Die vorliegende Arbeit ist eine Studie zum Chinabild in der deutschen Literatur vom Beginn der Auseinandersetzung mit China bis zu den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts. Sie versteht sich als Beitrag zur komparatistischen Imagologie unter besonderer Berücksichtigung der Frage nach der Rolle von Images und imagotypen Strukturen in der Beurteilung Chinas in der deutschen bzw. europäischen Literatur. Der Verfasser geht davon aus, daß Begriffe wie «Volkscharakter» sowie die kollektiven Vorstellungen vom anderen Land nichts anderes als Ideologie (im Sinne von «falschem Bewußtsein») sind. Die Arbeit versucht, sich an Leitideen der Entideologisierung der Vorstellungen vom anderen Land sowie der Völkerverständigung orientierend, einen Weg zur ideologiekritischen Hinterfragung des deutschen bzw. europäischen Chinabildes zu ermöglichen.
Weigui Fang Bücher






Der Westen und das Reich der Mitte
Die Verbreitung westlichen Wissens im spätkaiserlichen China
- 476 Seiten
- 17 Lesestunden
Im spätkaiserlichen China wurde westliches Wissen in einem bisher unerreichten Umfang präsentiert, was die Entwicklung und Modernisierung des Landes beeinflusste. Diese Untersuchung beleuchtet die Rezeption westlichen Wissens während dieser Umbruchszeit. Der erste Teil fokussiert auf importierte Ideen und Begriffe, während der zweite eine kommentierte Bibliografie umfasst. Zunächst wird die Reaktion auf den zunehmenden kulturellen Einfluss des Westens sowie das Bemühen um Anpassung an neue Gegebenheiten thematisiert. Dabei werden wichtige neu geprägte Begriffe des modernen Chinesisch analysiert. Die Beiträge beleuchten die geistige Auseinandersetzung mit dem Westen vor 1900 und reichen teilweise bis in die ersten Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts, wobei sie eine geistige Entwicklung und deren Auswirkungen bis heute verfolgen. Die Erkenntnisse basieren stark auf historischer Semantik. Die kommentierte Bibliografie umfasst über 70 Artikel zu verschiedenen im spätkaiserlichen China übersetzten Büchern, die westliches Wissen einem chinesischen Publikum näherbrachten, sowie zu Werken über den Westen, die auf der Lektüre westlicher Schriften basierten. Der Schwerpunkt liegt auf Themen der Staats- und Kulturwissenschaften sowie einführenden Darstellungen der Landeskunde, Geografie, Geschichte und Politik des Westens.
Selbstreflexion in der Zeit des Erwachens und des Widerstands
- 671 Seiten
- 24 Lesestunden
Um Selbstreflexion in der Zeit des Erwachens und des Widerstands geht es in dieser Untersuchung, die sich mit verschiedenen Werken bedeutender chinesischer Schriftsteller aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts befasst. Dem Leser bietet sich eine umfassende Rekonstruktion jenes Bildes dar, das moderne chinesische Intellektuelle und Literaten in vielfältiger Weise von China und Chinesen entwarfen. Er erfährt dabei nicht nur vieles über wichtige Einzelwerke jener Umbruchsjahre und über ihre Autoren. Denn es geht zugleich um die literarischen Strömungen der im Zentrum der Aufmerksamkeit stehenden Epoche. Also auch um die jeweiligen Merkmale konkreter Formierungs- und Wirkungsprozesse der Literatur. Deutlich wird, wie sehr sie als Ausdruck der Dialektik von Altem und Neuem, aber auch von Nationalem und Internationalem im Rahmen der durch die 4.-Mai-Bewegung ausgelösten Entwicklungen zu erfassen sind. Dem Autor gelingt es, bemerkenswerte Einsichten in die Entwicklungslogik der modernen chinesischen Literatur zu gewinnen. Die Studie lässt sich auch als Literaturgeschichte lesen.
Ende 2003 nutzen etwa 80 Millionen Menschen in China das Internet, was 6,2 % seiner Gesamtbevölkerung entspricht. Das Internet befindet sich damit in China immer noch in einer Art Anfangsphase und spielte bisher eine eher periphere Rolle im chinesischen Alltag. Aber Internetwirtschaft und -kultur erleben derzeit einen rasanten Fortschritt. Das Buch behandelt die Entwicklung der Digitalisierung in China sowie deren Auswirkungen, also die „digitale Realität“ im Reich der Mitte. Die verschiedenen Beiträge beschäftigen sich in erster Linie mit der Schnittstelle von Mensch und Bildschirm, mit einer starken Fokussierung auf Internetnutzer in ihrem jeweiligen gesellschaftlichen Umfeld. Der Autor erfasst das chinesische Internet durch das Auffächern von Einzelperspektiven szenarisch und gesamtheitlich. Er geht dabei vom Erkenntnisinteresse eines Teilnehmers an der innerchinesischen Debatte aus, der mit kritischem Blick die Durchsetzung des Internets in China sowie deren Konsequenzen verfolgt - und er legt in seiner Kritik oft nur verhalten ironischen den Finger auf Wunden, da es ihm vor allem um die positiven, produktiven Effekte der Entwicklung geht. Die vorliegende Telepolis-Ausgabe ist das erste Buch auf dem deutschen Büchermarkt zu diesem Thema und wendet sich sowohl an China-Experten als auch an interessierte Laien.
Modern Notions of Civilization and Culture in China
- 140 Seiten
- 5 Lesestunden
Exploring the fundamental concepts of 'Civilization' and 'culture' in Chinese society, this work delves into their historical evolution and impact on East Asian societies. It highlights the period from 1840 to 1900, a time of significant transition, and how it challenged traditional notions. The text examines the influence of Sino-Western exchanges and contemporary reinterpretations by Chinese scholars, ultimately linking these developments to the May Fourth New Culture Movement and the emergence of new values and paradigms in modern China.
Profesor Weigui Fang jako jeden z pierwszych uczonych w Chinach skupił się na historii pojęć, publikując w 1999 roku swój esej badawczy na temat ewolucji pojęć cywilizacji i kultury w nowoczesnych Chinach. Podczas całego procesu modernizacji, który rozpoczął się po połowie XIX wieku, w następstwie wojny opiumowej, postulat reform i zmian był zgodny z oczekiwaniami prawie wszystkich intelektualnie uświadomionych Chińczyków. W tym czasie, głównie dzięki wymuszonemu z zewnątrz kontaktowi Chin ze światem zachodnim, nastąpiła bezprecedensowa zmiana, która spowodowała głębokie przeobrażenie wartości kulturowych, zwłaszcza w odniesieniu do idei wenming. To starożytne chińskie pojęcie zyskało tym samym nowe znaczenie i perspektywę. -Fansen Wang profesor i wiceprezes Akademia Sinica, Taipei, Chiny