Fernando Pessoa war ein portugiesischer Dichter und Schriftsteller, der weithin als eine der herausragendsten literarischen Figuren des 20. Jahrhunderts gilt. Er ist berühmt für seine bahnbrechende Verwendung von „Heteronymen“ – eigenständigen literarischen Persönlichkeiten mit ihren eigenen, einzigartigen Stilen, Philosophien und Temperamenten, die es ihm ermöglichten, ein breites Spektrum poetischen Ausdrucks zu erforschen. Jedes Heteronym, wie Alberto Caeiro, Ricardo Reis und Álvaro de Campos, bot eine andere Stimme und Weltanschauung und trug zu einem facettenreichen und tiefgründigen Werk bei. Pessoas innovativer Ansatz zur Autorschaft schuf einen reichen Teppich der portugiesischen Literatur.
Fernando Pessoa (1888-1935) erschuf eine Handvoll Heteronyme und diese eine in sich kohärente wie kontroverse Utopie. Pessoa hinterließ auch orthonyme Prosa, Texte die seinen Namen tragen, die aber nicht weniger Scharade sind als das Gros seiner unauslesbaren Texte.
Aus dem Englischen übertragen und nachgedichtet von Andreas H. Keller. Mit Grafiken von Michael Dehnel.
92 Seiten
4 Lesestunden
Die Neuinterpretation der 35 Sonette von Fernando Pessoa, die 1918 veröffentlicht wurden, bietet eine frische Perspektive auf Poesie. Andreas H. Keller hat die Texte übertragen und nachgedichtet, während Michael Dehnel mit eindrucksvollen Grafiken das Werk visuell bereichert hat. Tragischerweise konnte Dehnel die Veröffentlichung nicht mehr erleben, da er kurz nach Abschluss seiner Arbeiten verstarb. Diese Sammlung spiegelt die kreative Zusammenarbeit der beiden Künstler wider und zielt darauf ab, die Leser zu berühren und zu überzeugen.
Mit Fernando Pessoa durch Lissabon – Ein Reiseführer der besonderen Art und eine Anleitung zum Flanieren Wohl kaum ein Dichter ist so eng mit Lissabon verbunden wie Fernando Pessoa. In zahllosen Gedichten und Reflexionen besingt und bewahrt dieser große europäische Poet die Sehnsucht und die Geheimnisse der unvergleichlichen Stadt am Tejo. In Pessoas Texten schwingt jene melancholische Erinnerung an die großen Zeiten mit, in denen von Lissabon aus die Weltmeere befahren wurden. Mit seinen Texten entdecken wir die verborgensten Winkel der Stadt auf den sieben Hügeln, flanieren durch ihre Gassen, springen auf die Straßenbahnen und leben das Gefühl mit, das so manchen Besucher in seinen Bann geschlagen hat: die Saudade. »Mein Lissabon« und »Oh Lissabon, du meine Heimstatt« erstmals in einem Band
Der große portugiesische Dichter und Denker Fernando Pessoa gibt Einblick in seine schwer zu fassende komplexe Persönlichkeit. Der Autor des Jahrhundertwerks »Das Buch der Unruhe« hat tausend Gesichter: Er ist Dichter und Theosoph, Pazifist und Monarchist, Klassiker und Futurist, der an sich selbst Zweifelnde und der sich selbst Überhöhende, der Misanthrop und der Menschenfreund. Eine Vielheit, die offenbart, was den Portugiesen umtrieb: sein Suchen, Zweifeln und Werden, seine inneren Kämpfe, seine Widersprüche, seine Sehnsucht nach Selbstvergewisserung und Identität. In einer Auswahl von Selbstanalysen, Tagebucheinträgen, Briefen, ergänzt durch Aussagen von Zeitgenossen, lädt die bekannte Pessoa-Kennerin und -Übersetzerin Inés Koebel dazu ein, sich auf die Spur dieses geheimnisvollen Verwandlungskünstlers zu begeben.
Fernando Pessoa "Botschaft" von ihm selbst entschlüsselt
Der tiefschürfende und rätselhaft mythische Gedichtzyklus „Botschaft“ verrät uns etwas von Fernando Pessoas wahrem Antlitz. 44 formvollendete Gedichte entfalten den mittelalterlichen Ursprung Portugals und lassen ihn im Gewande eines gegenwärtigem Mythos erscheinen. In eindringlichen Bildern erzählen sie vom weltgeschichtlichen Auftrag Portugals, im Dienste des Zeitgeistes zu den Entdeckungsfahrten „bis an die Enden der Erde“ aufzubrechen. Sie münden in die Vision einer ersehnten Menschheitszukunft, die in dem Mythos des verhüllten Königs Dom Sebastião gipfelt. Die „Botschaft“ wird durch einen Essay über Pessoas Lebensgang und Materialien aus der Feder des Dichters erhellt. Nationale Geschichte und menschheitlicher Mythos verschmelzen in der „Botschaft“ in überraschender Weise und lassen vor dem inneren Auge des Lesers eine ungewöhnliche Welt erstehen, die über die historischen Ereignisse hinaus Pessoas esoterisch-poetisches Universum ausmacht.
