Mit diesem Band werden der Forschung die knapp 1100 bronze- und ältereisenzeitlichen – vorkeltischen – Fibeln (Gewandschließen) aus der Vojvodina, Serbien, dem Kosovo und (Slawisch-) Mazedonien zugänglich gemacht. Nach einleitenden Kapiteln zur Forschungsgeschichte und Chronologie werden die Fibeln im Hauptteil typologisch gegliedert und katalogmäßig erfaßt, in den auswertenden Abschnitten werden Zeitstellung, Verbreitung und die Bedeutung der Fibeln für die Beurteilung der Trachtsitten diskutiert. Eine Zusammenfassung beschließt den Textteil. Zum Tafelteil gehört auch eine Reihe von Verbreitungskarten. Mit dem Zentralbalkan wird einerseits eine südöstliche Grenzzone mitteleuropäischer Fibelformen behandelt, andererseits werden balkanische Fibelformen erstmals in ihrer regionalen Vielfalt aufgearbeitet. Damit werden auch für die Tracht Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Mitteleuropa und der Ägäis deutlicher erkennbar. Die meisten Fibeln sind aus Bronze oder Eisen hergestellt, einige auch aus Silber. Auf deren Bedeutung für die soziale Stellung ihrer Träger wird besonders hingewiesen.
Rastko Vasić Bücher





Die Lanzen- und Pfeilspitzen im Zentralbalkan (Vojvodina, Serbien, Kosovo, Mazedonien)
- 95 Seiten
- 4 Lesestunden
Erstmals wird der gesamte Bestand von ca. 300 bronzezeitlichen Lanzen- und Pfeilspitzen im Zentralbalkan katalogisiert. Damit wird zusammen mit dem bereits erschienenen Band von Harding ein neuer Forschungsstand zur bronzezeitlichen Bewaffnung in Sudosteuropa erzielt. Ausser der Forschungsgeschichte, Chronologie, Methodik, Klassifikation und Typologie beschreibt der Band die quantitative Aufschlusselung der Kombinationen von unterschiedlichen Lanzenspitzenformen, die auf unterschiedliche Kampfweisen, Werkstatten oder chronologische Stellungen deuten. Insgesamt sind die Lanzenspitzen dem donaulandischen Kulturmilieu zugehorig, sodass eine kulturelle Abgrenzung zu den sudostbalkanisch-nordagaischen Lanzenspitzenformen moglich ist. Die Studie zeigt auch wichtige Vergleichsfunde aus beispielsweise Rumanien, Ungarn und Kroatien. Eine Zusammenfassung, die PBF-ublichen Register und ein Tafelteil runden den Band ab, der eine grosse Lucke im Zentralbalkan und seinen Nachbarregionen schliesst.
In seiner Arbeit über die Halsringe stellt Rastko Vasic nach den Sicheln (PBF 18.5), Fibeln (PBF 14.12) und Nadeln (PBF 13.11) eine weitere Objektgruppe aus dem Zentralbalkan vor. Die Einleitung steckt den Rahmen für eine Einordnung der Halsringe in Zeit, Raum und kulturhistorischen Hintergrund ab. Im Hauptteil stellt Vasic die Halsringe – untergliedert nach Typen – näher vor. Dabei handelt es sich mit insgesamt 235 vollständigen oder nur in Fragmenten erhaltenen Exemplaren um eine relativ kleine Materialgruppe, die jedoch in den benachbarten bronzezeitlichen Kulturen wichtige Parallelen besitzt und so Rückschlüsse auf regional übergreifende Kontakte zuläßt. Die Hauptunterteilung erfolgt anhand der Grundgestaltung in glatte bzw. tordierte Halsringe, die weitere Gliederung nach der Endenform und dem Querschnitt. Als Ergänzung zu den Halsringfunden bezieht der Autor in seine Überlegungen auch die Halsringe auf zeitgleichen plastischen Darstellungen (Statuetten) mit ein, die deren Erscheinungsbild erweitern und wichtige Hinweise zu Funktion und Deutung liefern.
Die Nadeln im Zentralbalkan
(Vojvodina, Serbien, Kosovo und Makedonien)
Nadeln spielen eine wesentliche Rolle zur Beantwortung von Fragen der Chronologie, der regionalen Gliederung und der Kontakte zu anderen Kulturräumen während der Bronze- und der älteren Eisenzeit. Aus dem bearbeiteten zentralbalkanischen Gebiet sind etwa 960 Trachtnadeln aus dem Zeitraum vom Ende des 3. bis zur Mitte des 1. Jahrtausends v. Chr. bekannt. Dazu kommen knapp 40 Nähnadeln. Sie alle werden systematisch, nach Typen und Formen geordnet, vorgelegt und abgebildet sowie hinsichtlich Funktion, Zeitstellung und Verbreitung ausgewertet. Die Verbreitung der Nadelformen spiegelt eine auch sonst erkennbare Gliederung des Arbeitsgebietes wieder. Ein nördlicher Teil ist auf das Karpatenbecken und Mitteleuropa orientiert, ein südlicher ist vor allem während der älteren Eisenzeit zur Ägäis hin ausgerichtet. Dabei zeichnen sich durch die ganze behandelte Zeitspanne hinweg zahlreiche lokale Sonderformen ab, vielfach Weiterentwicklungen von auswärten Formen.
Die Sicheln im Zentralbalkan
(Vojvodina, Serbien, Kosovo und Mazedonien)