Jedes Gebäude hat seine Geschichte und diese Geschichte ist vielgestaltig. Die Baugeschichte untersucht Entstehung und Veränderungen von Gebäuden in ihrer Struktur, ihrem Aussehen und ihrer Funktion und ordnet sie architektur- und kunstgeschichtlich ein. Die Besitzergeschichte erforscht die Besitzer eines Hauses. Schließlich umfasst Häusergeschichte auch die Sozial- und Alltagsgeschichte, wenn die soziale Stellung der Bewohner, deren Wohnverhältnisse und Wohnverhalten untersucht werden. Zur Erforschung all dieser Facetten von Häusergeschichte ist der Gang ins Archiv oft die einzige Möglichkeit, um zu neuen Erkenntnissen zu gelangen. Im vorliegenden Band zeigen Historiker, Archivare und Bauforscher an konkreten Beispielen, wie und welche archivalischen Quellen gewinnbringend zu unterschiedlichen Forschungsansätzen herangezogen werden können.
Dieter R. Bauer Reihenfolge der Bücher






- 2019
- 2013
Der Titel „Netzwerk Landesgeschichte“ charakterisiert das Lebenswerk von Professor Dr. Sönke Lorenz (1944–2012), der von 1991 bis 2010 an der Universität Tübingen forschte und lehrte. Sein Ausscheiden aus dem aktiven Dienst führte zu einer Tagung, die sein Lebenswerk würdigte und neue Perspektiven in der Landesgeschichte eröffnete, insbesondere in den Bereichen Umwelt- und Montangeschichte, Hexenforschung und Wissenschaftsgeschichte. Lorenz erweiterte die Wirkung des landesgeschichtlichen Instituts, indem er Fachleute aus verschiedenen Disziplinen, einschließlich der Naturwissenschaften und Musikwissenschaft, zu gemeinsamen Forschungen, Tagungen und Veröffentlichungen zusammenbrachte. Die in diesem Band dokumentierte Tagung knüpft daran an. Die Veröffentlichung der Beiträge, ursprünglich als Festschrift geplant, erfüllt aufgrund von Lorenz' frühem Tod nun die Funktion einer Gedenkschrift. Sie enthält Beiträge zur Landesgeschichte, die sich mit Herrschaft und Staat, Archiv und Hilfswissenschaften, Archäologie und Umweltgeschichte, Kirchen und Kulturgeschichte sowie zur Hexen- und Randgruppenforschung und Geschichtsvermittlung im Museum befassen.
- 2010
Heilige - Liturgie - Raum
- 293 Seiten
- 11 Lesestunden
Religion ist wesentlich durch das Heilige bestimmt. Es manifestiert sich im heiligen Raum, der abgegrenzt ist gegenüber der äußeren Welt, tritt aber auch zu bestimmten Zeiten, in speziellen Handlungen und nicht zuletzt in besonders ausgezeichneten Menschen in Erscheinung. Im Christentum geht die Heiligkeit allein von Gott aus, so dass zunächst nur Menschen geheiligt werden können. Schon früh werden heilige „Heroen“ aus der christlichen Gemeinde herausgehoben: Märtyrer und andere Glaubenszeugen genießen kultische Verehrung und werden zu Mittlergestalten des Heiligen. Heiligenverehrung geht ein in die Liturgie und vollzieht sich im abgegrenzten Kultraum, findet aber auch im profanen Bereich statt. Im europäischen Mittelalter stehen Heilige, Liturgie und Raum daher in enger Beziehung zueinander. Dieser Sinnzusammenhang stand im Zentrum einer Tagung des Arbeitskreises für Hagiographische Fragen. Deren Beiträger untersuchen hier in drei thematischen Abschnitten erstens verschiedene Gattungen von Schriften und deren Nutzungskontexte, zweitens Kirchenräume und die dort stattfindende liturgische Praxis sowie drittens die Sakralisierung profaner Räume.
