Von einem 'Recht auf Faulheit' zu sprechen, erscheint in Zeiten von Krise, Arbeitslosigkeit und dem durch Hartz IV etablierten gesellschaftlichen Arbeitszwang geradezu obszön. Der französische Sozialist Paul Lafargue aber sprach sich bereits im 19. Jahrhundert vehement gegen die 'seltsame Arbeitssucht' seiner Zeitgenossen aus. Ihm geht es in seiner Schrift vor allem um eine radikale Kritik der kapitalistischen Grundlagen des Arbeitsbegriffs seiner Zeit. In seiner Einleitung zeigt der Soziologe Stephan Lessenich, der als einer der profiliertesten kritischen Wohlfahrtsstaatsforscher gilt, wie wichtig es ist, sich gerade jetzt wieder mit Lafargues provokanten Gedanken auseinanderzusetzen.
Stephan Lessenich Bücher
Stephan Lessenich ist ein Soziologe, der sich auf die Gesellschaft im Postwachstumszeitalter konzentriert. Seine Arbeit untersucht die sozialen und politischen Folgen des ständigen Wirtschaftswachstums. Lessenich analysiert, wie die Kultur des kontinuierlichen Wachstums uns prägt und welche Strategien wir zu ihrer Überwindung anwenden können. Er betont kritisches Denken und die Suche nach alternativen Gesellschaftsmodellen.






Deutschland - eine gespaltene Gesellschaft
- 374 Seiten
- 14 Lesestunden
Die Rede vom geteilten Deutschland lässt uns spontan an den innerdeutschen Ost-West-Konflikt denken. Doch Deutschland bietet ein Bild vielfältiger sozialer Gegensätze – ob arm versus reich, alt versus jung oder erwerbstätig versus arbeitslos. Welche Gräben durchziehen unsere Gesellschaft und wie bestimmen sie die künftige soziale Entwicklung in Deutschland?
Grenzen der Demokratie
Teilhabe als Verteilungsproblem. [Was bedeutet das alles?]
Demokratie ist ein allseits anerkannter Hochwertbegriff, möglicherweise der Hochwertbegriff der westlichen Moderne überhaupt. Aber die real existierende Demokratie ist auch ein System der Grenzziehungen – der sozialen Ausgrenzungen ebenso wie der ökologischen Entgrenzungen. Vor dem Hintergrund dieser Einsicht entwirft Stephan Lessenich Perspektiven für eine solidarische, inklusive und nachhaltige Demokratie.
Neben uns die Sintflut
Wie wir auf Kosten anderer leben
Im Grunde wissen wir es alle: Uns im Westen geht es gut, weil es den meisten Menschen anderswo schlecht geht. Doch nur zu gerne verdrängen wir unseren Anteil an dem sozialen Versagen unserer Weltordnung. Der renommierte Soziologe Stephan Lessenich bietet eine sehr konkrete und politisch brisante Analyse der Abhängigkeits- und Ausbeutungsverhältnisse der globalisierten Wirtschaft. Anders, als wir noch immer glauben möchten, profitieren nicht alle irgendwie von freien Märkten. Die Wahrheit ist: Wenn einer gewinnt, verlieren andere. Und jeder von uns ist ein verantwortlicher Akteur in diesem Nullsummenspiel, dessen Verlierer jetzt an unsere Türen klopfen. Für die Taschenbuchausgabe wurde das Buch umfassend aktualisiert und überarbeitet.
Altern als Zukunft eine Studie der VolkswagenStiftung
- 192 Seiten
- 7 Lesestunden
Die demografische Entwicklung in Deutschland wirft zentrale Fragen auf: Was bedeutet das Altern der Gesellschaft für das soziale, wirtschaftliche und politische Leben? Das Buch beleuchtet die Herausforderungen und Chancen, die mit einer älter werdenden Bevölkerung einhergehen. Es werden verschiedene Perspektiven und Ansätze vorgestellt, um den Wandel aktiv zu gestalten und die Lebensqualität für alle Generationen zu sichern. Die Analyse umfasst Aspekte wie Pflege, Bildung, Integration und die Rolle der älteren Menschen in der Gesellschaft.
