Wilhelm Furtwängler zählt zu den berühmtesten Dirigenten aller Zeiten. Auch über seine Tragik des Komponierens weiß niemand besser Bescheid als seine zweite Ehefrau Elisabeth Furtwängler. Im Gespräch mit Klaus Lang erzählt sie von ihrer Mutter, der Reichstagsabgeordneten Katharina von Oheimb-Kardorff und ihrer Jugend in Berlin. Mit vier Kindern und im Alter von 30 Jahren wird sie Kriegerwitwe und lernt 1940 den 25 Jahre älteren Dirigenten kennen. Er ist mit Maria, ihrer Lieblingsschwester liiert. Dass er sich für Elisabeth entscheidet, ist der Ausgangspunkt tief greifendster Konflikte. Davon zeugen die etwa 500 Briefe, von denen in diesem Buch zum ersten Mal eine prägnante Auswahl abgedruckt wird. Die Dokumente zeigen ganz neue Facetten des Musikgenies Furtwängler und geben einen tiefen Einblick in das Innenleben seiner ihm ergebenen und doch selbstbewussten Ehefrau.
Klaus Lang Bücher






Gestaltung von Geschäftsprozessen mit Referenzprozeßbausteinen
- 248 Seiten
- 9 Lesestunden
Die Prozeßorientierung etabliert sich zunehmend als zentrales Gestaltungsprinzip von Unternehmensstrukturen. Problematisch ist allerdings, daß die bestehenden Methoden nur unzureichende Unterstützung für die inhaltliche Gestaltung von Geschäftsprozessen leisten können. Klaus Lang stellt ein integriertes Konzept vor, wie wiederverwendbares und gestaltungsrelevantes Prozeß-Know-how in Form von Prozeßbausteinen mit Referenzcharakter bereitgestellt und für die Gestaltung von Geschäftsprozessen verwendet werden kann. Für die Verwendung der Prozeßbausteine im Rahmen der Prozeßgestaltung wird ein Vorgehensmodell vorgestellt. In einer Fallstudie demonstriert der Autor die Anwendbarkeit des verfolgten Ansatzes.
Die Salzburger Getreidegasse Nr. 9 ist in jedem Jahr das Ziel von hunderttausenden von Besuchern. Alle wollen wissen, wo Mozart geboren wurde. Doch keiner weiß, warum diese Wohnung überhaupt noch existiert und wie der Kaufmann Scio in letzter Minute daran gehindert wurde, mitten durch die Küche einen Fahrstuhl zu bauen. Das Geheimnis lag in der durchlöcherten Holzkiste auf dem Dachboden einer Dresdener Jugendstil-Villa. Hier fand sich der Briefwechsel zwischen dem Oberjustizrat und leidenschaftlichem Mozartverehrer Eduard Ginsberg und der Primadonna Salzburgs, Lilli Lehmann. Erst 1917 ist es ihnen – zusammen mit dem Mozarteum – gelungen, das Geburtshaus zu retten.
Das Amöneburger Becken im Landkreis Marburg-Biedenkopf ist ein Symbol traditioneller ländlicher Kultur, besonders bekannt für die farbenreiche Kleidung der bis 1803 zu „Kurmainz“ gehörenden Orte, die als Inbegriff einer katholisch geprägten Kultur gilt. Ein zentrales, jedoch wenig erforschtes Ereignis des katholischen Kirchenjahres ist Fronleichnam, das in der Region fest verankert ist. Im Fokus stehen der ephemere Schmuck aus Blumen, Leuchtern, Heiligenfiguren und Stickereien, der für kurze Zeit das Fest zur Ehre des Heiligen Altarsakramentes verschönert. Dieser Dekor wird oft als Zeichen uralter Volksfrömmigkeit oder als Überbleibsel barocker Prachtentfaltung interpretiert. Obwohl das Fest seit dem Mittelalter bekannt ist, entwickelte sich der üppige Schmuck in Hessen erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und blühte bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts nahezu unverändert. Wichtige Wendepunkte waren der Kulturkampf der 1870/80er Jahre und das Zweite Vatikanische Konzil 1962/65, das die Ökumene förderte. Seither hat sich die Ausstattung des Festes in den katholischen Dörfern um die Amöneburg ständig gewandelt, beeinflusst durch wirtschaftliche, soziale und persönliche Faktoren. Die Publikation präsentiert die Entwicklung der Schmuckformen zu Fronleichnam, deren Vorlagen, Materialherkünfte und Akteure bis in die Gegenwart und bietet umfangreiches Bildmaterial, das das Auge erfreut.
