Jens Clausen Bücher






Einst galt die Psychiatrie als Domäne von Medizinern und Krankenpflegekräften. Seit dem Abbau zahlreicher Krankenhausbetten und der Einrichtung gemeinde-integrierter Hilfeformen ist die Berufsgruppe der Sozialpädagog(inn)en und Sozialarbeiter(innen) eine der größten im psychiatrischen Arbeitsfeld. Doch in ihrer Ausbildung war sie meist auf das Fachwissen und die Sichtweisen anderer Professionen angewiesen. Dieses Buch widmet sich der Sozialen Arbeit sowohl in der stationären als auch der gemeindenahen Psychiatrie und möchte vor allem Studierenden, aber auch Praktikanten und Berufseinsteigern eine Orientierung geben. Die Autor(inn)en skizzieren im Grundlagenteil zunächst die Geschichte der Psychiatrie im Spannungsfeld von psychischem Leid und gesellschaftlicher Ordnung. Sodann stellen sie detailliert unterschiedliche Erklärungsansätze und Therapiemöglichkeiten für psychische Störungen vor. Der Praxisteil gibt einen Überblick über die rechtlichen, organisatorischen, konzeptionellen und methodischen Grundlagen und Ansätze stationärer wie gemeinde-integrierter ambulanter Hilfeformen. Jens Clausen ist Lehrer an der Evangelischen Sozialpädagogischen Ausbildungsstätte, Münster; Dr. Klaus-D. Dresler ist Professor am Fachbereich Sozialwesen an der Fachhochschule Jena; Ilse Eichenbrenner ist Mitarbeiterin des Sozialpsychiatrischen Dienstes Charlottenburg, Berlin.
Studienbuch Heilpädagogik
Grundlagen und Handlungsfelder einer inklusiven und partizipativen Pädagogik
Das „Studienbuch Heilpädagogik“ zeigt die veränderten Anforderungen an eine moderne Pädagogik der Inklusion und Partizipation auf. Studierende der Heilpädagogik/Inclusive Education werden in den Wissensbestand des Faches eingeführt und mit aktuellen Perspektiven vertraut gemacht: In den Diskursen geht es um Gleichheit und Differenz, um Mechanismen der Erzeugung von Behinderung, um Inklusions-, Exklusions- und Stigmatisierungserfahrungen, um interdisziplinäre und transdisziplinäre Handlungsfelder, um eine verstärkte Lebenswelt- und Sozialraumorientierung, um Kompetenzen eigenständigen und partizipativen Forschens. Damit will das Buch die notwendigen Grundlagen und Konzepte vermitteln, um Menschen mit Ausgrenzungserfahrungen fachlich angemessen zu unterstützen und zu begleiten. Diesen Weg der Heilpädagogik/Inclusive Education hin zu einer Menschenrechtsprofession, die zur Realisierung von Selbstbestimmung, Menschenwürde und Teilhabechancen von Menschen mit Behinderungen beiträgt, legt das Buch dar. Es stellt die relevanten Analyse- und Reflexionskompetenzen vor, die Fachkräfte benötigen, um Gefährdungen und Barrieren der Inklusion und Partizipation zu erkennen und abzubauen und die Möglichkeiten der gesellschaftlichen Teilhabe zu erweitern.
Vor dem Hintergrund der UN-Behindertenrechtskonvention erlebt die Fachdiskussion um Sexualitat und Behinderung eine neue Qualitat: Nach den grundsatzlichen Debatten um sexualpadagogische Aufklarung und Begleitung, um Partnerschaft und Kinderwunsch ist heute zu klaren, ob die repressiven Einstellungen und Konzepte auf diesem Gebiet wirklich der Vergangenheit angehoren, ob Barrieren, Fremdbestimmungen und direktive Einflussnahmen abgebaut wurden und ob neue Formen der Alltags- und Beziehungsgestaltung nun in der Behindertenhilfe angekommen sind. Das Buch lasst Menschen mit Beeintrachtigungen selbst zu Wort kommen und versammelt namhafte Autorinnen und Autoren, die aus unterschiedlichen Blickwinkeln prufen, wie es um die Realisierung von Inklusion und selbstbestimmter Sexualitat tatsachlich bestellt ist.