Nicht mehr normal
Gesellschaft am Rande des Nervenzusammenbruchs
Wie geht eine Gesellschaft damit um, dass nichts mehr normal ist? Der Soziologe Stephan Lessenich zeigt, wie die Überwindung einer überholten Normalität gelingen kann. Die Welt befindet sich im permanenten Ausnahmezustand. Nach der Finanzkrise, der Migrationskrise, der Klimakrise hat die Coronakrise den Alltag jedes Einzelnen erfasst. Und dann gibt es auch noch Krieg in Europa. Es wird immer deutlicher, dass die bewährte Normalität, nach der wir uns sehnen, nicht mehr zurückkehren wird. Stattdessen herrscht allgemeine Verunsicherung. Mit klarem Blick analysiert Stephan Lessenich die Reaktion unserer Gesellschaft auf ihre Krisen und denkt über die Fragen nach, die uns alle umtreiben. Wenn die alte Normalität nicht mehr trägt und auch nicht mehr zu ertragen ist: Was tritt dann an ihre Stelle? Und welche Dynamiken setzen ein, wenn gesellschaftliche Mehrheiten sich an Gewissheiten klammern, die immer drängender in Frage gestellt werden?
Wohlfahrtsstaatliche Grundbegriffe
Historische und aktuelle Diskurse
Wohlfahrtsstaatliche Politik ist seit über einem Jahrhundert ein umkämpftes Terrain und nicht zuletzt auch ein Kampf um Begriffe. Der Band erläutert die historisch sich verändernden Bedeutungsgehalte, Sinngebungen und Verwendungszusammenhänge von fünfzehn Grundbegriffen.
Gesellschaften unter Handlungszwang
Existenzielle Probleme, Normalität und Kritik
Klimawandel, Armutsmigration, Krieg: Wir stehen vor einer ganzen Reihe existenzieller Probleme, die spätmoderne Gesellschaften ebenso herausfordern wie deren Gesellschaftswissenschaften – und beide allem Anschein nach überfordern. Der Band fragt danach, wie der Problemschwere zunächst wissenschaftlich, sodann aber auch gesellschaftlich überhaupt Rechnung zu tragen wäre: Was bräuchte es, um den existenziellen Charakter von Problemen zu realisieren, also zum einen zu erkennen, zum anderen aber auch zur Leitlinie des eigenen Handelns zu machen? Was verhindert die so verstandene Realisierung der großen Fragen unserer Zeit? Und wie wäre es um die überkommenen Formen gesellschaftlicher Normalitätsproduktion bestellt, wenn existenzielle Probleme als solche anerkannt und angegangen würden? Das Buch ist als Debattenband konzipiert, in dem die Herausgeber auf kritische Repliken zu ihren jeweiligen Positionen gemeinsam Stellung beziehen.
Wohlfahrtsstaat, Arbeitsmarkt und Sozialpolitik in Spanien
Eine exemplarische Analyse postautoritären Wandels
- 263 Seiten
- 10 Lesestunden
Inhaltsverzeichnis: I. Einleitung: (De-)Regulierung des Arbeitsmarktes als Sozialpolitik. Der Fall Spanien. II. Einführung: Wohlfahrtsstaat, Arbeitsmarkt und Sozialpolitik. 1. Die Rolle des Staates bei der Strukturierung sozialer Ungleichheit. 2. “The Three Worlds of Welfare Capitalism”: Die sozialpolitischen Regimes. 3. “Three Worlds of Welfare Capitalism” — oder vier? 4. Wohlfahrtsstaat, Arbeitsmarkt und Sozialpolitik: Der Fall Spanien. III. Arbeitsmarktregimes (I): Vergleich der arbeitsmarktpolitischen Regulierungsprinzipien. 1. Arbeitsmarktregimes und soziale Ungleichheit: “Bringing the State Back In”. 2. “The Three Worlds of Welfare Capitalism”: Die Arbeitsmarktregimes. 3. Das spanische Arbeitsmarktregime (I): Regulierungspolitik und Beschäftigungsformen. 4. Regulative Normalisierung und Standardisierung der Erwerbsbiographie: Der “fordist life cycle”. IV. Arbeitsmarktregimes (II): Anpassungsstrategien in der Beschäftigungskrise. 1. Strukturierung sozialer Ungleichheit in der Krise. 2. “The Three Worlds of Welfare Capitalism”: Arbeitsmarktregimes in der Krise. 3. Das spanische Arbeitsmarktregime (II): De-Regulierungspolitik. 4. Anpassungsstrategien und Erwerbsbiographien: Der “fordist life cycle” in der Krise. V. Arbeitsmarkt, Arbeitsbeziehungen und Beschäftigungspolitik in Spanien: Entwicklungslinien 1976 – 1988. 1. Entstehung und Erosion beschäftigungspolitischer Normalitätsmuster. 2. Entwicklungslinien der Arbeitsbezie