An allem sind die Götter schuld! Nach dem Ende des trojanischen Krieges lassen sie König Odysseus Jahre lang in die Irre fahren. Aber Athene hat eine Schwäche für den listenreichen Helden. Sie hilft ihm, nach Ithaka zurück zu gelangen: zu seiner treuen Gemahlin Penelopeia, die dem Werben zahlreicher Freier immer widerstand, und zu seinem wohlgeratenen Sohn Telemachos. Homers Epos entstand um 700 v. Chr. und steht damit am Beginn der großen Dichtungen des Abendlandes.
Spannende Reiseabenteuer aus der antiken Welt Marion Giebel nimmt uns mit auf eine Reise zu den berühmten antiken Kultstätten, versunkenen Städten und untergegangenen Völkern. Wir begeben uns auf Entdeckungsfahrt rund um Afrika, und begleiten eine Expedition in den hohen Norden bis zum sagenumwobenen Land Thule. Ob der Leser zuerst einer frommen Pilgerin ins Heilige Land folgen oder mit Ausonius an die Mosel ziehen will bleibt ihm überlassen. Vielleicht reizt ihn auch zunächst das Urbild aller Reisen: die Fahrt der Argonauten.
Ovid steht unserer Gegenwart so nahe wie kein anderer Dichter der Antike. Er trat mit seinen Büchern ein für den freien, partnerschaftlichen Umgang der Geschlechter und einem kultivierten Liebesgenuß. Und er schuf mit seinen „Metamorphosen“ den Hausschatz der antiken Mythologie: die Geschichten daraus werden bis heute in Literatur und Kunst immer neu gestaltet und gedeutet - wie die von Apollo und Daphne. Ovid geriet schließlich in Konflikt mit der konservativen Poltik des Kaisers Augustus und starb in der Verbannung.
Der Kaiser, der die Götter zurückholte Die Biographie des spätantiken Kaisers Julian Apostata An Kaiser Julian Apostata schieden sich die Geister. Das Christentum war schon auf dem Vormarsch, da wollte er die alten Götterkulte wieder aufleben lassen. Begeistert von der hellenistischen Welt und ihrer Philosophie ließ er sich in die Mysterienkulte einweihen. Er zog viel Hass auf sich und war dem Schafott oft näher als dem Thron. Sein Onkel Konstantin d. Gr. hatte dem Christentum den Weg zur Staatsreligion geebnet. Für Julian war der Gott am Kreuz ein Skandal
Ein schlichter Grabspruch, den Vergil selbst verfaßt haben soll, faßt Leben und Werk des Dichters in knapper Form zusammen: Mantua gab mir das Leben, Calabrien raubt' es, Neapel birgt mich. Weiden besang, Felder und Helden mein Lied. Mantua in Oberitalien war seine Heimat, in Brundisium (damals Kalabrien) starb er am Fieber und wurde auf seinen Wunsch in Neapel, seinem langjährigen Wohnort, beigesetzt. Sein Schaffen umfaßte die Hirtengedichte (Bucolica oder Eklogen), das Lehrgedicht Georgica (Vom Landbau) und das Epos Aeneis. Am 15. Oktober 70 v. Chr., unter dem Konsulat des Crassus und Pompeius, ist Publius Vergilius Maro in Andes bei Mantua geboren. Seine Heimat gehörte damals zur Provinz Gallia cisalpina, dem diesseitigen Gallien (Oberitalien).
Lucius Annaeus Seneca wurde vor rund 2000 Jahren geboren. Als stoischer Philosoph, Tragödiendichter, Erzieher und Minister ist er eine der vielseitigsten Gestalten der Antike. Unter Kaiser Caligula verfolgt, unter Claudius verbannt und von Nero zum Selbstmord gezwungen, gab er der Nachwelt die Frage auf, ob und wie man philosophisches Denken und politisches Handeln vereinen kann. In seinen brillanten Essays weist er den Weg zur inneren Freiheit und Seelenruhe, zum «Leben gemäß der Natur», in Gemeinschaft mit den Menschen, die alle, auch die Sklaven, einen Funken des göttlichen Geistes in sich tragen.
Sappho von Lesbos, die frühgriechische Dichterin, gilt seit jeher als Meisterin, ja als Inbegriff lyrischer Poesie. Zu allen Zeiten wurde ihre Kunst gepriesen: von Platon, Catull, Horaz über Friedrich Schlegel bis hin zu Marie Luise Kaschnitz. Während bis heute keine Anthologie abendländischer Lyrik ohne Sapphos Gedichte auskommt, ist das Interesse an ihrer Person vielfach vom Sapphischen auf das Lesbische verlagert, oft erschöpft es sich sogar darin. Der fragmentarische Erhaltungszustand ihrer Gedichte und die spärlichen Lebensdaten trugen schon seit der Antike dazu bei, daß die Gestalt der Dichterin hinter einem Schleier von Fabeleien und Legenden fast völlig verschwand. So wurde sie zu einer „bekannten Unbekannten der Weltliteratur“ (Schadewaldt).
Delphi war der Nabel der (griechischen) Welt, das Delphische Orakel eine der einflussreichsten Institutionen der Antike. Marion Giebel gibt zunächst einen Überblick über die Geschichte und Praktiken des Orakels. Im Zentrum ihrer Darstellung stehen die Orakelsprüche selbst und ihre (Be-)Deutung. Erfasst werden politische und religiöse, öffentliche und private Weissagungen von den Zeiten der griechischen Kolonisation bis in die römische Kaiserzeit. Sprachen: Deutsch, Griechisch (bis 1453), Latein
Dr. Marion Giebel, geboren 1939 in Frankfurt am Main, studierte Klassische Philologie und Germanistik und promovierte 1965 bei Harald Patzer über «Athene als göttliche Helferin in der Odyssee». Nach einer Verlagsausbildung arbeitete sie als Verlagslektorin und gab antike sowie deutsche Literatur heraus. Ihre freiberufliche Tätigkeit umfasst das Schreiben, Übersetzen und Herausgeben zweisprachiger kommentierter Ausgaben, darunter Werke von Cicero, Quintilian, Sueton, Augustus, Plutarch, Livius, Plinius, Velleius Paterculus und Seneca. Zu ihren Monographien zählen «Cicero» (1977), «Sappho» (1980), «Augustus» (1984), «Vergil» (1986), «Ovid» (1991) sowie «Das Geheimnis der Mysterien» (1990) und «Cicero zum Vergnügen» (1997). Weitere Werke sind «Das Orakel von Delphi» (2001), «Reisen in der Antike» (1999), «Kaiser Julian Apostata» (2002), «Tiere in der Antike» (2003), «Träume in der Antike» (2006), «Dichter Kaiser Philosophen» (2007) und «Rosen und Reben» (2011). Neben ihrer schriftstellerischen Tätigkeit war sie in Rundfunksendungen aktiv und unterrichtete an Volkshochschulen. Sie lebt bei München.