Anselm Kiefer Bücher






Anselm Kiefer, die sieben HimmelsPaläste 1973 - 2001.
Anselm Kiefer und Alexander Kluge erforschen in ihrer Freundschaft die Konzepte von Verlässlichkeit und Zeit sowie deren Verbindung zu Macht, Liebe, Wahrheit und Geld. Sie kombinieren Bilder und Texte, um historische und gegenwärtige Themen zu beleuchten und unsere poetische Aufmerksamkeit für die Zusammenhänge der Zeit zu schärfen.
Das Franz Marc Museum in Kochel bereitet eine Einzelausstellung von Anselm Kiefer vor, in der 23 Glasvitrinen Kiefers gezeigt werden. Die Vitrinen tragen poetische Titel wie Hortus conclusus, Athanor, Daphne, Mohn und Gedächtnis, Sternenfall oder Die Tagebücher der Könige von Juda. In diesen bleigefassten Glasbehältern hat Kiefer Objekte und Materialien zu Stillleben arrangiert, die wie Zeitkapseln die verschiedenen Themenkreise des Künstlers vorstellen. Die Vitrinen sind zugleich transparent und dicht, leicht und schwer, und sie umfassen wie ein assoziationsreiches Ensemble von Schaufenstern ein Konzert von Dingen, Bildern und Bedeutungen. Verschiedene Schriftsteller - Patrizia Görg, Marion Poschmann, Michael Krüger, Christoph Ransmayr, Wolf Singer und Ferdinand von Schirach - geben in extra für den Band verfassten Texten ihre Interpretation dieses Opus Magnum zu Protokoll
Anselm Kiefers Auseinandersetzung mit der Literatur durchdringt alle Bereiche seines Œuvres: Bilder, Skulpturen, Installationen, Vitrinen, Zeichnungen, Holzschnitte und Bücher. Bereits in frühen Jahren entstanden die ersten Künstlerbücher, die aus überarbeiteten Photographien, Aquarellen und Zeichnungen bestehen – eine künstlerische Praxis, die er bis heute fortsetzt. In seinem Werk eröffnet Kiefer (geb. 1945) einen alchemistischen Kosmos, in dem sich Mythos und Historie, Kabbala und Mystik, antike und moderne Literatur, Christentum und Judentum begegnen. Werktitel und Widmungen spiegeln seinen kontinuierlichen Dialog mit Autoren wie Gottfried Keller, Ernst Jünger, Paul Celan und Ingeborg Bachmann. Überraschend, aber durchaus folgerichtig erhielt Anselm Kiefer 2008 den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. In seiner Dankesrede bezeichnete er die Dichtung als Fundament seiner Arbeit: „Ich denke in Bildern. Dabei helfen mir Gedichte. Sie sind wie Bojen im Meer. Ich schwimme zu ihnen, von einer zur anderen; dazwischen, ohne sie, bin ich verloren.“ Das anlässlich einer Ausstellung im Museum der bildenden Künste Leipzig (27.2.–16.5.2016) erscheinende Katalogbuch ist ausschließlich Kiefers Künstlerbüchern gewidmet.