die komplexen Themen wie Teufelspakt und menschliche Identität zugänglich und fesselnd.
Der amerikanische Süden am Vorabend des Sezessionskrieges. 1861 bricht der Krieg aus. Im Mittelpunkt: Elizabeth, die schöne Engländerin, verwitwet und Mutter eines kleinen Jungen. Sie heiratet wieder, den stürmischen Billy, einen schneidigen Offizier, dessen mangelnde Sensibilität ihre alte romantische Sehnsucht jedoch bald wiederaufleben läßt. Wie viele ihrer Schicksalsgenossinnen kann sie das Leben nur ertragen, indem sie Zuflucht zu Schlaf- und Beruhigungsmitteln nimmt. Und auch die erlesenen Zerstreuungen dieser noblen Gesellschaft wirken wie eine Droge: die Droge des Vergessens.
Junge Jahre
- 574 Seiten
- 21 Lesestunden
In Amerika, dem Land seiner Väter, erhält der junge Julien Green den Schlüssel zu seinen geheimen Wünschen und Sehnsüchten. Doch das Bewußtwerden seiner homoerotischen Neigungen stürzt ihn zugleich in eine tiefe persönliche Krise, die er erst in seiner Hinwendung zur Literatur überwinden kann.
Varuna
Roman
Ein mystischer Roman Eine eiserne Halskette, die über Jahrhunderte hinweg von einer Hand in die andere gelangt, spielt eine eigentümliche Rolle im Leben der Männer und Frauen, deren Eigentum sie wird. Drei Liebesgeschichten aus drei Epochen sind schicksalhaft verknüpft: Während der Ritterzeit tötet der Fischerjunge Hoël seine Geliebte Morgane, als er sie nach Jahren endlich gefunden hat. Im 16. Jahrhundert verliebt sich Bernard Lombard in seine Tochter und stirbt, bevor er zum Ziel gelangt. Erst im dritten Teil, der zu Beginn des 20. Jahrhunderts spielt, scheint sich die Liebe zu erfüllen ... Ein mystischer Roman des großen französischen Romanciers. ›Varuna‹ enstand in den Jahren 1938/39, einer Zeit, da sich Julien Green mit dem Buddhismus, mit Fragen der christlichen Religion und der Wiedergeburt beschäftigte. Benannt nach der Vedischen Gottheit, die über die Ordnung der Welt wacht, ist ›Varuna‹ ein vieldeutiges Werk, das heute neue Aktualität gewinnt. »Julien Green verknüpft Leidenschaft und Leiden, Liebe und Verwüstung, Sinnlichkeit, Sünde und Verdammung zu einer Theologie der Existenz, deren dämonischen Schatten er traditionell erzählt.« Süddeutsche Zeitung
Ein Bestiarium sexueller Begehrlichkeiten Nach dem Tod der Eltern nimmt Tante Gertrude ihre hübsche, fünfzehnjährige Nichte Louise zu sich. Fortan konzentriert sich auf sie das Interesse der Umgebung. Vor allem ältere, mehr oder weniger bekannte Repräsentanten der Gesellschaft finden sich allwöchentlich zum Jour fixe bei Gertrude ein und offenbaren ihre wahren Absichten alsbald: die Fassade der Honnêteté bricht prompt in sich zusammen. Louise wird zum Objekt der Begierde, alle Männer und Frauen liegen ihr zu Füßen. »Daß die deutsche Erstausgabe jetzt, neu durchgesehen, wieder aufgelegt wurde, ist ein Glücksfall.« Heinz Neidel in den »Nürnberger Nachrichten«
Kopenhagen im April 1949. Am Hafenbecken liegt eine junge Frau. Sie ist ertrunken. Die Menschen sind nicht allzu schockiert. »Die Deutsche« hat man sie genannt, denn zur Zeit der Besetzung Dänemarks hat man Karin oft in den Autos der Nazi-Offiziere gesehen. Seitdem ist sie verhasst, lebt als Verfemte in der eigenen Stadt. Doch was ist wirklich geschehen? Julien Green erzählt in diesem Roman, der näher an der Gegenwart ist als jedes andere seiner Werke, die Geschichte einer unmöglichen Liebe in Zeiten des Krieges und die Geschichte einer unbedingten Suche nach einem Glauben, der diesem Krieg widerstehen kann. Roger, der junge Franzose, und Karin, die Dänin, lernen sich 1939 kennen, und sie verlieren einander 1949. Dazwischen liegt die problematische Liebe zweier Menschen, die von ganz verschiedenen Impulsen zueinander getrieben werden. Der »Andere«, das ist jeder für sein Gegenüber, doch für jeden von ihnen ist es Gott, der Andere in einer neuen, unerhörten Bedeutung.
„Schüchtern folgte er ihr in das Zimmer, wo er die Möbel kaum wiedererkannte, derart waren sie mit Kleidern, Hüten, Schachteln bedeckt. Eine weißseidene Bluse öffnete auf dem Schaukelstuhl mit einer Schamlosigkeit die Ärmel, und auf dem ungemachten Bett lagen fleischfarbene Strümpfe und ein pfirsichrosa Nachthemd übereinander. Entsetzt wandte er sich ab.“ Joseph Day, ein unberührter Jüngling „aus den Bergen“, studiert 1920 in Virginia Griechisch, Geschichte, englische Literatur und Bibelexegese. Er ist sehr religiös und von schlichtem Gemüt. Mit seinem religiösen Eifer und dem feurig-roten Haarschopf sticht er seinen Kommilitonen in die Augen. Sie wollen ihn mit einem Streich kurieren: Moira, eine sinnliche und verführerische junge Frau, erklärt sich bereit, dabei mitzuspielen. Aus dem Spiel wird jedoch Ernst. Julien Green wurde am 6. September 1900 als Sohn amerikanischer Eltern in Paris geboren, er wuchs zweisprachig auf und wurde protestantisch erzogen. 1916 konvertierte er zum Katholizismus. 1919 bis 1922 studierte er in Charlottesville/Virginia unter anderem Geschichte und Griechisch. Ab 1922 wieder in Paris. Bereits mit seinem dritten Roman, „Leviathan“ (1929) erlangte er Weltruhm. 1940-45 Emigrant in Amerika. Green starb am 13. August 1998 in Paris.
In seinem Hauptwerk (Erstausg.: 1932) schildert Green eine fragwürdige Dreierbeziehung im dekadenten Milieu der Pariser oberen Zehntausend. ---- SW: Sozialkritischer Roman.



