Seit Aurélien aus dem Ersten Weltkrieg zurückgekehrt ist, treibt er ziellos durch das Paris der frühen zwanziger Jahre mit seinen Dichtern, Malern und Schauspielerinnen, Geschäftsleuten, Nachtschwärmern und Huren. Als er Bérénice kennenlernt, die Frau eines Apothekers aus der Provinz, findet er sie zunächst völlig unattraktiv. Doch dann entsteht zwischen beiden – fast gegen ihren Willen – eine unerklärliche Zuneigung, die zu der großen, schicksalhaften Liebe ihres Lebens wird…
Louis Aragon Bücher
Louis Aragon war eine Schlüsselfigur des Surrealismus und ein einflussreicher Schriftsteller des 20. Jahrhunderts. Sein Werk, das Poesie, Prosa und Essays umfasst, spiegelt die wichtigsten Denkströmungen seiner Zeit wider, wobei sein politisches Engagement im Kommunismus seinen Schriften eine weitere Ebene verleiht. Aragons Einfluss auf die Literaturtheorie, insbesondere auf den Roman und die Poesie, war beträchtlich, und seine einzigartige Stimme inspiriert weiterhin Leser und Schöpfer.







Louis Aragon, geboren 1897, war ein französischer Schriftsteller, Vertreter des sozialistischen Realismus und Mitbegründer des Surrealismus. Er starb 1982 in Paris.
Im zweiten Buch (Übersetzer: Stephan Hermlin) seines vierbändigen Roman-Zyklus "Die wirkliche Welt" entwirft der Ex-Surrealist und Altkommunist Aragon ein Breitwandgemälde der französischen Bourgeoisie vor dem Ersten Weltkrieg. Aragon mischt Satire und Kolportage und demonstriert am Beispiel der ungleichen Kleinstadt-Brüder Barbetane sozialistischen Realismus: Dem hemmungslosen Armand gelingt mit Hilfe von Demimonde-Damen der Aufstieg im vornehmlich von brutalen Polizisten und käuflichen Rechts-Politikern bevölkerten Paris, während der reine Tor Edmond für die sozial Entrechteten erglüht und schließlich zum vollgültigen Genossen avanciert. (Kindler Verlag, München; 772 Seiten; 26,80 Mark.)
Der Pariser Bauer aus dem Jahr 1926 ist ein Hauptwerk des französischen Surrealismus und bedeutet einen kühnen Bruch mit den erzählerischen Konventionen seiner Zeit. Die drei Teile des Romans stehen in einem losen Zusammenhang. Im ersten Teil beobachtet Aragon aus seiner Wohnung an der Pariser Passage de l’Opéra das Treiben der Menschen, die Geschäftigkeit um die Passage. Was er sieht, schildert er mit abgeklärter Nüchternheit – dabei schlagen die Wirklichkeitsmarkierungen der Szenerie im Moment seines Hinblickens immer wieder ins Surreale um. Der zweite Teil beschreibt einen nächtlichen Spaziergang mit Marcel Noll und André Breton. Nicht das Stadtzentrum, sondern die Natur steht nun im Vordergrund, wenn Aragon und seine Begleiter durch Parks im Norden von Paris laufen. Der dritte Teil, der »Traum des Bauern«, besteht aus Gedanken, Überlegungen und erzählerischen Passagen poetologischen und metaphysischen Inhalts. Der Pariser Bauer betreibt ein virtuoses ästhetisches Spiel mit dem Prinzip des Zufalls. Und er zeichnet sich durch seine Montagetechnik aus. So bindet Aragon Ausschnitte aus Zeitungen und Magazinen, Inschriften, Reklamen und Schilder in seinen Text ein, wie um das Erzählte in der Wirklichkeit zu verankern und zu beglaubigen.



