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Armin Hentschel

    Umweltschutz
    Wie gut ist Ihr Vermieter?
    Zwischen Platte und Penthaus
    Der lokale Staat
    Wohnungsmärkte und Wohnungspolitik
    Grenzüberschreitungen
    • Grenzüberschreitungen

      Wissenssoziologische Skizzen zu Wissenschaft und Politik, Krieg, Migration und Finanzindustrie

      • 228 Seiten
      • 8 Lesestunden

      Es gehört zu den ältesten und produktivsten Quellen von Wissenschaft, Menschen vor den Gefahren einer unbeherrschten Natur zu schützen. In der realitätsgerechten Beobachtung und Rekonstruktion der Geschehensabläufe, die solche Gefahren hervorrufen, haben die Naturwissenschaften beneidenswerte Fortschritte gemacht. Sie konnten sie in den Dienst menschlicher Gemeinschaften stellen. Warum sind die Wissenschaften vom menschlichen Zusammenleben so weit hinter diesem Wissensfundus zurückgeblieben? Warum ist es ihnen so selten gelungen die Gefahren, die von menschlichen Gemeinschaften auf andere Gemeinschaften ausgehen, zu verstehen und zu beherrschen? Mit dieser Frage befassen sich die Texte in diesem Buch anhand ausgewählter Themen. Die Antwort des Autoren folgt Norbert Elias: Es fehlt nicht am Engagement der Humanwissenschaftler. Eher trifft das Gegenteil zu: Im Namen der sozialen Glaubens- und Wissenssysteme, die sie in den eigenen Reihen entwickelt haben, bedrohen Menschen andere Gemeinschaften, die ihre Weltdeutungen nicht nachvollziehen wollen oder können. Die sozialwissenschaftlichen Konkurrenzkämpfe sind in dieser Hinsicht, wie Karl Mannheim gezeigt hat, den alten Glaubenskriegen nicht unähnlich. Anhand von Einzelthemen legen die Aufsätze in diesem Band wissenssoziologische Skizzen vor, die fachdisziplinäre, nationale und soziale Grenzen überschreiten.

      Grenzüberschreitungen
    • Wohnungsmärkte und Wohnungspolitik

      Beiträge zur Kritik des Immobiliensektors

      In Deutschland ist eine Krise des Immobiliensektors eingetreten. Sie ist dadurch gekennzeichnet, dass sich Immobilienpreise und Wohnkosten von der regionalen Einkommensentwicklung abkoppeln und die Schere zwischen Nachfrage und Angebot trotz staatlicher Eingriffe in den Immobilienmarkt immer weiter auseinander geht. In der Folge hat sich eine wohnungspolitische Kontroverse in bislang nicht bekannter Schärfe entwickelt. Von diesem politischen Konfliktbereich ausgehend, zeigen Hentschel und Lohauß anhand verschiedener Phasen der Sozialstaatsentwicklung, wie diese krisenhafte Konstellation entstanden ist und bemühen sich um eine Vermittlung des akademisch-wissenschaftlichen Diskurses mit der wohnungspolitischen Anwendung. Dabei benutzen die Autoren den Begriff des Wohnungsmarkts aufbauend auf dem institutionellen Ansatz Karl Polanyis. Sie rekonstruieren ausgewählte Phasen der politischen und sozialen Einbettung der Immobilienwirtschaft und verschiedene historische Stufen der Integration des Bodens in ein System preisbildender Märkte. Sie zeigen außerdem kritisch auf, wie theoretische Wissensbestände und Konzepte in der tagespolitischen Diskussion eingesetzt werden und setzen die historische und empirische Rekonstruktion des politisch-theoretischen Kontextes dagegen. Für die Autoren ist sie ein Teil der kollektiven Organisation von Vertrauen, ein anderer Ausdruck für Institutionalisierung. Zudem werden die Eckpunkte für eine kritische empirische Analyse des Immobiliensektors in seiner Wirkung auf regional differenzierte Lebenslagen entwickelt. Inhalt: Armin Hentschel Sozialer Wohnungsbau made in Germany. Entstehung und Diskussion einer wohnungspolitischen Institution Armin Hentschel „Kampagnenfähigkeit“ – Kann es einen linken Populismus geben? Das Beispiel Mieterbewegung Armin Hentschel Markt oder Staatsversagen. Ist die neoklassische Ökonomie ein geeigneter Orientierungsrahmen für die Wohnungspolitik? Armin Hentschel Der Steuerstaat und die Besteuerung des Bodens. Ein Beitrag zur Diskussion aus Anlass der Grundsteuerreform in Deutschland Peter Lohauß Zur sozialen Polarisierung der Wohnungsmärkte in Deutschland im Kontext europäischen und globalen Wirtschaftswachstums Armin Hentschel Was hat die EU mit der deutschen Wohnungspolitik zu tun?

