Palermo, Pinakothek der Moderne, München
- 63 Seiten
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Dokumentarfilm im 21. Jahrhundert
Im 21. Jahrhundert passt sich die Wirklichkeit zunehmend neuen Formaten an, wobei dem Dokumentarfilm eine besondere Rolle zukommt. Er könnte sogar als ethische Richtgröße fungieren. 88 ausgewählte Arbeiten, die in den letzten zehn Jahren an der Hochschule für Fernsehen und Film in München entstanden sind, zeigen die Entwicklung und Vielfalt dieser Gattung, für die die Schule international anerkannt ist. Diese erste Positionsbestimmung des jungen Dokumentarfilms spiegelt die wachsende Bedeutung des Films für die bildende Kunst wider. Die Pinakothek der Moderne veranstaltete 2010/2011 eine eigene Ausstellung zum Dokumentarfilm im 21. Jahrhundert. Im Fokus der Ausstellung und der begleitenden Publikation steht die Grundhaltung dieser filmischen Gattung, die sich ergebnisoffen unterschiedlichsten Themen zuwendet. Der zeitgenössische Dokumentarfilm, geprägt von Vorurteilsfreiheit, wird als Kunstform betrachtet, die weder typische Sujets noch universelle Erzählweisen aufweist. Die undogmatische Haltung der Gattung ist ihr zentrales Thema. Der Projekttitel „Subjektiv“ deutet auf eine neue Perspektive auf ein Medium hin, das sich als Garant einer neu definierten Wirklichkeitsdarstellung etabliert.
The human measurement of the world is the subject of this monograph by Slovak artist Roman Ondák (born 1966). It documents his MoMA exhibition Measuring the Universe , in which the names and heights of visitors are inscribed on the gallery walls, accumulating into a collaborative wall drawing.
Das unverwechselbare Oeuvre des jung verstorbenen Künstlers Jochen Klein (1967-1997) markiert eine neue Auffassung in der figurativen Malerei der 1990er-Jahre in Europa. Nach dem Malereistudium in München wandte sich Klein als Mitglied der New Yorker Künstlergruppe Group Material zunächst konzeptuellen Projekten zu. Nach seiner Übersiedelung nach London kam er jedoch wieder zur Malerei zurück und arbeitete bis zu seinem frühen Tod an Gemälden, in denen sich die Erfahrungen seiner konzeptuellen Schaffensphase mit einem virtuosen Kolorismus verbinden. Seine bekanntesten Bilder zeigen idyllisch wirkende Szenen im landschaftlichen Außenraum. Als Inspirationsquellen dienten Klein Fototapeten, llustriertenwerbung oder Erotikfilme. Hier erkannte er ein kollektives Bewusstsein, in dem sich individuelle Sehnsüchte spiegeln.