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Miroslav Krleža

    7. Juli 1893 – 29. Dezember 1981

    Ein führender kroatischer Schriftsteller und eine Schlüsselfigur im kulturellen Leben Jugoslawiens. Sein Werk wurde oft als das bedeutendste Werk der kroatischen Literatur des 20. Jahrhunderts bezeichnet. Seine Schriften spiegeln ein tiefes Verständnis der menschlichen Natur und gesellschaftlicher Fragen wider.

    Miroslav Krleža
    Beisetzung in Theresienburg
    Die Rückkehr des Filip Latinovicz
    Eine Kindheit in Agram
    Galizien
    Die Glembays
    Ohne mich, Eine einsame Revolution. Roman
    • 2023

      Sie werden sich wundern. Zumindest werden sie sich fragen. Ein Buch zu Russland? Knapp hundert Jahre nach dem erscheinen im Original? Was hat uns Miroslav Krleža heute zu sagen? Es sei »das persönlichste Buch Krležas, persönlicher jedenfalls als seine Reminiszenzen über seine Agramer Kindheit, und vielleicht ist Reise nach Russland seine ungewollte Autobiografie, erzählt in Form einer sehr unorthodoxen Reisebeschreibung oder literarischen Reportage«, schreibt vor einem Jahrzehnt Milenko Jergović über das Buch und ergänzt: »Von allen Büchern Krležas habe ich Reise nach Russland vermutlich am intimsten erlebt«. „Ich bin mir bewusst“, schreibt der Übersetzer Klaus Detlef Olof, „dass Russland derzeit kein Sehnsuchtsland ist, in dem wir unser Lebensmodell realisiert sehen. Damals, sechs, sieben Jahre nach dem Weltenbrand und dem Aufbrechen des europäischen Völkerkerkers war die neue Gesellschaftsordnung im Osten eine Verheißung auch für den Westen (und Südosten). So weit, so gut. Krleža hat den Polizeistaat im neuen Königreich Serbisch-Jugoslawiens am eigenen Leib zu spüren gekriegt [und hat sich in Russland in einen Ästhetizismus geflüchtet, mit dem er den dialektischen Umschlag in der russischen Gesellschaft verbrämt hat. Klänge, Farben, Gerüche, bewegte Volksmassen, Absterben des Verbrauchten, Unnützen, Schädlichen, Aufbrechen des Jungen, Kraftvollen, Gesunden ... und wo gehobelt wird, da fallen Späne.] Einen möglichen Verdacht, dass auch in der Sowjetunion die Revolution ihre Kinder fressen werde. Einen ausdrücklichen Zweifel an der Unumkehrbarkeit des gesellschaftlichen Prozesses in Russland finden wir nicht, aber die Erwähnung des Triumvirats Bronstein, Dschugaschwili, Dzierżyński in Parallelsetzung zum Aufstieg Napoleons zum Alleinherrscher dürfen wir als Vorahnung des Kommenden werten. In diesem Sinne scheint es für uns Heutigen eine Konstante in der russischen Geschichte jenseits aller Ideologie zu geben, den Trend zur Ein-Personen-Herrschaft.“ In Zeiten des Kriegsgottes, der an Allmacht gewinnt, ist es wahrlich ein Wagnis, dieses Buch zu verlegen. Aber sollen wir es sein lassen? In Krležas Œuvre ist es das „persönlichste“, das „intimste“ Buch und fügt sich ein ins gesamte übersetzte Werk, das uns vorliegt: Vom „Kroatischen Gott Mars“ bis zum vielgepriesenem Opus Magnum „Die Fahnen“. Allein schon im Ton, den Krleža im „Reise nach Russland“ anschlägt, sind ihm die – zumeist – unausgesprochenen Zweifel, anzumerken. Im Grunde verbirgt sich dahinter ein Jahrhundert des Unausgesprochenen und darin auch das Ungehörten, weil es „eh nur“ aus dem Osten kam. Vieles an Neuem wurde versucht, wurde gegangen. Gestrauchelt, gescheitert und gehofft wurde oft. Die Enttäuschung war immerwährender Begleiter. Das macht es uns heute nicht leichter. Und Ja! – Gerade deshalb legen wir dieses Buch der Leserschaft vor!

      Reise nach Russland
    • 2016

      Die Fahnen

      Roman in fünf Bänden

      Ein Jahrhundert vor unserem literarischen Auge. Das epochale Werk des Meisters der Erzählung Südosteuropas liegt nun endlich in einer mustergültigen, gewissenhaften Übersetzung von Gero Fischer und Silvija Hinzmann vor. Die Fahnen zeigen ein Kaleidoskop der europäischen Geistes- und Kulturgeschichte, das Krleža zu einem großen europäischen Schriftsteller des 20. Jahrhunderts macht. Ina Jun-Broda rief mich 1978 zu sich. Sie redete auf mich ein: „Die Fahnen, die müssen Sie verlegen.„ Ich, jung, unerfahren, wurde von der Dicke des Romans fast erschlagen. Fünf Bände, 3000 Seiten. Mein verlegerisches Leben hatte erst begonnen. 1979 erzählte mir Ina Jun-Broda, die legendäre Übersetzerin aus den jugoslawischen Sprachen, von ihrem Gespräch mit Miroslav Krleža: „Für eine deutschsprachige Übersetzung kürze ich Ihnen Die Fahnen ein. Auf 800 Seiten. Weniger geht nicht. Und Sie übersetzen das!“ Krleža stirbt Ende 1981, Ina folgt bald danach (August 1983). Krieg und Frieden. Europa zerfällt. Zwischen Wien und Zagreb, Budapest und Belgrad – quer durch Musils Kakanien. Die letzten Tage der Menschheit brechen an. Züge rasen hin und her. Politik, Wirtschaft, Regierungen, Beziehungen und Familien zerbrechen. In seinem umfangreichsten Werk, dem ab 1962 veröffentlichten fünfbändigen Roman Die Fahnen (Zastave), der in den Jahren 1912 bis 1922 spielt und jetzt erstmals in einer deutschen Übersetzung vorliegt, zeichnet Krleža ein Panorama von der geistesgeschichtlichen und politischen Situation Europas zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Das Schicksal von Bürgern, Aristokraten, Politikern, Ministern, Bürokraten, Generälen, Kriegsgewinnlern und Träumern, die ganze Galerie der ungarischen, kroatischen und serbischen Intelligenz – steht im Vordergrund dieser Chronik. Kriegsereignisse und Liebesbeziehungen werden miteinander verwoben.

      Die Fahnen
    • 2006
    • 1996
    • 1987