      Wohnungsmärkte und Wohnungspolitik
    • Der lokale Staat

      Vier Perioden der Soziogenese deutscher Städte

      „Der Lokale Staat“ untersucht die Soziogenese des deutschen Zentralstaats über vier historische Phasen: die frühe Neuzeit, die Industrialisierung des 19. Jahrhunderts, die Entstehung des Staats der „sozialen Marktwirtschaft“ nach dem Zweiten Weltkrieg und den neuen gesamtdeutschen Staat nach dem Mauerfall. Der Begriff „lokaler Staat“ beschreibt das örtliche Subsystem des Zentralstaats, das nicht nur dessen Ausführungsorgan ist, sondern auch ein Raum sozialer und politischer Kämpfe, oft in Opposition zu zentralen Institutionen. Die Analyse überschreitet disziplinäre Grenzen, insbesondere zur Politikwissenschaft, und stützt sich auf Theoretiker wie Karl Polanyi, Max Weber, Norbert Elias und Pierre Bourdieu, ergänzt durch eigene empirische Befunde. Staat, Stadt und Gesellschaft werden als miteinander verbundene Sphären betrachtet. Die zentrale These besagt, dass das institutionelle Gefüge des Staates tief in unser soziales Leben eingebettet ist, sodass die Ursprünge seiner Entstehung oft vergessen werden. Diese „Amnesie der Genese“ wird als Ergebnis erfolgreicher Institutionalisierung verstanden. Die Autoren bieten eine relationale theoretische Rekonstruktion als „Gegengift“ gegen diese Amnesie und argumentieren, dass sowohl der zentrale als auch der lokale Staat sowie die Sphäre der „Ökonomie“ historische Erfindungen sind. Dieses Neudenken der Genese soll als Mittel gegen politische Ohnmacht dienen, indem es zeigt, dass das, was

      Der lokale Staat
    • Eine wohnungspolitische Ära ist zu Ende. Nach mehr als einem Jahrhundert scheint der Kernauftrag sozialstaatlicher Baupolitik: Familiengerechte Wohnungen für Alle – in Deutschland erledigt. In vielen Städten und Regionen gibt es Angebotsüberhänge und Leerstände. Rück- und Umbaupläne dominieren die Diskussion. Mit Neubauzahlen und sozial normierten Versorgungskennziffern scheint das staatlich gesteuerte Bauen Zentrum und Leitbild verloren zu haben. In Wirklichkeit aber überfordert der Wechsel vom mengen- zum qualitätsorientierten Denken die herkömmlichen Fachressorts, Instrumente und Konzepte. Der Soziale Wohnungsbau ist vom Lösungsansatz zum Problemfall geworden. Wie sollen Eigentumsförderung und nachhaltiger, flächen- und energiesparender Wohnungsbau zusammengebracht werden? Wie sichert man die Integrationskraft der Städte und stoppt den Wegzug der Einkommensstärkeren aus den Kernstädten in das Umland? Die Zusammenarbeit zwischen staatlichen und marktwirtschaftlichen Steuerungsinstrumenten muss neu justiert werden. Die neue Herausforderung ist der alte Kern der Wohnungspolitik: Wie befriedigen wir die gewachsenen Ansprüche an die private Alltagskultur des Wohnens, ohne dabei das städtische Gemeinwesen zu zerstören, aus dem die europäische Kultur entstanden ist?

      Zwischen Platte und Penthaus