»Wenn das Herz denken könnte ...« Fernando Pessoa war zeitlebens ein Reisender, der nicht ferne Länder, sondern die Provinzen seines Inneren erforschte: Getrieben von seinem unruhigen Herz befragte er seine uneingestandenen Träume, seine verborgenen Gefühle, die erregenden Philosophien der neuen Zeit. So schuf er sich ein einzigartiges Gedankenlabyrinth aus plötzlichen Einsichten, die uns die Poesie unserer uneingestandenen Gefühle offenbart. Marie-Luise Flammersfeld und Egon Ammann sind in diesem Gedankenlabyrinth wie zuhause und zeigen dem Leser seinen Reichtum und seine Schönheit.
Lissabon 1915: Im Hinterzimmer Europas plant man die Erneuerung der Dichtung aus dem Geist der Langeweile, während Fernando Pessoa Postkarten und Telegramme aus den Metropolen bekommt, wo man eine Kunstrevolution nach der nächsten feiert. Das ist seine Welt! Mit Freunden veröffentlicht er »Orpheu«. Die Zeitschrift ist in drei Monaten ausverkauft, es gibt Karikaturen und Satiren: ein Skandal. Mit den von ihm erfundenen Kunstrichtungen Intersektionismus, Sensationismus, Atlantismus ist Pessoa in der Theorie reicher als Picasso. Steffen Dix hat uns einen Pfad durch die Welt der »-ismen« Pessoas gebahnt, wichtige Texte zum ersten Mal ediert und ins Deutsche übersetzt: ein einmaliger Einblick ins Geheimherz der Poesie.
Fernando Pessoa (1888 - 1935), der Begründer der portugiesischen Moderne, hinterließ uns ein rätselhaftes Werk, das - so der französische Philosoph Alain Badiou – von nichts in der Philosophie des 20. Jahrhunderts eingeholt wurde. Um die ganze Vielfalt seines Denkens und Fühlens wiederzugeben, erfand Pessoa personifizierte Verkörperungen seines Denkens und Dichtens, die Heteronyme. Unter ihnen ist Álvaro de Campos der futuristisch begeisterte Modernist. Aber auch unter seinem eigenen Namen, der soviel wie »Person, Maske, Fiktion, Niemand« bedeutet, verfasste Pessoa Gedichte. Álvaro de Campos ist an jenem legendären 8. März 1914 aus Pessoas Seele ans Licht getreten, als er in einem Zug die »Triumph-Ode niederschrieb«. Der weltgewandte Dandy und in die Ingenieurskunst Verliebte ist getrieben von einem Verlangen nach Kühnheit und Modernität. Er selbst bezeichnet sich als »dekadenten Heiden aus der Herbstzeit der Schönheit, der Schläfrigkeit der antiken Klarheit, mystisch intellektuell von der traurigen Rasse der Neuplatoniker.« Zunächst ein glühender Anhänger des italienischen Futuristen Marinetti, singt er in großen Oden das Loblied von Dynamik und Zerstörung, distanziert sich später von diesen Anfängen und wendet sich existentiellen Themen zu. Inés Koebel hat sich neben Pessoas berühmtem »Buch der Unruhe« vor allem der Lyrik Pessoas gewidmet und die Gedichte von Álvaro de Campos, Alberto Caeiro, Ricardo Reis und Pessoa selbst übertragen; ebenso den Band »Baron von Teive. Die Erziehung zum Stoiker.«
September 1930. In Lissabon treffen sich zwei Persönlichkeiten, die unterschiedlicher nicht hätten sein können: Der für sein kapriziöses Leben berüchtigte englische Okkultist, Magier, Visionär und Dichter Aleister Crowley, und der Dichter Fernando Pessoa. Die hitzige Freundschaft endet mit dem plötzlichen Verschwinden Crowleys. Ein mysteriöser Abschiedsbrief taucht auf, der die Vermutung schürt, Crowley könne sich in Cascais bei der Boca do Inferno umgebracht haben. Ein Leichnam wird nicht gefunden, die Polizei schaltet sich ein und das Ereignis wird in der internationalen Presse verhandelt. Selbstmord, Mord – oder eine der Possen Crowleys? Steffen Dix wird die Geschichte zum ersten Mal in Dokumenten mit erzählenden Überleitungen darstellen und viele Rätsel lösen, die ins Innerste von Pessoas Werk führen.
Erstmals auf Deutsch wird der Text des Halbheteronyms Baron von Teive präsentiert, eine bedeutende Ergänzung zu Pessoas Werk. Der Baron, der sich selbst tötet, reflektiert über seine schmerzhaften Lebenslektionen, Einsamkeit und unerwiderte Liebe, und erkennt, dass ihm essentielle Dinge im Leben fehlen, darunter Humor und kreative Erfüllung.