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Stephen Spender

    28. Februar 1909 – 16. Juli 1995

    Stephen Spender schuf leidenschaftliche und lyrische Verse, durchdrungen von der Bildsprache der modernen Industrielandschaft und doch von intensivem persönlichem Gehalt. Seine Schriften tauchen tief in das politische und soziale Klima seiner Zeit ein, insbesondere in die 1930er Jahre, und bieten aufschlussreiche literarische und soziale Kritiken. Spender war zudem ein großzügiger Förderer aufstrebender Talente und war maßgeblich an der Mitbegründung von Index on Censorship beteiligt, einer Organisation, die sich für die Meinungsfreiheit verfolgter Schriftsteller weltweit einsetzt.

    New Collected Poems of Stephen Spender
    Welt in der Welt
    Das Jahr der jungen Rebellen
    Welt zwischen Welten
    Der Tempel
    Deutschland in Ruinen
    • 2012

      Große Freiheit 1929 Zehn Jahre nach dem Ende des 1. Weltkriegs betritt Paul Schoner Feindesland: in Hamburg besucht er Ernst Stockmann, den er in Oxford kennen gelernt. Die Brutalität des ersten Weltkriegs hatte die Menschen in vielerlei Hinsicht traumatisiert. Im prüden England ist jedermann verzweifelt bemüht, trotz allem die gewohnte Lebensweise aufrechtzuerhalten. Wie anders dagegen Deutschland: In Wandervogel und Körperkultur manifestiert sich ein Aufbruch der Jugend, der alle Welt in Staunen versetzt. Pauls Hamburger Gastgeber entstammt einer reichen Patrizierfamilie, deren großbürgerliche Lebensweise sich dieser Entwicklung stur widersetzt. Schon bald entflieht Paul ihrer pompösen, aber finsteren Villa an der Alster. In Joachim Lenz, einem „missratenen“ Kaufmannssohn, lernt er bald einen wirklichen Freund kennen, mit dem zusammen er Strandbäder und Nachtbars erkundet und schließlich –- zusammen mit einem gemeinsamen „Lover“ – eine Wanderung entlang des Rheins unternimmt. Joachim ist ein Repräsentant des „modernen“ Deutschland: Er fotografiert, will sich aber nicht als Künstler verstanden wissen und er liebt junge Männer, die ihn sofort langweilen, wenn sie seine Gefühle erwidern. Während ihrer Wanderung gelingt es Paul und Joachim, das Lebensgefühl des anderen besser zu verstehen; sie wünschen sich, dass diese Reise niemals enden möge. Als die Nazis in Deutschland immer stärker werden und sogar Joachims Studio verwüsten, verlässt Paul Hamburg, um in Berlin seinen Studienfreund Bradshaw zu besuchen. Spender hat dieses ungemein plastische Porträt einer Epoche unmittelbar nach seiner Rückkehr aus Deutschland geschrieben. Paul Schoner ist darin das Alter Ego des Autors, Joachim Lenz ist als der Fotograf Herbert List und Spenders Freund Bradshaw als Christopher Isherwood zu erkennen. Auch Ernst Stockmann wurde nach einer realen Figur gezeichnet, die für den Fall einer Veröffentlichung allerdings mit rechtlichen Schritten drohte – einer von mehreren Gründen, aus denen der Roman zunächst nicht gedruckt wurde. 1986, fast am Ende seines Lebens, hat Spender diesen frühen Entwurf überarbeitet, sodass sein Buch die authentische Frische des eigenen Erlebens mit dem Wissen verbindet, was später geschah. Ein großer Roman über den Freiheitsdrang einer jungen Generation und Deutschland am Wendepunkt der Zwischenkriegszeit.

      Der Tempel
    • 1995

      Als britischer Kulturoffizier beschreibt der Dichter Stephen Spender sein Wiedersehen mit dem Land, das ihm einmal zweite Heimat gewesen war. Diese Aufzeichnungen vom Juni 1945 bis März 1946 erschienen unter dem Titel „European Witness„, einem der aufrührendsten Bücher der unmittelbaren Nachkriegszeit. „Es wurde, genau wie Spenders Tagebücher, nie ins Deutsche übersetzt. Vielleicht glaubten die Deutschen ja besser zu wissen, wovon es handelte, vielleicht waren sie aber auch einfach der Trümmer überdrüssig, die sie täglich sahen und von denen sie nicht auch noch lesen wollten, schon gar nicht aus der Feder eines Engländers.“ (Paul Ingendaay, F. A. Z.) 50 Jahre danach und wenige Monate nach Spenders Tod erscheint sein Bericht in der Übertragung von Joachim Utz unter dem Titel „Deutschland in Ruinen".

      Deutschland in Ruinen