Wird der Mensch durch Neurotechnologie zum Cyborg. Moderne Neurotechnologien werden mit dem Ziel entwickelt, Therapien für bisher nicht oder nur eingeschränkt behandelbare Krankheiten bereit zu stellen. Jüngste Ergebnisse wecken große Hoffnungen, zukünftig querschnittsgelähmten Menschen solche neuartigen Therapien zur Verfügung stellen zu können. Bei Parkinson-Patienten im fortgeschrittenen Stadium erzielt die tiefe Hirnstimulation bereits beeindruckende klinische Resultate. Auf der Basis der bisherigen Ergebnisse und ihrer historischen Einbettung untersucht Jens Clausen in diesem Band die ethischen und theoretischen Fragen, die mit der Erforschung dieser hochinnovativen Technologien verbunden sind. Ebenso durchleuchtet er die ethisch wichtigen Fragen, die bei der klinischen Anwendung zu berücksichtigen sind. . oder kann er diese Technik nutzen? Aus dem Inhalt: * Neurotechnologien als Schnittstellen zum Gehirn * Eine kurze Geschichte der technischen Kontaktaufnahme zum Gehirn * Ethische Evaluation der tiefen Hirnstimulation * Ethische Aspekte ableitender Systeme * Gehirn-Computer-Schnittstellen in anthropologischer Perspektive Der Anhang des Bandes dokumentiert die 27. Jahresversammlung des Arbeitskreises Medizinischer Ethik-Kommissionen in Deutschland im November 2009 in Berlin.
Die Maßnahmen der psychiatrischen Behandlung und Rehabilitation haben sich zunehmend von der Klinik in die Gemeinde verlagert. Damit werden - neben fundierten psychiatrischen Kenntnissen - erweiterte Kompetenzen in der psychosozialen Begleitung notwendig. Dieses Werk stellt aktuelle Leitgedanken und Handlungsfelder der Sozialen Psychiatrie praxisnah dar. Es eröffnet verschiedenen Berufsgruppen einen Zugang zum psychiatrischen Arbeitsgebiet und beschreibt Zielgruppen, Störungsbilder sowie Formen der Behandlung und Unterstützung. Dabei liegt der Schwerpunkt auf der methodisch reflektierten Gestaltung der psychiatrischen Arbeit im Sozialraum des Klienten.
Das Kieztheater: Forum und Kommunikation für den Stadtteil
- 167 Seiten
- 6 Lesestunden
Das Buch zeigt, wie man Methoden des Theaters der Unterdrückten und des Improvisationstheaters gemeinsam nutzen kann, um eine emanzipatorische stadteilbezogene Theaterarbeit zu entwickeln. Im Zentrum des Buches wird das dreijährige Projekt Kieztheater aus Berlin Kreuzberg in seinen Entwicklungsschritten, Ausdifferenzierungen und Besonderheiten beschrieben. Herzstück des Kieztheaters ist das Forumtheater. Die Herausgeber schildern vor allem Praxiserfahrungen und zeigen auf, wie Kieztheater für die Stadtteilarbeit produktiv nutzbar gemacht werden kann. Die Beiträge der Gastautoren Professor Gerd Koch, Alice Salomon Hochschule Berlin, und Professor Günter Rausch, Evangelische Hochschule Freiburg, beleuchten theoretische Hintergründe aus Theaterpädagogik und Gemeinwesenarbeit. Darüber hinaus werden Einblicke in das Legislative Theater Berlin gegeben, das erste legislative Theaterprojekt in Deutschland unter Mitwirkung von Bundestagsabgeordneten. Praxisnah verbinden sich in diesem Band Theorie und Reflexion, um Mut zu machen, Kieztheater für die eigene Theaterpraxis aufzugreifen. Eine gelungene Mischung aus Anregung, Reflexion und Praxis.
Die "Natur des Menschen" in Neurowissenschaft und Neuroethik
- 212 Seiten
- 8 Lesestunden
Die Einführung thematisiert die „Natur des Menschen“ in den Kontexten der Neurowissenschaft und Neuroethik. F.-J. Bormann diskutiert die Bedeutung des Naturbegriffs für die Bio- und Neuroethik, während A. Aertsen die Möglichkeiten von Brain-Machine-Interfaces durch implantierbare Elektroden beim Menschen beleuchtet. T. Stieglitz betrachtet Neuroprothesen als Schnittstelle zwischen peripherem und zentralem Nervensystem aus der Perspektive der biomedizinischen Technik. J. Clausen analysiert die ethisch-anthropologischen Aspekte von Gehirn-Computer-Schnittstellen. Gernot Böhme thematisiert die Pflichten gegenüber sich selbst in der technischen Zivilisation. A. Schulze-Bonhage behandelt Entscheidungskonflikte in der präoperativen Diagnostik und der epilepsiechirurgischen Behandlung, während G. Nikkhah die empirischen und wissenschaftlichen Aspekte der funktionellen Neurochirurgie sowie die Chancen und Risiken moderner Biotechnologie im Operationssaal erörtert. K. Crone thematisiert die personale Identität bei Eingriffen ins menschliche Gehirn. M. Berger und C. Normann untersuchen pharmakologisches Neuroenhancement, während J. S. Ach die Rolle der Nanotechnologie in diesem Bereich betrachtet. W. Lesch diskutiert Gedächtnissteigerung als „Gehirndoping“ und O. Müller fragt nach der Orientierung, die die „Natur des Menschen“ in Grenzfragen des Neuroenhancements bietet.