Gender Mainstreaming – was ist das eigentlich? Noch eine geschlechterpolitische Spielwiese oder Reformprojekt mit gesellschaftsverändernden Konsequenzen? Die Strategie des Gender Mainstreaming verfolgt das Ziel der Chancengleichheit für Männer und Frauen. Sie beinhaltet die Prüfung der unterschiedlichen Auswirkungen von politischen Entscheidungen und Maßnahmen für Männer und Frauen von der Planung bis zur Erfolgskontrolle. In diesem Band kommen deutsche und schwedische VertreterInnen aus Politik, Gewerkschaften, Unternehmen, Wissenschaft u. a. zu Wort. Ausgehend von der 1996 abgeschlossenen Vereinbarung der 15 EU-Mitgliedsstaaten zu Gender Mainstreaming werden insbesondere die seither gemachten Erfahrungen in Schweden, gewissermaßen „Schrittmacher“ dieser Strategie, und in Deutschland beleuchtet. Eine anschauliche und illustrative Zusammenstellung von Artikeln, Features, Reportagen, Interviews, Fakten-Darstellungen und Porträts informiert über Hintergründe, Fortschritte und die weiteren Pläne auf einem Gebiet, in dem Wertewandel und klare Spielregeln untrennbar zusammengehören.
„Neu-Bayreuth“ war das Zauberwort von 1951. Die ganze musikalische Welt schaute gebannt darauf, wie sich das Vermächtnis Richard Wagners nach den Naziverquickungen der Erben fortsetzen ließe. Wilhelm Furtwängler (1886-1954), Deutschlands führender Dirigent, war der erste, dem der Wagner-Enkel Wieland die Leitung der Festspiele anbot. Dieses Buch beantwortet die Frage, warum Furtwängler nach dem Krieg in Bayreuth keine Wagner-Oper mehr dirigierte, zweimal aber die 9. Sinfonie von Beethoven. Weitere, bisher ebenfalls unveröffentlichte Briefwechsel zeigen, wie schwer es auch Walter Legge, dem größten Schallplattenproduzenten der damaligen Zeit fiel, Karajan und Furtwängler auf Distanz zu halten. Furtwängler blieb bis zu seinem Tod angespannt, weil ihm trotz seiner Entnazifizierung die vollständige Rehabilitierung nicht gelang. Dabei setzten sich für ihn - außer Yehudi Menuhin - niemand mehr ein, als seine Privatsekretärin Agathe von Tiedemann und der jüdische Schriftsteller Curt Riess.
Wilhelm Furtwängler und die Tragik seines Komponierens
- 286 Seiten
- 11 Lesestunden
Die Qualitäten des Dirigenten Wilhelm Furtwängler (1886-1954) wurden eigentlich immer nur von denen in Frage gestellt, die Toscanini, dessen brillante Schlagtechnik und metrische Werktreue favorisierten. Wie aber stand es um Furtwänglers Komponieren, das er stets als seine eigentliche „Arbeit“ bezeichnete? Von 1911 bis zu Hitlers „Machtergreifung“ kann man in Furtwänglers Konzertprogrammen immerhin vier Sinfonien von Mahler, Prokofieffs 5. Klavierkonzert, Schönbergs Orchestervariationen, Strawinskys frühe Ballette, auch sein Klavierkonzert und zahlreiche Werke von Hindemith entdecken. Doch die eigentliche Kritik und die Tragik bei Furtwängler setzen da an, wo er seine eigenen, durch und durch rückwärtsgewandten Kompositionen über die seiner komponierenden Kollegen stellte - und sie auch öffentlich diffamierte. So konnte er seine 2. Sinfonie und das Klavierkonzert nur deshalb so nachdrücklich einbringen, weil er den „Apparat“, die Berliner Philharmoniker, von Staats wegen zur Verfügung hatte. Er bediente sich also Mitteln, die sich seine Zeitgenossen erst im freien Wettbewerb erobern mussten. „Der Kampf geht weiter“, so überschrieb er den letzten Satz seiner 3., der nachgelassenen Sinfonie. Wer aber blieb bis heute der Sieger?