- 2007
Patriotische Heilige
Beiträge zur Konstruktion religiöser und politischer Identitäten in der Vormoderne
Vom Mittelalter bis in die Neuzeit fungierten Heilige als Schlachtenhelfer, Landespatrone, Stadtheilige und allgemeine Fürsprecher. Auf den ersten Blick scheint das Thema „Heiligkeit und patriotische Gesinnung“ auch von der Forschung breit erschlossen zu sein. Jedoch verlieren bei konsequenter Historisierung und Kontextualisierung selbst prominente Heilige ihren zeitlosen Glanz. Dieser Sammelband geht der Frage auf den Grund, inwiefern patriotische Heilige unterschiedlicher Vergesellschaftung und historischem Wandel unterliegen und inwiefern die Intensitäten und Intentionen der Heiligenverehrung sich je nach Zeit und Rezipientenkreis unterscheiden. Von Ägypten bis nach Mexiko, von der Spätantike bis ins 20. Jahrhundert wird das Wirken patriotischer Heiliger anhand von vierzehn konkreten Beispielen unter die Lupe genommen. Aus dem Inhalt Vorwort Länder und Regionen Gabriela Signori: Patriotische Heilige? Begriffe, Probleme und Traditionen Gabor Tüskés / Éva Knapp: König Stephan der Heilige, Patron von Ungarn Cordula Scholz: Demetrios von Thessalonike. Ein byzantinischer Heiliger im Wandel der Zeiten Klaus Herbers: Patriotische Heilige in Spanien vom 8.–10. Jahrhundert Uta Kleine: Patronus oder Patriota? Heilige Thaumaturgen und ländliches Raumgefüge im Rheinland (11.–13. Jahrhundert) Véronique Souche-Hazebrouck: Patriotic saints or patriotic hagiography in Brabant at the end of the Middle Ages? Achim Thomas Hack: Heiligenkult im frühen Hussitismus. Eine Skizze Heike Behlmer: Patriotische Heilige in Ägypten – Wunsch oder Wirklichkeit Städte Christoph Dartmann: Der Stadtpatron in der kollektiven Identität des frühkommunalen Italiens: Mailand und Florenz Kristin Böse: Neue Heilige in toskanischen Kommunen. Die Inszenierung von Stadtheiligkeit in Bildviten des 15. Jahrhunderts Thomas Maissen: Die Stadtpatrone Felix und Regula. Das Fortleben einer Thebäerlegende im reformierten Zürich Matthias Kloft / Felicitas Schmieder: Hi sunt vigiles qui custodiunt civitatem. Die Frankfurter Heiligentopographie zwischen Kirche, Bürgerschaft und Rat Klaus Schreiner: Schutzherrin und Schirmfrau Maria. Marienverehrung als Quelle politischer Identitätsbildung in Städten und Ländern des späten Mittelalters und der frühen Neuzeit Silke Hensel: Von der „Eroberin“ zur Nationalheiligen: Die Virgen de Guadalupe in Mexiko Rückgriffe und Neubestimmungen Christine Schmitt: Von Baden nach Europa. Der Kult des seligen Bernhard von Baden zwischen Lokalpatriotismus und versuchter Internationalisierung im 19. und 20. Jahrhundert Linda Maria Koldau: Apostel der Deutschen. Bonifatius-Oratorien als Spiegel einer patriotischen Bonifatiusverehrung im 19. Jahrhundert
- 2006
Oberschwaben und Spanien an der Schwelle zur Neuzeit
Einflüsse - Wirkungen - Beziehungen
- 188 Seiten
- 7 Lesestunden
Die Wende vom Mittelalter zur Neuzeit war für Oberschwaben eine große Zeit seiner Geschichte. Die Verbindung mit Spanien, einem Land, das damals zur Weltmacht aufstieg, lohnt dabei eine speziellere Betrachtung. Selbstbewußt orientierten sich die Kaufherren der oberschwäbischen Städte bei ihren Geschäften großräumig in ganz Europa und darüber hinaus; Reisen führten sie nicht zuletzt auch nach Spanien. Die Glaubensspaltung schuf den Stadtrepubliken neue Möglichkeiten der Unabhängigkeit; die kriegerischen Auseinandersetzungen führten aber auch spanische Truppen an den Bodensee. Gleichzeitig erneuerten und intensivierten sich traditionelle Formen der Frömmigkeit – nicht zuletzt das Wallfahrtswesen; von besonderer Bedeutung war auch in Oberschwaben die Pilgerfahrt zum Grab des Apostels Jakobus (d.Ä.) in Nordspanien: nach Santiago de Compostela.
- 2005
Franziskus von Assisi (um 1181–1226) gehört zu den großen Gestalten der europäischen Religionsgeschichte. Seine Bedeutung reicht weit über die eines Ordensstifters und Heiligen der katholischen Kirche hinaus. Sinn und Verbindlichkeit des von ihm verkündeten Lebensideals waren bereits zu seinen Lebzeiten heftig umstritten. Die nicht weniger kontroverse wissenschaftliche Erforschung seines Lebens und seiner Wirkung begann vor einem Jahrhundert mit den Werken der Protestanten Paul Sabatier und Henry Thode. In den vergangenen Jahrzehnten führte vor allem die in den franziskanischen Orden angesiedelte Forschung zu beachtlichen Ergebnissen. Das wachsende Interesse an Franziskus in den Geschichts- und Kulturwissenschaften erbrachte in jüngster Zeit neue Erkenntnisse, insbesondere über die mittelalterlichen Quellen zu seinem Leben und über seine religiösen Vorstellungen. Der vorliegende Band enthält Beiträge, die eine kritische Sichtung der neueren Forschung leisten und Impulse für die weitere wissenschaftliche wie überhaupt für jede nachdenkende Beschäftigung mit Franziskus und dem frühen Franziskanertum geben.
- 2004
- 2002
Unter Beobachtung der heiligen Regel
Zisterziensische Spiritualität und Kultur im baden-württembergischen Franken
Inhalt: D. R. Bauer: Zur Einführung - F. Quarthal: Zisterzienserklöster in Südwestdeutschland - M. M. Rückert: Von der frommen Adelsstiftung zur reichsunmittelbaren Abtei: Kloster Schöntal in den ersten 250 Jahren seines Bestehens - K. Borchardt: Die Förderung der Zisterzienser in Franken durch die Staufer und die Bischöfe von Würzburg - H. Ehmer: Zisterziensische Frauenklöster im baden-württembergischen Franken - U. Köpf: Wirkungen der zisterziensischen Spiritualität und Theologie im Protestantismus - J. Brümmer: „Intellectum tibi dabo“. Text- und Bildprogramm der Sakristei im ehemaligen Zisterzienserkloster Schöntal - V. Rödel: Klosterhospitalbau der Neuzeit: das Beispiel Bronnbach - J. Nolte: Kultur und Askese. Ein Versuch zur Weltwirkung des Zisterzienserordens.